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125 Jahre Auto: Mercedes-Benz startet den F-CELL World Drive

Vor 125 Jahren am 29. Januar 1886 meldete Carl Benz sein dreirädriges „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ unter der Nummer 37435 zum Patent an und setzte damit den ersten Meilenstein für völlig neue Art der individuellen Mobilität. Seither hat wohl kaum eine Erfindung dem Menschen soviel neue Freiheit ermöglicht wie das Automobil, gleichzeitig aber auch zur rasend schnellen Vernichtung der Erdölreserven sowie der Luftverschmutzung und dem Klimawandel beigetragen. Um auch den folgenden Generationen noch individuelle Mobilität bei einer intakten Umwelt zu ermöglichen, steht die Automobilindustrie vor der größten Veränderung ihrer 125-jährigen Geschichte.

Mercedes-Benz F-CELL World Drive Start beim Start
Foto: Mercedes-Benz

Neben dem Hybridantrieb als Übergangslösung und dem auf Batterien basierenden Elektroantrieb setzen einige Autohersteller auch auf den Elektroantrieb in Verbindung mit Brennstoffzellen und Wasserstoff als Kraftstoff. Die größten Vorteile von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle liegen in der hohen Reichweite und der kurzen Betankungszeit. Sie können daher nicht nur in Ballungszentren ihren Beitrag zu einer lokal emissionsfreien Mobilität leisten sondern auch auf langen Strecken. Zudem kann ein Brennstoffzellenantrieb über den Einsatz im Pkw hinaus auch in anderen Fahrzeugtypen, wie zum Beispiel Stadtbussen, eingesetzt werden.

Mercedes-Benz hat diese Vorteile früh erkannt und bereits 1994 mit dem NECAR 1 das erste Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt. In den mehr als 16 Jahren danach hat Mercedes-Benz bei der Entwicklung dieser Technologie enorme Fortschritte erzielt und mittlerweile eine sehr hohe technische Reife erreicht. So wurden zum Beispiel bei der B-Klasse F-CELL erstmals alle Entwicklungs- und Produktionsstandards der Serienproduktion auf ein Elektrofahrzeug mit Brennstoffzelle angewendet. Alle F-CELL-Komponenten erfüllen die hohen Kriterien an Qualität, Zuverlässigkeit und Lebensdauer von Mercedes-Benz.

Um der Welt die Vorteile dieses alternativen Antriebs zu präsentieren, haben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, am 29. Januar 2011 den symbolischen Startschuss für den Mercedes-Benz F-CELL World Drive gegeben. Einen Tag später sind aus Stuttgart drei Mercedes-Benz B-Klassen mit lokal emissionsfreiem Elektroanrieb mit Brennstoffzelle zu einer 125-tägige Fahrt um die Welt aufgebrochen. Die Weltumrundung geht über vier Kontinente und durch 14 Länder, um am Ende wieder am Ausgangspunkt Stuttgart anzukommen. Mit dem F-CELL World Drive will Mercedes-Benz vor allem auch die technische Reife der Brennstoffzellentechnologie sowie die Alltagstauglichkeit der Fahrzeuge unter Beweis stellen. Gleichzeitig gibt das Unternehmen damit der politischen Forderung auf den notwendigen Aufbau einer flächendeckenden Tankstellen-Infrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge Nachdruck.

Mercedes-Benz F-CELL World Drive - Die Fahrzeuge
Foto: Mercedes-Benz

4 Kontinente, 14 Länder und 30.000 Kilometer in 125 Tagen

Die erste Etappe führt von Stuttgart Richtung Süden, über Paris, Barcelona und Madrid, bis in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Dort verlassen die Automobile europäischen Boden und setzen per Flugzeug ihre Reise in den Osten der USA fort.

Nach der Landung in Fort Lauderdale, Florida, führt die Route quer durch den nordamerikanischen Kontinent, am Golf von Mexiko entlang, westwärts bis nach Los Angeles, Kalifornien. Entlang der westlichen Küste der USA führt der F-CELL World Drive nach Norden und erreicht schließlich Vancouver, Kanada. Nach etwa einmonatiger Fahrt und mehr als 7.500 zurückgelegten Kilometern verlassen die Fahrzeuge Nordamerika, um im Osten Australiens ihre Tour fortzusetzen.

Ausgehend von Sydney, fahren die B-Klasse F-CELL entlang der Südküste des fünften Kontinents mit Zwischenstopps in Melbourne und Adelaide mehr als 5.000 Kilometer bis nach Perth. Der letzte Transfer zwischen Kontinenten auf der Weltreise führt den F-CELL World Drive schließlich auf den asiatischen Kontinent, nach Shanghai in China.

Über die chinesische Hauptstadt Peking, durch die kasachischen Städte Almaty und Astana, bis nach Moskau durchqueren die Brennstoffzellenfahrzeuge den eurasischen Kontinent über eine Distanz von mehr als 10.000 Kilometern.

Auf den letzten Etappen führt die Route durch den Norden Europas. Von St. Petersburg in Russland geht es über Finnland schließlich in die schwedische Hauptstadt Stockholm. Auch das norwegische Oslo ist Teil der Route, bevor es für den F-CELL World Drive über Dänemark wieder nach Deutschland geht, wo die Fahrt unter anderem in Hamburg Halt macht. Nach 70 Fahrtagen auf der 125-tägigen Reise endet die Fahrt schließlich Anfang Juni wieder in Stuttgart.

Mercedes-Benz F-CELL World Drive
Foto: Mercedes-Benz

Größtes Problem ist die bisher fehlende Infrastruktur von Wasserstofftankstellen

Der Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoff-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle ist ein wichtiger Faktor für den Markterfolg dieser Technologie. Bisher gibt es allerdings weltweit nur rund 200 Tankstellen, an denen Brennstoffzellenfahrzeuge betankt werden können. Aufgrund des noch lückenhaften Versorgungsnetzes stellt die bedarfsgerechte Wasserstoffversorgung der Tourfahrzeuge eine große logistische Herausforderung dar.

Exklusiver Partner auf dem F-CELL World Drive ist die Linde Group, die dank ihres Wasserstoff-Know-hows und ihrer weltweiten Präsenz die Versorgung während der gesamten Weltumrundung gewährleistet. Eine gemeinsam entwickelte mobile Betankungseinheit auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinters begleitet die Tour und ermöglicht so die Kraftstoffversorgung auch auf abgelegenen Streckenabschnitten. Neben einem Betankungsdruck von 700 bar waren kompakte Abmessungen für den Flugzeugtransport die wichtigste Anforderung an das speziell zu diesem Zweck konstruierte Betankungsfahrzeug.

Auch abseits des F-CELL World Drive arbeiten Daimler und Linde eng zusammen, um in kommenden Jahren den steigenden Wasserstoffbedarf einer zunehmenden Anzahl von Brennstoffzellenfahrzeugen sicherzustellen. So engagieren sich zum Beispiel beide Unternehmen seit 2009 gemeinsam mit bedeutenden Energieversorgern, Großunternehmen der Mineralölindustrie sowie weiteren Partnern in der Initiative „H2-Mobility“ für den flächendeckenden Aufbau einer Wasserstoff-infrastruktur in Deutschland.

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