In London wurde jüngst die Initiative HyFIVE (Hydrogen For Innovative Vehicles) aus der Taufe gehoben. Dabei handelt es sich um das europaweit größte Projekt zur Förderung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzellen anstelle von batteriebetriebenen E-Autos. Zu den Gründungsmitgliedern gehören die Autohersteller BMW, Daimler, Honda, Hyundai, Toyota sowie Wasserstoffanbieter wie Air Products, Copenhagen Hydrogen Network, ITM Power oder Linde und international tätige Energieberatungen. Gemeinsames Ziel ist es, die Brennstoffzellentechnologie selbst, aber auch die entsprechende Wasserstoffinfrastruktur nach vorne zu bringen.
Foto: Honda
Alle fünf an HyFIVE beteiligten Automobilhersteller arbeiten an eigenen Serienmodellen, das Brennstoffzellenfahrzeug Hyundai ix35 FCEV wird dabei bereits in Kleinserie produziert, ein Toyota Modell auf Basis des FCV Concept ist für 2015 geplant und Honda testet den FCX Clarity in den USA schon seit fünf Jahren erfolgreich im Alltagsbetrieb. Anfang 2016 kommt zudem bereits der Honda FCEV, Nachfolger des FCX Clarity, nach Europa. In London haben sie sich darauf geeinigt, insgesamt 110 der emissionsfreien Pkw an verschiedenen Orten in Europa einzusetzen und gemeinsam an einem neuen Wasserstofftankstellennetz zu arbeiten.
Im Rahmden der Brennstoffzellentechnologie werden Wasserstoff aus den Tanks und Sauerstoff aus der Umgebungsluft genutzt, um elektrischen Strom zu erzeugen. Aus dem Auspuff des Fahrzeugs enströmt als einzige Emission dabei Wasserdampf. Brennstoffzellenelektrofahrzeuge sind theoretisch doppelt so effizient wie konventionell angetriebene Fahrzeuge, benötigen also nur die Hälfte des Treibstoffs und sind zudem sehr leise. Sie lassen sich schnell betanken und haben mit Benzinern vergleichbare Reichweiten von bis zu 600 Kilometern. Dank sinkender Kosten und einer besseren Infrastruktur steigen die Chancen für eine Verbreitung dieser bahnbrechenden Technologie stetig an.
„Mit 110 Fahrzeugen und sechs neuen Tankstellen ist HyFIVE das größte Einzelprojekt seiner Art in Europa“, erklärt Bert De Colvenaer, Executive Director von FCH JU (Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking), einem als öffentlich-private Partnerschaft betriebenen Unternehmen, das HyFIVE finanziert. „Die hohe Umsetzungsreife dieser Null-Emissionen-Technologie wird nun in fünf EU-Mitgliedsstaaten erlebbar.“