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Sind Erdgasautos nach der Explosion des VW Touran ecofuel am Ende?

Nachdem der Gastank eines VW Touran ecofuel beim Tanken an einer Tankstelle in Duderstadt geborsten ist und der Fahrer schwer verletzt wurde, sind Autokäufer, die sich für ein Fahrzeug mit diesem alternativem Antrieb interessiert hatten, mit Sicherheit verunsichert. Bisher spielten sowohl die günstigeren Kraftsoffkosten sowie die bessere Umweltverträglichkeit von CNG (Compressed Natural Gas) die wesentliche Rolle bei einer Entscheidung für ein Erdgasfahrzeug. Gegenüber Diesel-Pkw punktet der Antrieb schließlich mit bis zu 99% weniger Rußpartikel bzw. Feinstaubausstoß und auch deutlich weniger sonstigen Emissionen (dies gilt auch gegenüber Benzinern).

Erdgas Tankstelle von AralAls Nachteil kam den meisten bisher wohl vor allem das Manko der geringeren Tankstellendichte in den Sinn, schließlich ist CNG nur an einem Bruchteil der Stationen erhältlich, an denen es Autogas (LPG) oder die normalen Kraftstoffe gibt. Mit der schweren Verletzung des VW Touran ecofuel Fahrers rückt nun aber wieder der Sicherheitsaspekt in den Vordergrund. Problematisch ist vor allem die Notwendigkeit der Speicherung des Erdgas unter hohem Druck, der mit mindestens 200 bar um ein Vielfaches höher ist als bei LPG, das bei unter 10 bar Druck gespeichert werden kann.

Nach dem schwerwiegenden Unfall in Duderstadt hatten sowohl BP/Aral wie auch Total die Tankstellenpächter dazu aufgerufen, den Verkauf von CNG vorübergehend einzustellen. Mittlerweile wurde die generelle Sperrung zwar aufgehoben und auf bestimmte Modelle beschränkt, potentielle Käufer eines umweltfreundlichen Autos dürften aber wohl weiter skeptisch sein. Da es mit Autogas sowie einem stark wachsenden Angebot an Modellen mit Hybridantrieb immer mehr ökologische wie ökonomische Alternativen zu Erdgasautos gibt, dürften die Verkaufszahlen in der nahen bis mittleren Zukunft wohl eher zurückgehen als steigen.

Foto: © Aral AG

2 Kommentare

  1. Zitat: „Da es mit Autogas sowie einem stark wachsenden Angebot an Modellen mit Hybridantrieb immer mehr ökologische wie ökonomische Alternativen zu Erdgasautos gibt, dürften die Verkaufszahlen in der nahen bis mittleren Zukunft wohl eher zurückgehen als steigen.“

    Was bitteschön ist an LPG und Hybridantrieben ökologisch? LPG ist ein Kohlenstoffdioxid ausstoßendes Mineralölprodukt. Die Hybridantriebe werden gerne mit 50% Kohlestrom gefüttert und oftmals gar nicht, wenn ich die qualmende Hybridauspuffenden in der Stadt betrachte.

    CNG ist derzeit der einzige Antrieb, dessen Kraftstoff sich regenerativ aus dem Biomüll unserer Haushalte, unseren Fäkalien und pflanzlichen und tierischen Abfällen aus der Landwirtschaft erzeugen lassen. Verbio macht das vor, ganz ohne die Nutzung von sog. Energiepflanzen und der somit auch für lange Strecken praktikabel ist.

    Zugegeben, wäre ein entsprechendes CNG Tankstellennetz förderlich, aber auch so gelingen mir Reisen quer durch die gesamte Republik problemlos. Ein dichteres Tankstellennetz würde die Akzeptanz des CNG-Antriebs fördern. Ohne CNG-Tankstelle vor Ort macht diese Form wenig Sinn. Ganz Deutschland ist aber sehr gut mit Leitungen versorgt, so dass der Anschluss keinerlei Problem darstellen würde.

    Wenn für jeden explodierten LPG-Tank, für jedes ausgebrannte Benzin- oder Dieselfahrzeug in Deutschland so ein Rummel gemacht würde wie momentan wegen 3-4 Tourans, dann dürften Tankstellen schon lange gar kein LPG, Benzin oder Diesel mehr verkaufen …

  2. Sehr geehrter Herr Steiniger,

    vielen dank für Ihren Kommentar und die Kritik.

    Ein mit LPG angetriebenes Auto ist deshalb ökologischer, da es gegenüber einem vergleichbaren Benziner weniger CO2 ausstößt. Außerdem enthalten die Abgase gegenüber Diesel-Pkw so gut wie keine gesundheitsschädlichen Schadstoffe wie etwa Schwefeldioxid, Ruß und andere luftverunreinigende Partikel.

    Hybridautos (noch besser Plug-In Hybride) sind bekanntlich insbesondere für die Menschen eine sinnvolle Alternative, die viel in der Stadt unterwegs sind. Modelle wie der Prius kommen auch in Praxistests regelmäßig mit sehr wenig Kraftstoff aus.

    Beim Erdgasantrieb gilt übrigens dasselbe wie bei Elektroautos oder Plug-In Hybriden. Erdgasautos KÖNNEN mit reinem Bio-Methan betrieben werden, an den meisten Tankstellen wird aber wohl eher reines Methan oder ein Mix getankt. Das Laden eines elektrifizierten Autos ist ebenfalls mit konventionellem Strom oder echtem Ökostrom (eventuell sogar aus der eigenen Solaranlage) möglich.

    Generell sehe ich die größte Chance auf einen Wandel hin zu einer nachhaltigen Mobilität in der Nutzung aller sinnvollen Alternativen. Je nach Lebensumständen und Anforderungen an ein Auto können dabei Erdgasautos, Hybride oder reine Elektroautos sinnvoll sein. Werden bspw. täglich immer dieselben überschaubaren Strecken zurückgelegt und steht eine Lademöglichkeit zur Verfügung, kann ein E-Auto die Lösung sein. Müssen öfters einmal mehrere Hundert Kilometer am Stück gefahren werden, sind Erdgasautos sicher optimaler um Langstreckentauglichkeit, geringere Kraftstoffkosten und weniger Emissionen zu vereinen.

    Schöne Grüße
    C. Tan

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