Für Carlos Ghosn, Chef von Renault-Nissan, hatte Deutschland wohl keine allzugroße Prioriät bei der Einführung des Nissan LEAF. Während die Auslieferung des Elektroautos in den Vereinigten Staaten von Amerika und Japan bereits im Dezember 2010 begann und er in 2011 in mehr als zehn europäischen Ländern eingeführt wurde, wird der Verkauf hierzulande erst im April diesen Jahres starten. Das weltweit erste in großen Stückzahlen gebaute und voll familientaugliche Auto mt reinem Elektroantrieb wird dann 36.990 Euro kosten oder als Leasing-Fahrzeug erhältlich sein (Preise werden noch bekannt gegeben).
Foto: Nissan
Für den stolzen Preis darf man dann einen mehrfachen Preisträger erwarten: Im Jahr 2011 wurde der Nissan LEAF zum „Auto des Jahres in Europa“, „World Car of the Year“ und „Car of the Year Japan“ gekürt. Außerdem erreichte der LEAF als erstes Elektrofahrzeug überhaupt beim Euro NCAP Crash-Test die Maximalwertung von fünf Sternen. Für noch mehr Sicherheit im finanziellen Bereich wird Nissan allen Kunden neben der dreijährigen Fahrzeuggarantie zudem eine Gewährleistung von fünf Jahren auf alle elektronischen Komponenten gewähren.
In der Serienausstattung des Nissan LEAF wird in Deutschland bereits nahezu alles enthalten sein, was man auch von Benzinern und Dieselfahrzeugen gewohnt ist. Dazu gehören sechs Airbags, ein Navigationssystem mit Touchscreen und Rückfahrkamera, das elektronische Stabilitätsprogramm ESP, ein ABS plus Bremsassistent, LED-Hauptscheinwerfer, eine Klimaautomatik mit Zeitsteuerung, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und Intelligent Key, elektrisch anklappbare und beheizbare Außenspiegel sowie elektrische Fensterheber vorn und hinten. Einzige Extras sind ein Winter-Paket mit Sitzheizung vorn und hinten sowie einer Lenkradheizung und auf eine in den Dachkantenspoiler integrierte Solarzelle, die die 12-Volt-Bordbatterie bei ihrer Arbeit unterstützt.
Aufgeladen werden die modernen Lithium-Ionen-Batterien über zwei Ladeanschlüsse für Wechsel- (bis 3,3 kW) und Gleichstrom (bis 50 kW) unter einer Klappe in der Fahrzeug-Nase. Zum Laden stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Mit der Hausladestation in der heimischen Garage dauert das komplette Aufladen – bevorzugt bei Nacht wegen der dann niedrigeren Stromkosten – acht Stunden; per Schnellladung und 50 kW Gleichstrom sind die Akkus in weniger als 30 Minuten zu 80 Prozent wieder voll. Das bei der Auslieferung des LEAF mitgelieferte EFSE-Kabel eignet sich zum Aufladen an der heimischen Steckdose. Um eventuelle Anschluss-Überlastungen auszuschließen, wurde der Ladestrom hierbei auf zehn Ampere begrenzt. Ein kompletter Aufladevorgang würde daher 12 bis 14 Stunden in Anspruch nehmen.