Am 21. Januar diesen Jahres hat Audi bekannt gegeben, dass der Automobilhersteller eine strategische Partnerschaft mit dem französischen Biotechnologieunternehmen Global Bioenergies eingehen wird. Zusammen soll die Entwicklung alternativer Kraftstoffe, die nicht auf fossilen Energieträgern wie Erdöl oder Erdgas basieren, vorangetrieben werden. Unter der Bezeichnung „e-Benzin“ soll es die weiteren Konzepte Audi e-gas und e-diesel komplettieren. Neben den Vorteilen, die Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen hinsichtlich Reichweite und einfacherer Handhabung bieten, dürfte die Entwicklung auch ein sinnvoller Teil im Energiemix der Zukunft sein. Schließlich sind Elektroautos noch auch nicht ganz so sauber wie Politik und Hersteller dem Verbraucher oft weismachen wollen.
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Nur E-Autos wären heute nicht gerade klimafreundlich, da im Strommix immer mehr Kohlestrom steckt
Generell können auch E-Autos nur ein Teil der Lösung sein, denn auch der Verkehr ist nur ein Teil des Problems. Im Rahmen der Energiewende geht es in Deutschland aber interessanterweise (und unsinnigerweise) eigentlich nur um Strom, wobei eigentlich die Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser den Großteil des Energieverbrauchs ausmacht. Irgendwo muss aber schließlich angefangen werden und so entstand wohl die Förderung von Ökostrom aus Solar- und Windkraftanlagen. Nachdem im Anschluß an die Katastrophe von Fukushima der Atomausstieg beschlossen wurde und ein paar AkWs abgeschaltet wurden, ist der Anteil des enorm umweltschädlichen Kohlestroms allerdings auf ein neues Allzeithoch der letzten 20 Jahre gestiegen. Zieht man den Strommix daher in die Betrachtung der Nachhaltigkeit von Elektroautos mit ein, darf natürlich hinterfragt werden, wie umweltfreundlich eine oder mehrere Millionen von ihnen auf deutschen Straßen tatsächlich wären.
Alternative Kraftstoffe aus nachhaltiger Herstellung sind ebenso umweltfreundlich wie Ökostrom
Sofern Treibstoffe aus Abfallprodukten wie etwa Resten aus der Holzproduktion und der Landwirtschaft oder mittels Algen hergestellt werden können, ist ihre Verbrennung im Motor CO2-neutral und sicher nicht schlechter als die Verwendung von Strom, Batterien und Elektromotoren. Reiner Mangold, Leiter Nachhaltige Produktentwicklung der AUDI AG, ist deshalb überzeugt: „Mit unseren Partnern von Global Bioenergies gehen wir einen weiteren Schritt Richtung CO2-neutrale Mobilität. Wir unterstützen hier eine innovative Technologie, mit der sich erneuerbarer Kraftstoff herstellen lässt, ohne dabei in Konkurrenz zu Nahrungsmittelproduktion und Anbauflächen zu stehen.“
Das e-benzin ist Teil der großen Audi e-fuels Strategie. Die Ingolstädter betreiben mit ihrem Partner Joule in Hobbs, New Mexico, bereits eine Forschungsanlage zur Herstellung von e-ethanol und e-diesel. Seit einigen Monaten ist zudem in Werlte die Audi e-gas-Anlage am Netz. Hier wird synthetisch erzeugtes Gas zum Speichern elektrischer Überschuss-Energie verwendet.