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Elektromobilität: Deutschlands Automobilindustrie am Scheideweg – Abstieg oder neu erfinden?

Die deutsche Automobilindustrie lebt von hochwertigen Autos, die in modernen Fabriken von gut ausgebildeten Mitarbeitern gebaut werden und deren Teile zum Großteil von deutschen Zulieferern stammen und von denen viele per Pataent geschützt sind. Allerdings beziehen sich alle diese Wettbewerbsvorteile auf den Bau von Autos mit Verbrennungsmotor, was wiederum die zögerliche oder gar ablehnende Haltung der etablierten Autobauer gegenüber der Elektromobilität erklärt. Ein rascher Umstieg auf Elektroautos ist schlicht nicht möglich und auch nicht gewollt. Vielmehr versuchen die großen Autohersteller die langsam schwächer werdende Cash Cow so lange wie möglich am Leben zu halten.

Im Gegenzug dazu setzen vor allem die auftrebenden Hersteller aus Fernost, wie z.B. BYD, verstärkt auf den Hybrid- und Elektroantrieb. Auf den boomenden Märkten der asiatischen Schwellenländer können sie so technologische Kernkompetenzen und damit einen Vorsprung aufbauen, wie ihn der Getriebe- und Motorenbau in Deutschland bis heute garantiert haben. Letztere werden im Rahmen der zunehmenden Elektrifizierung des Automobils allerdings immer mehr an Bedeutung verlieren. Die Kompetenz für Batterietechnik ist dagegen aktuell vor allem in Asien zu finden. Zudem produzieren asiatische Hersteller um ein Vielfaches günstiger und erhalten, wie auch US-amerikanische Mitbewerber, massive staatliche Förderungen, so dass sie mit sehr attraktiven Preisen in den Markt gehen können.

Vor diesem Hintergrund untersucht das Marktforschungs-Unternehmen Technomar die Folgen einer „Weiter so“-Haltung von Industrie und Politik in der Bundesrepublik. Das Ergebnis: Nur ein schneller Paradigmenwechsel kann Deutschlands Kraftfahrzeugbranche vor einem Abstieg in die Belanglosigkeit bewahren, wie das gerade veröffentlichte „Whitepaper Elektromobilität – Optionen für Deutschlands Automobilindustrie“ aufzeigt. Die Münchner Experten für Elektromobilität und alternative Antriebskonzepte entwickeln darin zwei mögliche Szenarien, wie es Deutschlands Automobilindustrie bis 2030 ergehen kann. Die aktuelle „Weiter-so“-Haltung von Politik und Industrie führt hierbei mittelfristig in die Belanglosigkeit selbst auf dem Heimatmarkt. Eine alternative Strategie zeigt dagegen, wie sich bestehende Kompetenzen gewinnbringend zukunftsfähig machen lassen, um der Konkurrenz aus Fernost und den USA wirkungsvoll Paroli bieten zu können.

Die Kernaussage des Whitepapers ist, dass deutsche Politik und deutsche Autoindustrie zügig ein wirkungsvolles Konzept entwickeln und umsetzen müssen. Andernfalls werde der deutsche Automobilbau, der rund 20 Prozent des Bruttosozialproduktes ausmacht, mit hoher Wahrscheinlichkeit unter die Räder der Elektromobilität kommen.

„Die aktuelle Ankündigung des chinesischen Autobauers BYD, ein Hauptquartier in Deutschland zu gründen und ab 2011 im europäischen Markt Elektrofahrzeuge verkaufen zu wollen, verschärft die Situation für deutsche Hersteller noch“, warnt Andreas Varesi, Geschäftsführer von Technomar und Autor des Whitepapers. Denn Marktanteile im Bereich Elektromobilität, die deutsche Autohersteller jetzt an ausländische Konkurrenten verlieren, werden später nur sehr begrenzt wieder zurück zu gewinnen sein.

Auf der Technomar Homepage kann das „Whitepaper Elektromobilität – Optionen für Deutschlands Automobilindustrie“ ab sofort kostenlos als PDF heruntergeladen werden.


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