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VW und Kooperationspartner testen die Nutzung von Ökostrom für Elektroautos

Wenn Elektrofahrzeuge mit Kohle- oder Atomstrom angetrieben werden, kann man sicher nicht von einer nachhaltigeren Mobilität sprechen, weshalb Volkswagen gestern in Kooperation mit sechs Partnern und dem deutschen Bundesumweltministerium den Status quo des im Juli 2008 gestarteten „Flottenversuchs Elektromobilität“ präsentiert hat. Die konsequente Nutzung von erneuerbaren Energien für elektrisch angetriebene Fahrzeuge stand dabei als übergeordnetes Ziel. Forschungsfahrzeuge waren 20 Golf Variant twinDRIVE, die mit einem Plug-In-Hybridantrieb ausgestattet ist, der auf alltäglichen Strecken in der Stadt vorwiegend emissionsfrei via Elektroantrieb arbeitet.

VW Golf Variant twinDRIVE
Foto: Volkswagen

Golf Variant twinDRIVE: Noch nicht erhältlicher Plug-In Hybrid von VW

Der Golf Variant twïnDRIVE kann bis zu 57 Kilometer weit rein elektrisch gefahren werden, darüber hinaus sorgt ein kleiner Verbrennungsmotor für eine Gesamtreichweite von rund 900 Kilometern. Nach der für Plug-In-Hybride geltenden Richtlinie zur Verbrauchsermittlung ergibt sich für den 170 km/h schnellen und bis zu 120 kW (163 PS) starken Golf Variant twinDRIVE ein Kraftstoffverbrauch von 2,1 l/100 km (analog 49 g/km CO2). Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, zum twïnDRIVE: „Unsere Plug-In Technologie bietet genau das, was viele Autofahrer wünschen: In der Stadt emissionsfrei unterwegs sein, ohne auf die volle Flexibilität für längerer Strecken verzichten zu müssen. Damit setzt twïnDRIVE neue Maßstäbe und könnte sich mittelfristig zur idealen Antriebsform entwickeln.“. Bei all den Vorteilen stellt sich allerdings die Frage, warum der Golf Variant twinDRIVE nicht längst schon gekauft werden kann.

Einführung der Elektromobilität und Nutzung der Erneuerbaren Energien ist Jahrhundertaufgabe

Die flächendeckende Einführung der Pkws mit reinem Elektroantrieb oder Plug-In Hybridantrieb sowie die ausschließliche Nutzung der Erneuerbaren Energien ist nach Prof. Dr. Winterkorn für Deutschland eine Jahrhundertaufgabe. Neben den Verhaltensänderungen durch den Autofahrer stellt vor allem die schwankende Menge der regenerativ gewonnenen Energien eine Herausforderung dar. Deshalb bedarf es einer intelligenten Steuerung des Strombedarfs und der Vermeidung von Lastspitzen. Der „Flottenversuch Elektromobilität“ analysiert vor diesem Hintergrund das Nutzerverhalten der Fahrer von Automobilen mit elektrischer Lademöglichkeit, die Laststeuerung sowie intelligente Strategien beim Ladevorgang. Damit wird zudem ein Szenario geprüft, in dem künftig Teile der täglichen Netzspitzen über die Lithium-Ionen-Batterien der Autos abgepuffert werden könnten.

Energiewende und Elektromobilität sind nur erreichbar wenn sich alle beteiligen

Autobauer, Zulieferer, Stromerzeuger, Wissenschaft und Politik müssten an einem Strang ziehen, um Deutschland zum Leitmarkt für eine saubere Eleketromobilität zu machen, erklärt Prof. Dr. Winterkorn. Unter Federführung der Volkswagen AG beteiligen sich sechs Kooperationspartnern aus Forschung und Wirtschaft sowie das Bundesumweltministerium an dem Flottenversuch. Als Industrieunternehmen ist der Energieversorger E.ON beteiligt. Aus dem Bereich der Forschung bringen die Fraunhofer Gesellschaft ISIT (Darstellung der Batteriesysteme und Entwicklung neuer Batteriechemie), das Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU; Erstellung von Ökobilanzen), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR; Analyse, Prognose Verkehrsszenarien) und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Methodenentwicklung, Labortest Batteriezellen) ihr Know-how ein.

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