Am späten Abend des 24. Juni 2013 konnten sich die Mitglieder des Europäischen Parlaments zusammen mit der irischen EU-Ratspräsidentschaft auf neue Emissions- und damit auch Verbrauchsziele für Neuwagen ab dem Jahr 2020 einigen. Die durchschnittlichen Emissionen sollen dann nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer betragen, was eine erhebliche Senkung vom heutigen Stand an bedeuten würde. Die Regelung bedarf allerdings noch der Zustimmung der Minister der EU-Staaten und weist grobe Schlupflöcher in Form der sogenannten „Supercredits“ auf.
Foto: Hyundai
Diese „Supercredits“ beschreiben eine Art System, mit denen die Autohersteller für Elektroautos oder besonders sarsame Plug-In Hybridfahrzeuge einen Bonus erhalten, den sie dann mehrfach auf den CO2-Ausstoß ihrer Flotte anrechnen können. Wie Umwelt- und Naturschützer u.a. von Greenpeace kritisieren, stammen viele der Vorschläge von der Bundesregierung, die vor allem im Sinne der Lobby deutscher Premiumhersteller handele. Alle gemein hätten sie, dass sie dafür sorgen sollen, dass Spritschlucker auch in Zukunft weiter hemmungslos noch größere Mengen CO2 in die Atmosphäre ausstoßen dürfen.
Die Einhaltung des Zielwerts von 95 g/km, was in etwa einem Verbrauch von vier Litern auf 100 Kilometer entspricht, wäre zwar speziell für größere Fahrzeuge technisch anspruchsvoll, dennoch ist sie aber wohl realistisch. Angefangen von besonders effizienten Sparmodellen wie dem Hyundai i20 blue 1.1 CRDi mit einem Gesamtverbrauch von nur 3,2 Litern Diesel (84 g/km CO2) über Hybride wie den Toyta Prius mit einem Verbrauch von 3,9 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer (89 g/km CO2) bis zum Mercedes-Benz A 180 CDI BlueEFFICIENCY mit 3,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer (92 g/km CO2) schaffen es bereits heute einige neue Pkw unter diese Grenze.
Update:
Lobbyisten leisten ganze Arbeit: Umweltfreundlichere und sparsamere Autos müssen warten – Im Namen der deutschen Premium-Autohersteller hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die neuen CO2-Grenzwerte von 95 g/km ab 2020 vorerst gestoppt!
Ein Kommentar
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