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CITY eTAXI – ACM zeigt fertig entwickeltes Elektro-Leichtfahrzeug

Trotz des Einsatz von Leichtbaumaterialien sind Autos in den letzten Jahren und Jahrzehnten eigentlich immer schwerer geworden, was vor allem am Einsatz von immer mehr Technologie in Pkws sowie in gewachsenen Abmessungen in nahezu allen Klassen und dem Trend zu SUVs liegt. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte, gemeinschaftliche Projekt des Förderprogramms IKT für Elektromobilität III – Adaptive City Mobility (ACM) – beweist mit seinem CITY eTAXI hingegen, dass es auch ganz anders geht.

ACM CITY eTAXI
Bild: Adaptive City Mobility (ACM)

Das fertig entwickelte Elektrofahrzeug wurde am 2. Juni 2016 im finalen Design in München vorgestellt. Beim CITY eTAXI handelt es sich dabei um ein einfaches Elektrofahrzeug auf vier Rädern, das konsequent für den urbanen Bereich entwickelt wurde. Eingesetzt werden kann es dabei aber natürlich nicht nur als innerstädtisches eTAXI, sondern alternativ auch für viele andere gewerbliche Anwendungen wie beim Carsharing, für Transportfahrten oder im Bereich des Tourismus.

Ziel von ACM ist es, Elektromobilität wettbewerbsfähig, ressourcenschonend und umweltfreundlich zu gestalten. Im Sommer 2015 wurde es zum Leuchtturmprojekt der Bundesregierung gekürt und ab dem Jahr 2017 geht ACM mit seinen drei technologischen Innovationen Fahrzeug, Akkuwechsel und IKT-Vernetzung in den Praxistest. Schauplatz des Feldtests ist die bayerische Landeshauptstadt München.

ACM CITY eTAXI in der Seitenansicht
Bild: Adaptive City Mobility (ACM)

Der grundelegende Unterschied zu nahezu allen heute gebauten Automobilen ist dabei das Motto „Less is More“. Dies gilt insbesondere für sein Gewicht, das inkl. Batterien bei gerade einmal knapp über 550 Kilogramm liegt. Zum vergleich: Moderne Pkw kommen schnell auf über 1.600 kg und viele SUVs sogar über 2.000 kg. Eingeordnet ist das CITY eTAXI in der Fahrzeugklasse der Leichtgewichte (L7e) und zielt auf die weltweit neu entstehende Nische urbaner und elektromobiler Leichtbaufahrzeuge im Feld zwischen Pkw und Zweiradfahrzeugen ab. Dazu macht das unverwechselbare Design mit Fahrersitz vorne sowie zwei Sitzplätzen hinten, dem sogenannten „Backpack“ als Kofferraum und durchgängigen Plexi-Glastüren das Vehikel zu einem wahren Raumwunder und schafft ein neues und einzigartiges Fahrerlebnis.

Wichtige Fahrzeugdaten zum CITY eTAXI

Fahrzeugmaße: 3,30 m Länge, 1,66 m Breite, 1,48m Höhe
Radstand: 2.200 mm

Kofferraumvolumen mit Rücksitzen: 360 Liter
Kofferraumvolumen ohne Rücksitze: 1.300 Liter

Gewicht o. Akku: 450 kg
Gewicht Batterie: 90 kg + 12 kg für crashsichere Batteriewanne
Gewicht Zuladung: 380 kg

Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Reichweite mit vollem Akku: bis 120 km, abhängig vom Fahrprofil
Akkuladedauer in der Akkuwechselstation: ca. 3 Stunden
Aufladen an der Steckdose: ca. 6 Stunden

Wechselbare Batterien mit wenig Gewicht

Das clevere Gesamtkonzept des CITY eTAXI umfasst dabei deutlich mehr als nur ein sehr leichtes und damit auch besonders effizientes Fahrzeug für die Stadt. Da es sich bei den Batterien um insgesamt 6 einzelne Niedervolt-Akkus mit einem Gewicht von je nur rund 15 kg handelt, können diese auch bequem manuel ausgewechselt werden. Es sieht demnach auch den Aufbau von dazugehörigen Akkuwechselstationen vor, so dass Kunden und Betreiber der Elektrotaxis mit den Energieversorgen zusammen ein eigenständig funktionierendes elektromobiles Gesamtnetzwerk ergeben, welches über moderne Informations- und Kommunikationstechnologien verknüpft ist. Für den benötigten Strom sorgen dabei selbstverständlich erneuerbaren Energien, die dann eine wirklich emissionsfreie Mobilität ermöglichen.

ACM CITY eTAXI - Einfacher Akkuwechsel
Bild: Adaptive City Mobility (ACM)

Das dahinterstehende Geschäftsmodell basiert dazu auf vielen verschiedenen Einnahmenquellen wie Fahrtenvermittlung, Energieverkauf, digitaler Werbesteuerung und Batterieleasing. Für den Betreiber von Taxiflotten oder Transportfuhrparks soll es sich vor allem auch wirtschaftlich rechnen, denn die Gesamtbetriebskosten können durch den Elektroantrieb und die wechselbaren Akkus stark reduziert werden. Da unwirtschaftliche und unkomfortable Ladezeiten entfallen, können die Fahrzeuge maximal ausgelastet werden, so dass Elektromobilität im Endeffekt nicht mehr länger teuer und exklusiv bleiben muss.

Als autarkes eMobility-Gesamtsystem bietet ACM schließlich Kommunen, Unternehmen und Bürgern eine einfach umsetzbare Möglichkeit, elektromobil unterwegs zu sein und dies unabhängig von Ladesäuleninfrastrukturen und öffentlichen Subventionen. So erläutert Paul Leibold, der Initiator des Projekts: „Man kann ACM auch als einen Ansatz zur Lösung des Henne-Ei-Problems bezeichnen: Derzeit heißt es immer seitens der Kommunen, wir investieren noch nicht großflächig in Infrastrukturen, da ja noch niemand Elektrofahrzeuge fährt. Auf der anderen Seite heißt es von den Anwendern, nein, wir kaufen uns noch kein Elektroauto, da a) zu teuer und vor allem b) es gibt ja noch keine Infrastruktur. Das ACM-Projekt bringt nun seine eigene Infrastruktur mit und funktioniert damit losgelöst von Diskussionen zu den hohen Investitionskosten der Elektromobilität – eben als autarkes System.“

ACM CITY eTAXI Fahrzeuge als Transporter
Bild: Adaptive City Mobility (ACM)

Beteiligte Partner des Projekts sind Ametras rentconcept, das Batteriemontagezentrum BMZ, Eurodesign, Fraunhofer ESK, Green City Projekt, PEM/RWTH Aachen, Roding Automobile, Siemens, Streetscooter und Weiss Plastik. Zur Entwicklung beigetragen haben zudem namenhafte Persönlichkeiten mit führenden Positionen im Projekt wie Prof. Dipl.-Ing. Johann Tomforde, Ex-CEO von Smart, Prof. Peter Naumann, Fahrzeugdesigner von der Hochschule München, Prof. Dr.-Ing. Achim Kampker, Produktionsexperte im Bereich der Elektromobilität, Rauno Andreas Fuchs, Experte für urbane und klimafreundliche Mobilität und Paul Leibold als Initiator und Macher des Projekts.

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