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Wann kommen die Elektroautos und wie umweltfreundlich sind sie wirklich?

Während das Auto früher vor allem für Freiheit stand, ist das Image von Fahrzeugen mit reinem Verbrennungsmotor ist in den letzten Jahren im Hinblick auf Klimawandel und sinkende Erdölreserven unter die Räder gekommen. Trotz der berechtigten Kritikpunkte, können und wollen viele Bürger aber nicht ausschließlich auf Bus, Bahn und Fahrrad umsteigen. Viele Berufstätige sind schließlich auch tatsächlich auf ihr Auto angewiesen. Aus diesem Grund wird zur Zeit mit Hochdruck an neuen Antriebstechniken geforscht, die den verbrennungsmotor in naher oder fernerer Zukunft ablösen sollen. In den besonderen Fokus von Automobilherstellern, Politik und Medien sind Elektroautos gerückt, die zumeist sogar als „Zero-Emission“-Fahrzeuge vermarktet werden. Dabei wird gerne verschwiegen, dass Elektroautos – zumindest aktuell noch – auch einige Probleme mit sich bringen werden.

Bereits der Begriff „Emissionsfrei“ ist nicht wirklich gerechtfertigt. Denn beim Mix heutiger Energieerzeugung in Deutschland, würde die Umwelt laut Aussage im Video mehr belastet als durch die Verwendung von Benzin. Ein eher wirtschaftliches Problem ist die aufwendigen Batterietechnik, die heute noch rund 40 Prozent der Kosten eines Elektroautos ausmacht. Hinzu kommt, dass heutige Akkus nur über eine Lebensdauer von rund 1.500 Aufladungen verfügen. Danach müssen sie ausgewechselt werden. Viele Hersteller setzen aus diesem Grund auch vorerst auf das Downsizing (Verkleinern) der Motoren und die Entwicklung von Hybrid-Fahrzeugen.

Da der Durchbruch beim Elektroauto allerdings auch eine radikale Veränderung der Automobilbranche mit sich bringen wird, ist klar, warum viele Gegner des Elektroautos eher an Antriebs-Evolution als an einer wirklichen Revolution interessiert sind. Schließlich würden z.B. Getriebehersteller geschätzt zwischen 60 bis 70 Prozent ihres Umsatzes verlieren, wenn nur noch Elektroautos verkauft würden, die schließlich kein Getriebe benötigen. Bleibt zu sagen, dass das erste Auto mit Verbrennungsmotor bereits vor über 100 Jahren gebaut wurde und es jetzt Zeit für etwas Neues wird. Die Antriebs-Revolution hat bereits begonnen, egal ob sich langfristig Hybridauto, Elektroauto oder Auto mit Brennstoffzellenantrieb durchsetzen werden. Bis zu vollkommen CO2-neutralem Autofahren ist es aber noch ein weiter Weg.

4 Kommentare

  1. Die Ausage im Video, dass das Elektroauto mit dem aktuellen dt. Strommix schlechter ist als Autos mit Verbrennungsmotoren ist schlicht falsch.

    Nehmen wir einmal als Beispiel den Smart mit Elektroantrieb, dieser hat einen Verbrauch von rd. 13 kWh.
    Bei einem CO2 Ausstoß von 506g pro kWh ( dt. Strommix 2009 ) kommt man auf rd. 66g pro km.
    Den aktuell niedrigsten Ausstoß hat der Diesel Smart mit 88 g pro km, was allerdings hierbei noch nicht berücksichtigt ist, ist der unterschlagene Anteil an CO2 Emissionen die von der Ölquelle bis zur Tankstelle anfallen (well to tank), diese erhöhen die tatsächlichen gesamten CO2 Emissionen (well to wheel) beim Diesel nochmal um rd. 19%, die tatsächlichen Emissionen des Diesel Smart liegen also bei rd. 105 g CO2 pro km !

    Ausgeblendet wird bei dem Vergleich zwischen Elektroauto und Spritauto auch all die anderen Emissionen, wie Stickoxide, Feinstaub, Lärm usw. , die allesamt beim Verbrenner höher sind als beim Elektroauto, selbst wenn man den dt. Strommix zu Grunde legt.

    Lade ich dann mein E-Auto zudem mit Ökostrom sinken all diese Emissionen auf nahezu Null !

  2. Hallo Jim Bob,

    vielen Dank für den Hinweis. Insbesondere auch zum Transport-Anteil der CO2 Emissionen, die auf dem Weg bis zur Tankstelle anfallen. Auf den letzten Satz „Lade ich dann mein E-Auto zudem mit Ökostrom sinken all diese Emissionen auf nahezu Null !“ mache ich hier ja des öfteren Aufmerksam.

    Ich denke generell, dass man diese Tatsache mehr in den Vordergrund rücken müsste. Beim Elektroauto hat man nämlich die Wahl: Lädt man sein Auto mit Ökostrom, mit Atomstrom oder mit dreckigem Kohlestrom. Viele Politiker und oft auch die Medien stellen es aber ohne Einschränkung als Lösung der „Emissionsfreien“ Mobilität hin. Das ist ebenfalls schlichtweg falsch.

    Dabei sind es gerade die großen Energiekonzerne mit geringem Erneuerbare Energien Anteil, die uns zur Zeit die E-Mobilität schmackhaft machen wollen. 2008 schrieb Greenpeace aus diesem grund die News „Elektro-Smart: Mit RWE-Strom ein Klimaschwein“ (http://www.greenpeace.de/themen/sonstige_themen/presseerklaerungen/artikel/elektro_smart_mit_rwe_strom_ein_klimaschwein/).

    Mit der Vorstellung des Videos sollten Elektroautos auch nicht schlecht gemacht werden sondern es sollte nur aufgezeigt werden, dass noch einiges zu tun ist. Mindestens genauso wichtig wie die Entwicklungen neuer Antriebstechniken für Autos ist daher auch die Entwicklung und flächendeckende Nutzung von Technologien zur Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energien.

    VG,
    Christopher

  3. Hallo Christopher,
    sicher ist noch Entwicklungsbedarf beim Elektroauto, dass betrifft aber eigentlich ausschließlich den Energiespeicher, nämlich die Batterie.

    Was den Rest betrifft ist alles kein Problem, gute Elektromotoren gibt es zu Hauf, viele Komponenten braucht das Elektroauto erst gar nicht und die Ansteuerung ist auch schon seit Jahrzehnten in diversen Fahrzeugen, vom Stabler bis zum ICE erprobt.
    Kleinere Optimierungen in Bezug auf die Effizienz der Energierückgewinnung beim Abbremsen und der Optimierung der Heizung (Effizienz durch Sitz-, Lenkradheizung usw.) wird es noch in der Serie geben.

    Ganz wichtig ist natürlich der Hinweis auf die Nutzung von regenerativ erzeugtem Strom um auch hier die größtmögliche Effizienz zu ereichen, ich glaube aber dass dies mittlerweile, durch das ständige Hinweisen, schon sehr fest in den Köpfen der Verbraucher verankert ist. Sprich, es ist eigentlich schon selbstverständlich, dass das Elektroauto immer mit Ökostrom geladen wird.

    Aber gerade die sehr undifferenzierte Aktion von Greenpeace sehe ich in der Sache als sehr kontraproduktiv an, Greenpeace stößt damit in das Horn der Mineralölkonzerne und erweist der Sache, umweltfreundliche Mobilität, einen Bärendienst !

    Das starre Festhalten von Greenpeace an der Verbrennungstechnik ist für mich nicht nachvollziehbar, hier kann ich mir nur vorstellen, dass der wohl einzige Verkehrsexperte, Herr Lohbeck, von Greenpeace derart dem Greenpeace Projekt „SMILE“ nachhängt, dass er nicht davon loskommt.

    So lässt Herr Lohbeck nach wie vor nichts aus, um das Elektroauto in Gänze schlecht zu reden, was aber sich aber, genauso wie die Klimaschweinaktion, problemlos wiederlegen lässt.
    Siehe hierzu: http://www.utopia.de/blog/jimbobs-nachhaltiger-blog/greenpeace-forderung

    Um eine witerhin bezahlbare und auch endlich umweltfreundlicher Mobilität zu gewährleisten, kommen wir schlicht nicht um den elektrischen Antrieb herum und selbst alle Versuche den Verbrennungsmotor sparsamer zu machen, landen letzlich bei der elektrischen Unterstützung, dem Hybridantrieb !

  4. Ich stimme Jim Bob zu. Ausserdem stimmt es nicht, das nach 1500 Ladezyklen der Akku sofort kaput ist. Die Leistung verliert der Akku mit der Zeit und nach 1500 Ladezyklen sollte er eigentlich noch immer mindestens 50% bis 80% seiner ursprünglichen Leistung haben, soviel ich weiss.

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