Mehr als einhundert Jahre sind seit der Entwicklung des ersten Automobils vergangen und die individuelle Mobilität hat den Menschen eine vorher unbekannte räumliche Freiheit gebracht. Allerdings hat die Erfindung des Autos auch eine negative Entwicklung in Gang gesetzt: Die Verbrennung von Benzin und Diesel und die stetig steigende Zahl von Fahrzeugen weltweit haben die Erde und das Klima mit an den Rand des Kollaps gefahren. Denn PKWs und LKWs gehören zu den großen Verursachern von CO2-Emissionen und den damit zusammenhängenden Klimaveränderungen. Aus diesem Grund wird zur Zeit weltweit an der Erforschung neuer Antriebstechnologien gearbeitet, zu denen auch der Brennstoffzellenantrieb zählt. Mit neuen, sauberen Technologien soll die individuelle Mobilität auch für die künftigen Generationen erhalten werden ohne gleichzeitig der Umwelt zu schaden.
Beim Brennstoffzellenantrieb handelt es sich nicht um die Verbesserung bisheriger Techniken sondern um eine wirklich revolutionäre Antriebstechnik. Mit dem FCX Clarity nimmt Honda eine Führungsrolle bei der Entwicklung von Autos mit Brennstoffzellenantrieb ein. Das Brennstoffzellenfahrzeug FCX Clarity wird mit Wasserstoff angetrieben und stößt weder CO2 noch andere schädliche Emissionen aus. Dem Auspuff entweicht nichts als Wasserdampf. Honda war der erste Autohersteller, der Autos mit Brennstoffzellen an reguläre Kunden verleast und den Honda FCX Clarity seit 2012 an Flottenkunden in the USA und Japan ausgeliefert hat.
Seitdem wurde kontinuierlich an der Verbesserung von Leistung, Reichweite und Effizienz sowie der gewaltigen Herausforderung des Betriebs bei kaltem Wetter gearbeitet. Bei der gesamten Arbeit wurde der Fokus immer auf den Kunden und den Einsatz im echten Leben gelegt und auf das Ziel der weltweiten Kommerzialisierung von Brennstoffzellenfahrzeugen hingearbeitet.
Foto: Honda
Sachito Fujimoto – FCX Clarity Projektleiter
Sachito Fujimoto begann im Jahr 1981 bei Honda in der Entwicklung von Motoren für den Accord, Civic und andere Modelle, bevor er 1999 Teil des Teams zur Erforschung und Entwicklung von Brennstoffzellenfahrzeugen wurde. Vom Projektleiter für das Triebwerk über die Stelle als Assistent des Gesamt-Projektleiters für die 2000 und 2003er FCX Modelle stieg er 2003 zum Projektleiter für den 2005er FCX auf. Heute leitet Fujimoto die gesamte Entwicklung des FCX Clarity.
Dass Elektroauto mit Brennstoffzelle als ultimativer Ansatz einer neuen Elektromobilität
Ein Brennstoffzellenfahrzeug hat anstelle eines Benzintanks einen Wasserstofftank. In der Brennstoffzelle liefert der Wasserstoff in einer Reaktion mit Sauerstoff elektrische Energie, was bedeutet, dass die Brennstoffzelle kein Energiespeicher (Batterie) sondern ein Wandler ist. Wenn mit dieser Energie nun ein Elektromotor im Auto betrieben wird, entsteht als Abfallprodukt nichts als reiner Wasserdampf. Eine kompakte und effiziente Lithium-Ionen-Batterie kann zusätzlich die regenerative Bremsenergie speichern und so die Effizienz des Fahrzeugs steigern. Wie bei einem Hybridfahrzeug kann so der Verbrauch (hier: Wasserstoff) reduziert werden.
Foto: Honda
Wasserstoff kann überall gewonnen werden
Wasserstoff kommt zwar in der Natur nicht als Rohstoff vor, ist aber Bestandteil von Wasser und beinahe allen organischen Verbindungen und Materialien. Die Wasserstoffherstellung erfolgt in verschiedenen überwiegend chemischen Verfahren aus wasserstoffhaltigen Verbindungen, heute in der Regel aus Erdgasen wie Methan. Wasserstoff kann aber auch mittels Elektrolyse aus Wasser extrahiert werden. Wird hierfür Strom aus Erneuerbaren Energien wie Windkraft, Wasserkraft oder Solarenergie genutzt, entsteht auch bei der Produktion des Treibstoffs kein klimaschädliches CO2. Wasserstoff ist damit ein Energieträger, der mittels emissionsfreien oder emissionsarmen Methoden überall auf der Welt gewonnen werden kann. Damit könnten in der Zukunft auch die Verschmutzungen durch den globalen Verkehr von Öltankern entfallen – und damit auch die leider immer wieder auftretenden Umweltkatastrophen durch Lecks und gestrandete Tanker.
Der Vorteil von Brennstoffzellenfahrzeugen mit Elektromotor gegenüber Elektroautos
Wenn man mittels Erneuerbarer Energien Wasserstoff erzeugt und ihn dann mittels Brennstoffzellen wieder in saubere, elektrische Energie umwandelt, könnte man den Strom auch gleich zum Antrieb eines Elektroautos nutzen. Allerdings bietet die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff bedeutende Vorteile gegenüber dem Elektroauto, das an einer Stromtankstelle mit Ökostrom aufgeladen wird. Denn ein Brennstoffzellenfahrzeug mit Elektromotor kann schnell aufgetankt werden und hat eine Reichweite, die mit der eines Fahrzeugs mit Diesel- oder Benzinmotor vergleichbar ist. Ausserdem können das Brennstoffzellensystem sowie die weiteren Triebwerkskomponenten leistungsstark und trotzdem leicht und kompakt gestaltet werden, was zu völlig neuen Designmöglichkeiten beim Auto führt.
Foto: Honda
Ziel ist eine CO2-freie und von fossilen Energieträgern unabhängige Gesellschaft
Im idealen Wasserstoff-Kreislauf wird der Wasserstoff mittels Elektrolyse aus Wasser produziert und die benötigte Energie stammt aus Solarenergie oder Windkraft. Brennstoffzellen generieren dann daraus Strom für den Betrieb des elektromotors. Als Nebenprodukt entsteht bei diesem Prozess Wasserdampf, der dann über Regen zurück in die Flüsse und Weltmeere gelangt um von dort erneut in Wasserstoff umgewandelt zu werden. Mit diesem Kreislauf könnte eines Tages auch das Problem überwunden werden, dass man große Mengen Elektrizität nur schwer speichern kann. Ein effektiver wäre die Produktion von Elektrizität aus Wasserstoff je nach Bedarf.
Ein grünes Auto mit besonderem Design und Style für mehr Fahrspaß
Der Brennstoffzellenantrieb steht für die ultimativ grüne Antriebstechnik der Zukunft aber Honda steht auch für ansprechendes Design und Spaß am Autofahren. Aus diesem Grunde war es das erklärte Ziel bei der Entwicklung des FCX Clarity, dass man bei Honda ein Auto der nächsten Generation entwickeln wollte, mit einem Design und Fahrleistungen, die mit heutigen Fahrzeugen nicht erreichbar sind.
Die Kerntechnologie: Neues Brennstoffzellen-System im FCX Clarity
Gegenüber dem Vorgänger, dem FCX 2005, wurde das Brennstoffzellen-System noch einmal deutlich verbessert: Die Komponenten rund um den neuen V Flow FC Brennstoffzellenstapel sind rund 180 kg leichter und 45% kleiner als im alten Modell. Des weiteren verfügt der FCX Clarity gegenüber dem 2005 FCX nur noch über einen Wasserstofftank anstatt über zwei. Der V Flow FC Brennstoffzellenstapel ist über dem Unterboden untergebracht, der Elektromotor an der Vorderachse und die Lithium-Ionen-Batterie befindet sich unter den Rücksitzen. Diese Konstruktion ermöglichte ein Design mit langem Radstand, tiefem Schwerpunkt und einem offenen, langen Design mit viel Platz und komfortablen, luxuriösen Sitzmöglichkeiten für Fahrer und Passagiere. Der tiefe Schwerpunkt ermöglicht sportliches und stabiles Fahren, wobei der Elektromotor vom Stand an ununterbrochen über ein hohes Drehmoment verfügt. Die einzigartigen Proportionen und das aerodynamische Design verleihen dem FCX Clarity seinen futuristischen Look.
Kompakte, hocheffiziente Lithium-Ionen-Batterie im FCX Clarity
Auch die Lithium-Ionen-Batterie wurde gegenüber dem 2005er Modell stark verbessert. Die neue Batterie ist 40% leichter und 50% kleiner als die Batterie im 2005 FCX,. Aufgrund der Verbesserungen konnte sie unter den Rücksitzen untergebracht werden, was mehr Raum für die Passagiere und mehr Platz im Kofferraum ermöglicht.
Die Energie aus der Batterie unterstützt den V Flow FC Brennstoffzellenstapel beim Antrieb des 100 kW / 136 PS starken Elektromotors. Die Reichweite ergibt sich aus der Kombination von Wasserstoff-Tankinhalt und beim Bremsen gewonnener Energie aus der Batterie und wird von Honda mit ca. 380 Kilometern angegeben.
Die FCX Clarity Innenausstattung: Luxuriös und doch ökologisch korrekt
Die Innenausstattung des FCX Clarity vermittelt einen klaren, einladenden Eindruck, der mit waremen, natürlichen Erdtönen kombiniert wurde. Silberne Akzente und Veredelungen in schwarzem Klavierlack komplettieren das charakteristische Markenzeichen dieses hochentwickelten Fahrzeugs.
Ein bedeutender Teil des Materials aus dem die Sitze des FCX Clarity sind, besteht aus pflanzlichem Material und gehört damit zu nachwachsenden Rohstoffen. Das revolutionäre Honda Bio-Fabric reduziert die CO2 Emissionen gegenüber vergleichbarem Polyester um 30%. Das Material ist aber nicht nur gut für die Umwelt sondern auch für den Fahrer und seine Beifahrer. Denn es ist seidig weich und verfügt doch über eine ausgezeichnete Elastizität, Strapazierfähigkeit und Haltbarkeit. Dazu ist jeder Sitz an die menschliche Kontur angepasst um so ein besonders bequemes Sitzgefühl zu erreichen.
Foto-Galerie: Brennstoffzellenauto Honda FCX Clarity (15 Bilder)
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