In Taiwan sind bereits seit 2013 zahlreiche BYD e6 Elektroautos als Taxi im Einsatz und seit Anfang 2016 ist das BYD e6 Elektroauto auch in Deutschland erhältlich. Erstmals als Taxi ist es hierzulande seit rund sechs Wochen in der viertgrößten bayerischen Stadt Regensburg unterwegs.
Foto: FENECON GmbH
In Zusammenarbeit des chinesischen Konzerns BYD (Build Your Dreams), der FENECON GmbH (Hersteller und Integrator von Stromspeichersystemen sowie Entwickler von Energiemanagementsystemen auf Basis des „Smartphone-Modells“) und des Taxiunternehmens Hetznegger soll das Fahrzeug im Rahmen des Regensburger Pilotprojekts den Fahrgästen die Vorteile der lokal emissionsfreien Mobilität aufzeigen. Neben dem Aufbau einer Elektroflotte planen die beiden deutschen Unternehmen die Entwicklung einer BYD-Service- und Vertriebsstation durch die bei Hetznegger angegliederte Autowerkstatt.
Der e6 von BYD ist ein besonders leistungsfähiges E-Auto
Ausgestattet mit einer Batterie mit 80 kWh kann das Elektroauto BYD e6 bis zum nächsten Ladestopp bis zu 400 Kilometer weit fahren. Damit bietet es eine ausreichende Reichweite selbst für Vielfahrer wie es Taxifahrer gewöhnlich sind. Zudem kann das Auto an den weit verbreiteten, öffentlichen Typ2-AC-Ladestationen mit bis zu 40 kW aufgeladen werden. In einer halben Stunde lässt sich so genügend Strom für weitere 100 Kilometer Fahrt „tanken“ und eine Vollladung ist in zwei Stunden erreicht.
Stromer bei den Kosten deutlich günstiger als Diesel
Neben den fehlenden Abgasen bei Elektroautos sprechen aber auch die Betriebskosten für den alternativen Antrieb. Die Wirtschaftlichkeit des BYD e6 im Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselfahrzeug bestätigt daher auch Geschäftsführer Manfred Hetznegger: „Ein Taxi fährt bei uns im Jahr rund 100.000 Kilometer. Die Stromrechnung dieses Fahrzeugs liegt im Monat mit Tages- und Nachtschicht bei ca. 350 Euro. Ein Dieselfahrzeug verbraucht im selben Zeitraum Sprit für rund 600 Euro.“ Die jährliche Ersparnis beträgt demnach stolze 3.000 Euro gegenüber dem Dieselkraftstoff.
Da die Laufleistung von Taxen durchschnittlich fünf Jahre beträgt, rechnet Hetznegger mit einer Amortisation des Fahrzeugpreises innerhalb von vier Jahren – und das ohne staatliche Vergünstigungen. Unterstützt durch die staatliche Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos von zehn Jahren sowie einem bereits im Jahr 2015 aufgelegten Elektrotaxi-Förderprogramm der Stadt Regensburg, wird sich das Elektroauto BYD e6 für Hetznegger sogar schon in drei Jahren rentieren.
Gleichzeitig sind, wie bei E-Fahrzeugen üblich, geringere Wartungsintervalle und -kosten zu erwarten: Ölwechsel entfallen, und die Verzögerungswirkung der E-Maschine wirkt schonend auf die Bremsbeläge. Zudem stellen auch die für Taxis wichtigen eichrechtlichen Vorschriften keine besondere Hürde für Elektrofahrzeuge dar. Ganz im Gegenteil: So ist z.B. das Bayerische Landesamt für Maß und Gewicht sehr daran interessiert, so viel E-Mobile wie möglich zur Fahrgastbeförderung zuzulassen. Zwar verlangen die eichrechtlichen Vorschriften, dass der Fahrzeughersteller ein Geschwindigkeitssignal freigibt, welches für das richtige Funktionieren des Taxameters nötig ist, macht aber keinerlei Unterschied zwischen den Antriebssystemen. Daran ändert auch die jüngste Änderung der Mess- und Eichverordnung nichts.