Der Begriff „CarSharing“ kommt aus dem Englischen und ist eigentlich nichts wweltbewegend neues, denn er bedeutet nichts anderes, als sich ein Auto zu teilen. Dennoch ist es ein zukunftsweisendes Konzept, denn im Durchschnitt steht ein Auto laut dem Bundesverband CarSharing e.V. rund 23 Stunden am Tag ungenutzt herum. Dennoch musste es unter großem Energie- und Ressourceneinsatz hergestellt werden und blockiert dann gerade in den Städten wertvolle Flächen. Mit einem CarSharing-Auto lassen sich 4 bis 10 Pkw ersetzen und CarSharer fahren zudem bewusster und damit weniger. Damit sinkt die Umweltbelastung nicht nur deutlich, sondern auch der CarSharer entlastet sich selbst finanziell. Schließlich gehören Anschaffung und Unterhalt eines Autos zu den größten finanziellen Belastungen der meisten Menschen.
Anders sieht es zum Teil für die Fahrer von Leasingfahrzeugen, da es sich dabei häufig um Geschäftsautos handelt. Aber auch das private Leasing hat dazu beigetragen, dass inzwischen gut 30 Prozent aller Neuwagen durch Leasingunternehmen angeschafft werden. Damit Car-Sharing noch umweltfreundlicher wird und Leasingkunden sich auf sparsamere Autos konzentrieren, hat die niederländische Gesellschaft für Natur und Umwelt die Kampagne „Cleaner Car Contracts“ initiiert. Die Initiative will Leasingunternehmen und Flottenbetreiber mobilisieren und sie dabei unterstützen, die Nachfrage nach sparsamen Autos zu verstärken. Getragen wird sie von Umweltverbänden in Belgien, Dänemark, Deutschland, Italien und den Niederlanden und deutscher Projektpartner ist der VCD. Die Car-Sharing-Unternehmen und Flottenbetreiber verpflichten sich in diesem Rahmen, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Neuwagenflotte bis zum Jahr 2012 auf 120 Gramm je Kilometer zu senken
Michael Müller-Görnert, Projektleiter von „Cleaner Car Contracts“ beim VCD erklärt in diesem Zusammenhang die vielen Vorteile: „Wer sparsame Fahrzeuge wählt, setzt ein deutliches Zeichen für einen schonenderen Umgang mit knapper werdenden Ressourcen. Unternehmen profitieren nicht nur von geringeren Betriebskosten. Zunehmend spielt das Umweltimage bei Kunden und Partnern eine wichtige Rolle. Wer seine ökologische Verantwortung ernst nimmt, hat einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil. Das sollte Ansporn für weitere Flottenbetreiber sein, an der Kampagne teilzunehmen.“
Überzeugt werden konnte bereits die Mobility Center GmbH aus Halle, die unter der Marke „teilAuto“ in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Car-Sharing für mehr als 9.000 Privat- und Geschäftskunden anbietet. Mit dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 120 Gramm je Kilometer hatte die Mobility Center GmbH keine Probleme: Die rund 320 Fahrzeuge, die an 150 Stationen in inzwischen elf Städten verteilt sind, erfüllen diese Vorgaben bereits heute. Weitere Flottenbetreiber, die sich bereits der Initiative angeschlossen haben sind der Pflegedienstleister Bonitas aus Herford mit rund 450 Pkw sowie die zwei großen Leasingunternehmen Athlon Car Lease Germany und ASL Fleet Services, ein Geschäftsbereich von GE Capital. Die Unternehmen wurden dafür vom VCD mit dem goldenen Flottenstandard ausgezeichnet.
Ludger Reffgen, Geschäftsführer und Vertriebsleiter von ASL Fleet Services erläutert die Motivation seiner Firma zur Unterzeichnung der Cleaner Car Contracts: „18 Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgase in Europa werden derzeit vom Straßenverkehr verursacht. Pkws haben daran den Löwenanteil von 13 Prozent. Daher ist es höchste Zeit, den CO2-Ausstoß in Firmenfuhrparks zu senken und teuren Sprit zu sparen.“
Insgesamt haben sich inzwischen europaweit 12 Leasingfirmen und 7 größere Flottenbetreiber an „Cleaner Car Contracts“ beteiligt. Zusammen wollen sie dafür sorgen, dass bis zum Jahr 2012 mehr als 100.000 effiziente Pkw mit niedrigen Verbräuchen und geringem CO2-Ausstoß auf der Strasse unterwegs sind. Der VCD ruft weitere Leasingfirmen und Flottenbetreiber auf, sich an der Kampagne zu beteiligen.
Car-sharing ist wirklich eine gute Idee. Wer braucht denn schon wirklich ein eigenes Auto, dass ihm Tag und nacht zur Verfügung steht? Vermutlich niemand.
Dass die Firmen nun auch endlich auf umweltfreundliche Antriebe schauen, das ist hoch erfreulich, aber auch höchste Zeit. Weniger Autos auf den Straßen und die dann auch noch energie- und CO2-sparend. Wenn dann endlich auch noch ein Teil der Straßen rückgebaut wird und diese Fläche wieder tatsächlich dem Menschen zur Verfügung steht, dann können wir uns auf eine lebenswerte Zukunft freuen!