Der 4. Juli hat eine ganz besondere Bedeutung in der Historie der Marke Fiat. 1957 begann an diesem Tag der historische Fiat 500 seinen weltweiten Siegeszug als eins der sympathischsten und erfolgreichsten Autos aller Zeiten. Exakt 50 Jahre später nahm der neue Fiat 500 diesen Faden auf und entwickelte sich erneut innerhalb kürzester Zeit zum Kultautomobil. Seit diesem denkwürdigen 4. Juli 2007 feiert Fiat jeden Geburtstag des Fiat 500 mit einer besonderen Neuvorstellung. 2008 wurde der Abarth 500, die sportlichste Variante des Modells, präsentiert. 2009 ergänzte ein Cabriolet mit einzigartigem Rollverdeck, der Fiat 500C, die Modellpalette. Am 4. Juli 2010 stellt das Geburtstagsgeschenk an die Fans des Fiat 500 eine technologische Weltneuheit dar: Der revolutionäre TwinAir-Motor feiert seine Premiere im Fiat 500 und Fiat 500C und unterstreicht damit die zentrale Bedeutung der Baureihe für die Marke.
Foto: Fiat
Die von Fiat Powertrain Technologies (FPT) entwickelte TwinAir-Motorentechnologie ist ein weiterer entscheidender Schritt im Bestreben von Fiat, Verbrauch und Emissionen weiter zu senken. TwinAir bezeichnet eine vollkommen neu entwickelte Generation von Zweizylinder-Benzinmotoren, die mit Turbolader und der elektrohydraulischen Ventilsteuerung MultiAir ausgestattet sind. Weltpremiere feiert die TwinAir-Technologie im Fiat 500 und im Fiat 500C in einer Variante, die aus 875 Kubikzentimetern eine Höchstleistung von 63 kW (85 PS) produziert. Der durch TwinAir realisierte CO2-Ausstoß erreicht dabei einen neuen Minimalwert von bis zu 92 g/km.
Mit der neuen TwinAir-Technologie verfolgt Fiat konsequent die Strategie, durch Reduzierung des Hubraums – das sogenannte Downsizing – die Umweltbelastung zu minimieren. Die Zweizylinder-Baureihe TwinAir, die mittelfristig mit einem Leistungsspektrum zwischen 48 kW (65 PS) und 77 kW (105 PS) zur Verfügung stehen wird, wartet mit bis zu 30 Prozent geringeren Werten für Verbrauch und CO2-Emissionen auf als ein vergleichbarer Vierzylinder. Erreicht wird diese Reduzierung unter anderem durch die von Fiat erfundene MultiAir-Technologie, bei der die Einlassnockenwelle durch ein elektrohydraulisches System ersetzt ist. MultiAir ermöglicht so die vollvariable, dem jeweiligen Belastungszustand des Motors optimal angepasste Ventilsteuerung. Die Folge des verbesserten Wirkungsgrades ist eine gesteigerte Leistung bei gleichzeitig gesenktem Verbrauch.
Darüber hinaus sind die neuen TwinAir-Triebwerke in Fiat 500 und Fiat 500C serienmäßig mit Start&Stopp-System kombiniert, das den Motor bei einem Halt – z. B. an einer roten Ampel – automatisch abstellt und beim Treten des Kupplungspedals verzögerungsfrei wieder startet. Eine Schaltpunktanzeige (Gear Shift Indicator GSI) weist außerdem den Fahrer dezent auf die unter Verbrauchsgesichtspunkten optimalen Zeitpunkte für Gangwechsel hin.
Foto: Fiat
Zusätzlich stellt die Steuerelektronik den Betriebsmodus ECO zur Verfügung, mit dem der Verbrauch noch weiter gesenkt werden kann. Ist mittels einer entsprechenden Taste am Armaturenbrett der umweltfreundliche Modus ECO aktiviert, werden Leistung (maximal 57 kW/78 PS) und Drehmoment (maximal 100 Nm) begrenzt. Gleichzeitig schaltet die elektrische Servolenkung in die Betriebsart CITY. Beide Maßnahmen begünstigen eine entspannte Fahrt z. B. im Stadtverkehr. Im dynamischeren Modus NORMAL stehen maximale Leistung und Drehmoment (145 Nm) zur Verfügung, außerdem reagiert die Lenkung direkter.
Mit dem neuen TwinAir-Triebwerk ausgestattet, erreichen Fiat 500 und Fiat 500C eine Höchstgeschwindigkeit von 173 km/h, für die Beschleunigung von null auf 100 km/h benötigen beide Modellvarianten 11,0 Sekunden. Der Durchschnittsverbrauch beträgt 4,0 Liter pro 100 Kilometer Fahrt mit der halbautomatischen Dualogic bzw. 4,1 l/100km mit Handschaltgetriebe. Die Werte für den CO2-Ausstoß betragen entsprechend 92 g/km bzw. 95 g/km. Das aufgrund des Turboladers sehr drehmomentstarke Triebwerk vermittelt dabei in der Praxis den Charakter, die Elastizität und die Fahreigenschaften eines deutlich hubraumgrößeren Vierzylinders. Eine spezielle Ausgleichswelle eliminiert darüber hinaus in allen Drehzahlbereichen unerwünschte Vibrationen.
Mit der neuen TwinAir-Technologie unterstreicht Fiat seine Kompetenz auf dem Gebiet innovativer Motorenkonzepte. Die revolutionäre Zweizylinder-Motorenfamilie reiht sich ein in bahnbrechende Weltneuheiten wie variable Ventilsteuerzeiten (Phasenschieber, 1980 im Alfa Spider), nahezu komplett von Robotern montierbare Triebwerke (FIRE-Motorenfamilie, 1985), Diesel-Direkteinspritzung (1987 im Fiat Croma), das erste serienmäßig produzierte Elektroauto (Fiat Panda Elettra, 1990), Common-Rail-Direkteinspritzung (1997 im Alfa 156), das automatisierte Schaltgetriebe Selespeed (1999 im Alfa 156), Multijet-Direkteinspritzung für Dieselmotoren der ersten (2003) und zweiten (2009) Generation, Flex-Fuel- und Tetrafuel-Technologie (2003 bzw. 2006), MultiAir-Technologie (2009) und Twin-Clutch-Transmission (Kraftübertragung mit Doppeltrockenkupplung, 2010).
Die kompakte Bauweise des neuen TwinAir-Triebwerks, das 23 Prozent kürzer und zehn Prozent leichter als ein vergleichbarer Vierzylinder ausfällt, erleichtert auch die Kombination mit alternativen Antriebstechnologien. So ist die Kopplung mit einem Elektromotor oder einem System zur Bremsenergierückgewinnung im Vergleich zu einem Vierzylinder aufgrund des geringeren Raumbedarfes einfach möglich. In naher Zukunft wird eine Erdgas-Variante das Angebot der TwinAir-Baureihe ergänzen.
Ich verstehe zwar nicht viel von der Technik hinter diesem Auto, aber es klingt plausibel und offensichtlich läßt sich damit einiges an CO2 einsparen. Schön wärs halt, wenn Autos in Zukunft komplett schadstofffrei fahren würden und der Energieverbrauch noch niedriger wäre.