Während in der Automobilbranche, auf Messen und in den Medien der elektrische Antrieb bereits heute als langfristige Lösung für den Erhalt der individuellen Mobilität gefeiert wird, scheinen Elektroautos ebenso wie kleine Stadtfahrzeuge die kommenden Generation von Automobilkunden noch nicht wirklich zu begeistern. Dies zumindest ist das Ergebnis einer Marktstudie des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University, in deren Rahmen 1.200 Schüler und Studenten aus Deutschland befragt wurden. Im Anschluß wurden die Wünsche und Anforderungen im Projekt „StudentCar“ in ein Fahrzeugkonzept umgesetzt.
Bild: ika – Institut für Kraftfahrzeuge, RWTH Aachen University
Die Studie stellt zentrale Fragen nach der Mobilität junger Menschen, der zukünftigen Rolle des Automobils und den mit dem Auto verbundenen Emotionen sowie den Anforderungen an das Fahrzeug selbst. Seinen Wert als Statussymbol scheint das Auto zwar zu verlieren, da Funktionalität und Effizienz ganz oben auf der Wunschliste stehen, ein reines Elektroauto oder auch kleine Stadtautos, wie in zahlreichen aktuellen Studien zu sehen sind, erfüllen die Anforderungen allerdings nicht. Das entwickelte Konzept namens „motio“ ist daher ein kompaktes und ebenso komfortables Fahrzeug mit großzügigem Innenraum, das über einen verbrauchsarmen Benzinmotor verfügt und alternativ zum Hybridfahrzeug erweitert werden kann.
Ebenso wichtig wie der Antrieb, hohe Sicherheitsstandards sowie ein möglichst kostengünstiger Basispreis und niedrige Betriebskosten ist der kommenden Generation auch die Möglichkeiten zur Individualisierung. Diesem Wunsch trägt ein neuartiges Sitzkonzept mit Einzelsitzen, das eine völlig flexible Anordnung erlaubt, ebenso Rechnung wie eine flexible und aufrüstbare Ausstattung nach dem Baukastenprinzip sowie ein personalisierbares Display der Bedieneinheit.
Das Projekt „StudentCar“ wurde durch die Hans Herrmann Voss-Stiftung gefördert Einige Bilder und ausführliche Informationen sind unter www.student-car.de verfügbar.
Die Ablehnung eines Elektroautos liegt aber vermutlich auch in der aktuell vergleichsweise geringen Reichweite sowie im eigentlich noch nicht vorhandenen Angebot. Darüber hinaus haben junge Menschen zeitlebens über ihre Eltern und andere Erwachsene mitbekommen, dass Autos von mehr als vier oder fünf Metern sowie eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern völlig normal ist.
„Die Ablehnung eines Elektroautos liegt aber vermutlich auch in der aktuell vergleichsweise geringen Reichweite sowie im eigentlich noch nicht vorhandenen Angebot.“
Wahrscheinlicher ist es so, daß gezielte Fehlinformationen von diversen Autohersteller und deren Protagonisten die Fehlinformierten überzeugen. E-Fahrzeuge werden in beinahe Handarbeit und in geringen Stückzahlen produziert. Das macht sie sehr teuer und konkurrenzunfähig im Vergleich zu ihrer „Schluckspechtverwandschaft“. Das E-Auto ist von deutschen Herstellern unerwünscht. E-Fahrzeuge werden in Deutschland in keinster Weise subventioniert wie es der Fall im Ausland ist. Die deutschen E-Auto Prototypen werden völlig übermotorisiert konzipiert; dies führt zu einem höheren Stromverbrauch und eingeschränkter Reichweite. Autohersteller und Ölmultis sind sich einig, daß die Akzeptanz von E-Autos, mit geeigneten Mittel, so lange wie nur irgendwie möglich hinausgeschoben wird.