Während man in anderen Ländern bereits den Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität mit wirklich grünen Autos im Blick hat, subventioniert man in Deutschland mit Steuermilliarden lieber eine Technik, die selbst bei den Vorständen der großen deutschen Autobauer als langfristiges Auslaufmodell gilt: Den Verbrennungsmotor. Dabei haben Elektroautos deutliche Vorteile: Sie sind effizienter, fahren ohne lokale Emissionen und Feinstaub, sind einfacher zu warten und auch deutlich preiswerter zu betreiben. Werden sie dann noch mit Strom aus regenerativen Energiequellen wie Windkraft, Wasserkraft oder Sonnenenergie „betankt“, fahren sie quasi ohne Einflu0ß auf Klima und Umwelt.
Doch nicht nur unsere Umwelt kann von der schnellen Einführung in einem oder mehreren Ländern profitieren. Auch Autohersteller aus diesen Staaten dürften wohl mit den Vorteilen der Position der Vorreiter rechnen und sich einen Platz unter den großen Autoherstellern des 21. Jahrhunderts erkämpfen. Autobauer die zu lange warten oder von der Politik keine Anreize bekommen könnten im Gegenzug langfristig Marktanteile verlieren. Aus diesem Grund sind die verschiedensten regierungen bei der Förderung von Elektroautos auch besonders großzügig: In den USA erhalten Käufer eines Elektroautos eine Steuergutschrift über umgerechnet bis zu 5800 Euro. In Großbritannien bekommen Käufer ab 2011 fast den gleichen Betrag sogar in Bar und in China zahlt die Regierung sogar über 6700 Euro aus.
In Deutschland machen die Politiker hingegen lieber genau das, was sie Bankern und Managern so gerne vorwerfen. Sie denken extrem kurzfristig und haben aus diesem Grund die als Umweltprämie deklarierte Abwrackprämie als Wahlgeschenk an die Bürger und Geschenk an die Autohersteller verabschiedet. Alternative Antriebe werden stattdessen nur in Form von direkten Zahlungen an die Autohersteller gefördert. Allerdings haben diese jahrelang gezahlten Forschungszuschüsse und Verordnungen nicht ein einziges serienreifes Elektroauto hervorgebracht. Die Bezuschussung des Kaufs könnte im Gegenzug einen Markt für Elektrofahrzeuge entstehen lassen und den Unternehmen die Aussicht auf dicke eröffnen. Dann würde es wohl schneller Elektroautos geben als man schauen könnte.
Weitere Informationen
Artikel „Förderung von Elektroautos – Deutschland braucht die Umweltprämie 2.0“ vom 21.04.2009 auf Spiegel Online
Der wohl wichtigste Satz in diesem Beitrag zum aktuellen Thema Elektroautos ist:
„Werden sie dann noch mit Strom aus regenerativen Energiequellen wie Windkraft, Wasserkraft oder Sonnenenergie “betankt”, fahren sie quasi ohne Einfluß auf Klima und Umwelt.“
In allererster Linie müssen wir unsere Energieproduktion auf regenerative Energien umstellen. Dann hat auch Automobilwoche-Chefredakteur Guido Reinking unrecht, der im heutigen Beitrag auf Spiegel Online Elektroautos stark kritisiert hat.