Auf dem Gelände des Honda Werks in Swindon, im Südwesten Englands, wurde diese Woche die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle in Großbritannien eröffnet. Installiert und betrieben wird sie von der Firma BOC, die zur Münchner Linde Group gehört. Die neue Tankstelle ist für jeden zugänglich, der mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge entwickelt oder fährt. Die Füllung der Tanks kann mit 350 bar oder 700 bar erfolgen, den beiden Standards, auf den sich die großen Fahrzeughersteller beim Füllungsdruck geeinigt haben.
Foto: Honda
Nachdem sich in der letzten Zeit die meisten Autohersteller bei der Erforschung umweltfreundlicherer Fahrzeuge vorrangig auf den batteriebetriebenen Elektroantrieb konzentrieren, will Honda mit der Eröffnung der Station neue Impulse für die Weiterentwicklung von Brennstoffzellen im Rahmen der Antriebstechnik geben. Ebenso für den Ausbau der notwendigen Infrastruktur zum Betanken von Brennstoffzellenfahrzeugen wie des Honda FCX Clarity.
Der Standort schafft auch eine strategische Verbindung auf halbem Weg entlang der M4 zwischen der Metropole London und der Stadt Swansea in Südwales. Würden nach diesem Vorbild weitere Wasserstoff-Tankstellen an strategisch wichtigen Punkten installiert, könnte ein funktionierendes Netzwerk für Fahrzeuge entstehen die mit Wasserstoff betrieben werden. Dazu trägt auch die Innovation der neuen Tankstelle, dass der Wasserstoff nicht erst vor dem Betanken hergestellt werden muss, sondern aus großen Tanks stammt. So könnten die zu betankenden Fahrzeuge wie mit Diesel oder Benzin, direkt eines nach dem anderen aufgetankt werden.
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Auch beim Design muss sich der Autofahrer nicht umgewöhnen, denn sie wurde extra so konstruiert, dass sie wie eine herkömmliche Zapfsäule für Benzin oder Diesel aussieht. Und auch bei der Zeit für die Betankung unterscheidet sie sich nicht von konventionellen Kraftstoffen: Der Honda FCX Clarity ist zum Beispiel in weniger als fünf Minoten voll betankt. Gerade im Vergleich zum Aufladen eines Elektroautos muss sich der Fahrer eines mit Wasserstoff betriebenen Pkw kaum umstellen.