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Forderung nach Unterstützung bei der Nachrüstung mit Dieselpartikelfilter

Der niedrigere Verbrauch gegenüber einem Benziner konnte in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr Menschen von Dieselfahrzeugen überzeugen, deren großer Nachteil liegt allerdings in den deutlich dreckigeren und gesundheitsschädlicheren Abgasen. Dies gilt zumindest und insbesondere für Autos und Nutzfahrzeuge, die bereits älter sind und damit noch nicht über einen sogenannten „Partikelfilter“ verfügen. Die Nachrüstung ist bei ihnen zwar möglich, die Kosten von 1.000 bis 1.500 Euro pro Fahrzeug kann aber sicher nicht jeder Halter – ob privater Autobesitzer oder in vielen Fällen auch Gewerbetreibender – stemmen. Anlässlich der anstehenden Haushaltsberatungen im Deutschen Bundestag fordern die Umwelt- und Verkehrsverbände Naturschutzbund Deutschland (NABU), Verkehrsclub Deutschland (VCD), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Bundesregierung deshalb erneut auf, die im Koalitionsvertrag angekündigte Förderung der Partikelfilternachrüstung für Diesel-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge zu gewährleisten.

Russpartikelfilter
Bild: Peugeot – Der französische Autohersteller verhalf der Technik im Jahr 2000 zum Durchbruch

Hintergrund ist die zum 1. Juli 2014 anstehende Verschärfung der Umweltzonen in mehr als zwanzig Städten Nordrhein-Westfalens auf „Grün“. Dies bedeutet, dass dann nur noch Autos und Nutzfahrzeuge mit grüner Plakette in den Stadtbereich einfahren dürfen, womit ältere Diesel-Pkw mit Euro-3-Norm ohne Rußpartikelfilter also ausgeschlossen sind. Insgesamt werden davon schätzungsweise 500.000 Fahrzeuge betroffen sein, die zur weiteren Nutzung (in der Stadt) umgerüstet werden müssen. Eine solche Anzahl war es bisher bei keiner Umstellung in Deutschland.

Zudem konnten die Besitzer eines solchen älteren Dieselmodells in den vergangenen Jahren immer wieder mit einer Förderung für die Nachrüstung mit einem Dieselpartikelfilter rechnen, zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings immer noch kein verbindlicher Posten im Bundeshaushalt festgelegt worden. Und dies, obwohl die Nachrüstförderung im Koalitionsvertrag ausdrücklich angekündigt wurde.

Gegen die Umweltzonen ist man bei den Verbänden aber natürlich nicht, denn die Schadstoffe wie etwa die Rußpartikel in den Dieselabgasen sind nach Einstufung der Weltgesundheitsorganisation krebserregend und können zu Lungen- und Herzkreislauferkrankungen, Arteriosklerose und Fehlentwicklungen des Nervensystems führen. Zudem ist nachgewiesen, dass sie z.B. das Diabetesrisiko insbesondere bei Kindern erhöhen. Die schnellstmögliche Nachrüstung von Fahrzeugen der Euro-3-Stufe ist deshalb sehr sinnvoll, allerdings sollten die Kosten nicht komplett auf die betroffenen Bürger abgewälzt werden. Die Untätigkeit der Bundesregierung ist aus Sicht der Umwelt- und Verkehrsverbände daher ein nicht nachvollziehbares Versäumnis.

Die Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ wird von den deutschen Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund (NABU), Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Deutsche Umwelthilfe (DUH) getragen. Sie setzt sich dafür ein, die Klimawirkungen von Dieselrußemissionen ins Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu bringen und Maßnahmen zur Rußminderung einzufordern. Weitere Informationen sind auf der Webseite www.russfrei-fuers-klima.de zu finden.

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