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eMERGE: Interessante Erkenntnisse aus dem Elektroauto-Praxistest

Im Rahmen des Elektroauto-Praxistest eMERGE wurden in zwei Jahren 146 smart fortwo electric drive von Privat- und Geschäftskunden aus Berlin, Potsdam und Nordrhein-Westfalen gefahren. In der Zeit von Mai 2013 bis Juni 2015 wurden dabei insgesamt mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt und wichtige Erkenntnisse zu Nutzungsverhalten, Wirtschaftlichkeit, Ladedauer und Ladehäufigkeit sowie der Einbeziehung intelligenter Ladesysteme zur Verbesserung der Stromnetzauslastung gesammelt.

smart fortwo electric drive im eMERGE Praxistest
Foto: © Mercedes-Benz / Daimler

Für Elektroauto-Interessenten sind dabei einige Fakten besonders interessant:

  • Wie bei Autos mit Verbrennungsmotor kann der Verbrauch je nach Fahrweise und Umweltbedingungen sehr stark variieren. Der niedrigste durchschnittliche Energieverbrauch über ein Jahr lag bei 10,4 kWh auf 100 Kilometer, gegenüber den offiziellen Werten von 16,3 kWh pro 100 Kilometer.
  • Gegenüber der offiziellen Reichweite von 145 Kilometern mit voll aufgeladenen Batterien, konnte diese so auf 161 Kilometer gesteigert werden.
  • Typische Befürworter der Elektromobilität sind laut Zielgruppenanalyse des eMERGE-Projekts besser gebildet, technologieaffin und verfügen über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen
  • Je weniger sich die befragten Personen bsiher mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt hatten, desto eher standen sie elektrisch angetriebenen Autos negativ gegenüber.
  • Der Anschaffungspreis ist für die Meisten ein zentrales Kriterium für oder gegen ein Elektroauto
  • Reichweite, Leistung, Platz und Ladedauer sind ebenfalls wichtige Kriterien, Imagegründe seien aber der wichtigste Faktor.
  • Für echte Wenigfahrer, die ihr Fahrzeug nicht täglich nutzen, ist ein Elektroauto aufgrund des derzeit höheren Anschaffungspreises aus finanzieller Sicht nicht geeignet. Als ideale Zielgruppe haben sich in der Untersuchung Pendler mit täglichen Fahrstrecken ab 50 Kilometern erwiesen, da die Anschaffung eines Elektroautos dann durch die geringen Betriebs- und Unterhaltskosten finanziell interessant wird.
  • Aufgrund der Ladegewohnheiten ist das Studienergebnis, dass für einen erfolgreichen Wandel hin zur Elektromobilität etwa ein Viertel der Ladeinfrastruktur voraussichtlich an öffentlichen Standorten benötigt wird, über die Hälfte an halböffentlichen, etwa bei Einkaufszentren oder Freizeiteinrichtungen.

Direkt im Anschluss an den Elektroauto-Praxistest startet ein weiterer Test unter der Bezeichnung „eMERGE2“. Hierbei kommen bis zu 200 Autos in den Modellregionen Berlin/Potsdam, Stuttgart, Rhein-Ruhr und Rhein-Main zum Einsatz. Die Fahrzeugflotte setzt sich zusammen aus dem batterieelektrischen Mercedes-benz B250e und Autos mit Plug-In Hybridantrieb, die ebenfalls von Mercedes-Benz kommen. Aufgrund der anderen Technik und der anderen Fahrzeugsegmente werden andere Nutzungsmotive vermutet als beim Test mit den smart fortwo electric drive Modellen.

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