Der Hamburger Senat hat heute gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium sowie Verkehrsunternehmen und Industriepartnern aus der Automobilbranche und der Energiewirtschaft einen weiteren wichtigen Schritt zur Einführung der Elektromobilität im innerstädtischen Wirtschaftsverkehr vollzogen.
Hierzu wurden batterieelektrische Fahrzeuge des französischen Automobilkonzerns Renault (15 Elektrofahrzeuge des Typs Kangoo Z.E.) und auf Elektroantrieb umgerüstete Fahrzeuge des in Hamburg ansässigen Unternehmens KARABAG (20 Elektroautos vom Typ E-Fiorino) an Hamburger Unternehmen und Institutionen übergeben. Nutzer dieser Fahrzeuge sind u.a. standortbezogene Branchenvertreter aus Luftfahrt (Airbus), Hafen (HHLA), Logistik (Hermes), Industrie (Aurubis, Vattenfall), Handel (Unilever) und Handwerk (Kfz Innung Hamburg), aber auch Institutionen wie der Flughafen Hamburg, das Universitätskrankenhaus Eppendorf, das Institut für Hygiene und Umwelt oder städtische Unternehmen wie Hamburg Wasser, die Stadtreinigung Hamburg oder die Internationale Gartenschau 2013 GmbH.
Foto: Renault
Die heute offiziell an die Unternehmen übergebenen Renault- und KARABAG-Fahrzeuge sind Teil des aus dem Konjunkturpaket II finanzierten Förderprogramms Modellregionen Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), in dessen Rahmen in Hamburg auch insgesamt 100 Ladepunkte auf innerstädtischen öffentlichen Flächen und die bereits vor Monaten in Betrieb genommene Flotte von 50 Smart Fortwo Electric Drive und in Kürze eintreffenden 15 Mercedes A-Klasse E-Cell sowie fünf batterie-elektrische Dieselhybridbusse bei der HOCHBAHN gefördert werden. Koordiniert wird das Programm Modellregionen Elektromobilität von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.
Frank Horch, Wirtschafts- und Verkehrssenator der Freien und Hansestadt Hamburg:
„Für den innovativen Wirtschaftsstandort Hamburg kommt der Elektromobilität eine Schlüsselrolle zu. Hierbei zeigt sich eindrucksvoll, wie effizient und zeitnah ein Netzwerk von engagierten und kompetenten Partnern anspruchsvolle Konzepte auch in die Tat umsetzen kann. Mein ausdrücklicher Dank gilt den Projektpartnern, die die Entwicklung und Bereitstellung der Fahrzeuge verlässlich realisiert haben, und den beiden Projektpartnern Vattenfall und Hamburg Energie sowie dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer für die Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen. Hamburg hat beste Voraussetzungen und Potenziale, um der Elektromobilität in betrieblichen Flotten künftig auch auf noch breiterer Basis zum Durchbruch zu verhelfen. Ich danke daher insbesondere auch den hier beteiligten Hamburger Unternehmen und Institutionen, die als Nutzer das Vorhaben unterstützen, und natürlich der Bundesregierung, der wir als Senat auf diesem Feld eine dauerhafte und noch intensivere Zusammenarbeit anbieten.“
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:
„Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Um im städtischen Verkehr der Zukunft sukzessive auf fossile Brennstoffe verzichten zu können, müssen wir den Ausbau innovativer Antriebstechnologien schon heute konsequent vorantreiben. Hierzu hat die Bundesregierung bislang mit insgesamt 500 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II den Ausbau und die Marktvorbereitung der Elektromobilität gefördert und damit auch die Hamburger Projekte ermöglicht. Es freut mich, dass hier in Hamburg eine so breit gefächerte Allianz an Bündnispartnern „am Start“ ist. Die nächsten Schritte der Bundesregierung werden darauf gerichtet sein, die Aktivitäten weiter zu forcieren und in Ergänzung zum bewährten Ansatz der Modellregionen die Kräfte u.a. in sogenannten „Schaufenstern“ zu bündeln. In diesem Sinne geht die Umsetzung des Hamburger Programms in eine richtige Richtung.“
Achim Schaible, Vorstandsvorsitzender der Renault Deutschland AG:
„Renault wird ab Ende 2011 eine vollständige Modellpalette von Elektrofahrzeugen auf den deutschen Markt bringen. Um einen praxisbezogenen Schritt in Richtung Marktvorbereitung zu gehen, werden wir gemeinsam mit den Projektpartnern hier in Hamburg den Kangoo Z.E. unter realistischen Alltagsbedingungen einsetzen und die notwendige Infrastruktur erproben. Dies ist besonders sinnvoll bei Flottenkunden im Wirtschaftsverkehr mit Fahrprofilen, die die alltägliche Belastung abbilden und somit Rückschlüsse für die Einführung der Serienfahrzeuge erlauben.“
Foto: Renault
Sirri Karabag, geschäftsführender Gesellschafter der KARABAG Gruppe:
„Für ein mittelständisches Unternehmen wie die KARABAG Gruppe ist es eine besonders reizvolle Aufgabe, sich an der Seite großer Industriepartner und kommunaler Aufgabenträger in eine solche Initiative aktiv einzubringen. Wir zeigen damit, dass die von uns umgerüsteten Elektrofahrzeuge längst alltagstauglich sind und hohen Qualitätsstandards genügen. Unsere Fahrzeuge bewähren sich bereits heute bei verschiedenen Unternehmen vielfältig im Alltag – von Handel und Handwerk über städtische Institutionen bis hin zur Großindustrie. Die Herausforderungen der nahen Zukunft liegen für uns in der Bereitstellung noch größerer Fahrzeuge für den Wirtschaftsverkehr und in der weiteren Vereinfachung des Ladevorganges zum Beispiel durch ein von uns zusammen mit Partnern entwickeltes System für ein berührungsloses, induktives Laden ohne Stecker und Steckdose.“
Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter der Vattenfall Europe AG:
„Der Aufbau der Ladeinfrastruktur kommt in Hamburg gut voran: schon bald werden wir gemeinsam mit dem Projektpartner Hamburg Energie und in konstruktiver Zusammenarbeit mit den Hamburger Bezirken 100 Ladepunkte auf öffentlichen Flächen realisiert haben. Diese Ladepunkte liefern ausschließlich zertifizierten Grünstrom und sind von jedermann nutzbar. Da Elektromobilität ökologisch nur dann Sinn macht, wenn der Strom aus regenerativen Energien gewonnen wird, bietet Vattenfall das gesteuerte Laden an. Der Nutzer entscheidet, wann er das Fahrzeug benötigt. Vattenfall lädt das Fahrzeug bevorzugt zu lastschwachen Zeiten mit hohen Anteilen von Windstrom im Netz. Neben den Ladesäulen in der Innenstadt hat Vattenfall bei einer Vielzahl Hamburger Unternehmen modernste Ladeboxen kostenfrei installiert.“
Hamburg ist einer der ersten Modelregionen in Deutschland, in denen das Förderprogramm bereits zum jetzigen Zeitpunkt nahezu vollständig umgesetzt ist. Die Bundesregierung wird nach Vorlage des nächsten Berichts der von ihr eingesetzten „Nationalen Plattform Elektromobilität“ entscheiden, in welcher Weise in den Folgejahren die staatliche Projektförderung ausgestaltet sein wird.
Hintergrund:
In Hamburg werden Elektrofahrzeuge ganz überwiegend im gewerblichen Flottenbetrieb erprobt. Dies folgt der Erkenntnis, dass die Wirtschaftsunternehmen und kommunalen Institutionen einen repräsentativen Querschnitt unterschiedlicher Einsatzprofile aufweisen und hierbei höhere Einsatzfrequenzen (Häufigkeiten und Dauern) realisiert werden. Somit ist der technisch-konzeptionelle Erkenntnisgewinn dauerhaft höher als bei privaten Haushalten.
Die folgenden Hamburger Unternehmen und öffentlichen Institutionen nutzen Elektrofahrzeuge der Fabrikate Daimler, KARABAG, Renault und Smart: Airbus, Aurubis, Axel-Springer-Verlag, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Beiersdorf, Buddenhagen, Budnikowsky, Deutsche Bahn/DB Rent, Finanzbehörde, Flughafen Hamburg, Globetrotter Ausrüstung, Hamburg Energie, Hamburg Port Authority, Hamburg Wasser, Hamburger Morgenpost Verlag, Handelskammer Hamburg, Handwerkskammer Hamburg, Hermes Logistik, HHLA, Hillmann&Ploog, HOCHBAHN, igs 2013 GmbH, Imtech, Innung des Kfz-Handwerks, Institut für Umwelt und Hygiene, Itzehoer Versicherungen, KRAVAG Logistik Versicherung AG, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer, Otto Group, Panasonic Europe, Stadtreinigung Hamburg, Star Car, Stevens Bike Company, Tchibo, TÜV Nord, TÜV Rheinland, Unilever, Universitätskrankenhaus Eppendorf, Vattenfall Europe, VHH/PVG Unternehmensgruppe.
Hamburg weist – auch im Vergleich europäischer Metropolen – einen sehr hohen Anteil von Elektrofahrzeugen in kommunalen Einrichtungen auf. So werden 20 Prozent der in Hamburg erprobten Elektroautos beispielgebend bei Behörden, Landebetrieben, öffentlichen Institutionen oder städtischen Unternehmen eingesetzt. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen hat der Senat aus den Haushaltsmitteln des städtischen Klimaschutzprogramms 280.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Die Deutsche Bahn/DB Rent setzt an den Fernbahnhöfen Harburg, Dammtor und Hauptbahnhof die ersten Smart Electric Drive im Carsharing ein.
In Hamburg ist durch Senatsbeschluss festgelegt, dass drei verbindliche Qualitätskriterien umgesetzt werden sollen: Ladesäulen im öffentlichen Straßenraum müssen stadtbildverträglich sein, ausschließlich regenerativ erzeugten Strom anbieten und diskriminierungsfrei, d.h. von Kunden aller Stromanbieter, genutzt werden können.
Sämtliche Hamburger Projektaktivitäten werden durch die hySOLUTIONS GmbH als Projektleitstelle koordiniert.
Pressemitteilung der Renault Deutschland AG vom 4. Mai 2011
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Quelle Fotos + Text: Renault