Mit dem Hyundai ix35 Fuel Cell hatte der südkoreanische Autohersteller bereits im Frühjahr 2016 das erste wirklich käufliche und bei allen Händlern des Herstellernetzes bestellbares Brennstoffzellenauto auf den Markt gebracht und zum Jahresanfang 2018 wurde dieses dann bereits durch einen Nachfolger abgelöst. Der Hyundai Nexo wurde eigens für diese Antriebsart entwickelt und kombiniert mit bis zu 800 Kilometern Reichweite und gleichzeitig lokal emissionsfreiem Fahren sowie dem Nachtanken in wenigen Minuten die Vorteile von Elektro- und Verbrennungsmotor in einem Auto.
Foto: Hyundai Motor Group
Dennoch ist selbst der Begriff „Nische“ für Pkw mit Brennstoffzellenantrieb noch übertrieben, denn bisher dürften nur ein paar Handvoll wirklich auf deutschen Strassen unterwegs sein. Dies liegt natürlich einerseits auch an den heute noch hohen Preisen (Bsp: Ab 69.000 Euro unverbindliche Preisempfehleung für den Hyundai Nexo), vor allem aber auch an der quasi nicht vorhandenen Infrastruktur, denn Wasserstofftankstellen gibt es bisher in Deutschland nur wenige. In den meisten anderen Ländern der Erde dürfte dies ähnlich sein.
Als einer der Pioniere, die diesen Antrieb auch wirklich in einem Serienmodell verbaut haben, räumt die Hyundai Motor Group dieser Technik eine große Zukunft ein. Eigens für hierfür wurde der neue Unternehmensplan „FCEV Vision 2030“ aufgelegt und Mitte Dezember 2018 vorgestellt. FCEV steht dabei für „Fuel Cell Electric Vehicle“ und der Plan sieht vor, dass die Produktionskapazität für Brennstoffzellensysteme der zum Konzern gehörenden Automobilmarken Hyundai und Kia bis 2030 auf 700.000 Einheiten pro Jahr aufgestockt werden sollen. Gleichzeitig soll geprüft werden, in welchen Bereichen neben dem Automobil die Brennstoffzellentechnik sinnvoll eingestzt werden kann – beispielsweise in Gabelstaplern, Schienenfahrzeugen, Drohnen und Schiffen ebenso wie in Branchen außerhalb des Transportgewerbes.
Bild: Hyundai Motor Group
Für die Entwicklung und Unterstützung des Geschäfts mit Brennstoffzellensystemen hat die Hyundai Motor Group bereits im Dezember eine eigene Abteilung eingerichtet. Zusammen mit Zulieferern wurde zudem die Investition von rund 7,6 Billionen Koreanische Won (ca. 6 Milliarden Euro) in Forschung und Entwicklung sowie in den Anlagenausbau angekündigt. Bis 2030 soll so eine Fertigungskapazität von 500.000 Brennstoffzellenfahrzeugen in Form von Pkw und Nutzfahrzeugen pro Jahr in Korea erreicht werden, was nach Unternehmensangaben voraussichtlich auch rund 51.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich schaffen soll.