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Brennstoffzellen-Serienmodell Honda Clarity Fuel Cell in Tokio vorgestellt

Nachdem immer mehr Autohersteller sich dazu entschieden haben, neben klassischen Benzineren und Diesel-Modellen auch batteriebetriebene Elektromodelle ins Program zu nehmen, kommen vor allem aus Asien nun auch immer mehr Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb. Auf der aktuellen, noch bis zum 8. November 2015 geöffneten Tokio Motor Show präsentiert auch einer der Vorreiter dieser Technologie sein erstes Serienmodell mit Elektroantrieb und Brennstoffzellen: Den Honda Clarity Fuel Cell. Es basiert auf dem jüngsten Konzeptfahrzeug, dem Honda FCV Concept, das erst im Januar diesen Jahres in einer Weltpremiere in Detroit vorgestellt wurde.

Honda Clarity Fuel Cell
Foto: Honda

Erstes Wasserstoff-Serienmodell mit ganzem Antriebsstrang im Motorraum

Der Clarity Fuel Cell wird Anfang 2016 in Japan auf den Markt kommen und das weltweit erste Serienmodell einer Limousine sein, bei der der gesamte Antriebsstrang mit Brennstoffzelle ausschließlich im Motorraum untergebracht ist. Erreicht werden konnte dies, indem der Brennstoffzellenstapel inklusive Antriebssystem gegenüber dem Vorgängermodell – dem Honda FCX Clarity – um ganze 33 Prozent verkleinert werden konnten. Dadurch wird den bis zu fünf Personen im Innenraum besonders viel Platz geboten und das System lässt sich zukünftig auch in weiteren Fahrzeugtypen einsetzen.

Die Optimierung des Brennstoffzellenstapels beschränkt sich dabei aber nicht nur auf die deutlich kompakteren Ausmaße sondern auch auf die Leistung. Diese wurde gegenüber dem Vorgänger nämlich deutlich erhöht – genauer auf mehr als 100 kW bei einer Leistungsdichte von 3.100 W/L.

Honda Clarity Fuel Cell auf der Tokio Motor Show 2015
Foto: Honda

Antrieb: Elektromotor mit 177 PS, Brennstoffzellen und Batterie

Als Antrieb kommt im Honda Clarity Fuel Cell ein Elektromotor mit 177 PS zum Einsatz, der die benötigte Energie aus dem Brennstoffzellenstapel sowie einer zusätzlichen Lithium-Ionen-Batterie bezieht. Mit vollem Tank soll die Reichweite des Wasserstoffautos bei stolzen 700 Kilometern liegen, die Betankungszeit ist mit etwa drei Minuten ähnlich kurz wie bei herkömmlichen Benzin- und Dieselfahrzeugen.

Gerade das einfache Handling, die Alltagstauglichkeit auch auf langen Strecken sowie die Möglichkeit des schnellen Auftankens werden als große Vorteile gegenüber dem batteriebetriebenen Elektroantrieb angesehen. Hürden für einen tatsächlichen Erfolg sind allerdings noch der flächendeckende Aufbau einer Infrastruktur sowie der umweltfreundlichen Herstellung von Wasserstoff mit Hilfe neuer Energiequellen.

Weitere Bilder vom Innenraum des Honda Clarity Fuel Cell

Honda Clarity Fuel Cell - Cockpit
Foto: Honda

Honda Clarity Fuel Cell - Innenraum
Foto: Honda

Zu welchem Zeitpunkt der Clarity Fuel Cell auch in Europa eingeführt wird, wird Honda in 2016 bekannt geben.

3 Kommentare

  1. Brennstoffzellenautos sind nur theoretisch effizient
    Bei kaum einer Technik liegen die Darstellung in der Öffentlichkeit und die Realität so weit auseinander. Denn wegen des Umwegs über die Elektrolyse, den Tank und die Brennstoffzelle verbraucht so ein Auto mehr als dreimal so viel Strom wie ein Elektroauto mit Akku. Von der Energie im Wasserstoff bleibt nur die Hälfte Die Praxis sieht anders aus, wie beim neuen Honda Clarity: Er ist ausgestattet mit einer PEM-Brennstoffzelle und einem Tank, der 5 kg Wasserstoff bei 700 bar Druck speichert. Honda glaubt, damit eine Reichweite von 300 Meilen, also 480 km, nach EPA-Norm zu erreichen. Zum Vergleich: Ein Tesla Model S mit dem 85-kWh-Akku erreicht nach der gleichen Norm 430 km. Der Tesla bräuchte also einen 95-kWh-Akku, um die gleiche Reichweite zu erzielen. Doch wie viel Energie benötigt der Honda dafür? 1 kg Wasserstoff hat einen Energiegehalt von 142 MJ. Das entspricht knapp 40 kWh. Der Tankinhalt des Clarity entspricht also einer Energiemenge von 200 kWh. Die Brennstoffzelle des 600 kg leichteren Clarity verbraucht auf der gleichen Strecke die doppelte Menge Energie eines Tesla S. Die durchschnittliche Effizienz erreicht nicht mehr als 50 Prozent. Die phänomenale Effizienz gibt es nur in der Theorie Im praktisch relevanten Bereich liegt die Effizienz solcher Brennstoffzellen eben nur noch bei etwa 50 Prozent.

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