Während die großen Autohersteller in den meisten Fällen einfach bereits vorhandene Fahrzeugmodelle mit einem Elektroantrieb versehen und dann nur Reichweiten von 12 bis 160 Kilometer pro Batterieladung vorweisen können, gehen die vielen Start-Ups und neu gegründeten Unternehmen oft auch neue Wege. So auch bei der japanischen SIM-Drive Corporation, einem Zusammenschluß von 34 etablierten Unternehmen aus dem Jahr 2009, die nun ihren ersten Prototyp vorgestellt hat. Das Fahrzeug mit der Bezeichnung „SIM-LEI“ sieht auf den ersten Blick aus, als würde es aus der Zukunft kommen. Dabei wurde das Design nur konsequent an einer möglichst hohen Effizienz ausgerichtet, „LEI“ steht nämlich für die Anfangsbuchsteben von „Leading Efficiency In-Wheel motor“.
Foto: SIM-Drive Corporation
Ziel bei der Entwicklung des SIM-LEI Elektroautos war eine Reichweite von über 300 km
Die Zielvorgabe bei der Entwicklung des Elektroautos SIM-LEI war eine Reichweite von mindestens 300 Kilometern nach dem japanischen JC08 Testzyklus. Hintergrund ist, dass die geringe Reichweite von weniger als 200 Kilometern oder gar weniger als 150 Kilometern in Japan als das größte Hindernis für die erfolgreiche Einführung von Elektroautos angesehen wird. Im JC08 Test, der allerdings nicht so streng sein soll, schaffte das SIM-LEI Elektroauto sogar 333 km mit einer Batterieladung. Die verwendeten Batterien haben eine Speicherkapazität von 24,5 kWh, was in etwa dr Leistung der Batterien entspricht die aktuell in Autos mit Elektroantrieb verbaut werden. Der Energieverbrauch des SIM-LEI liegt damit bei 77 Wh/km, der des Nissan Leaf liegt z.B. mit 173 Wh/km bei deutlich mehr als dem Doppelten.
Aerodynamik, Schalenbauweise und Radnabenmotoren sorgen für hohe Effizienz
Die Technologien, welche diese Leistung des SIM-LEI ermöglichen, sind die In-wheel Motoren (Radnabenmotoren) sowie die Schalenbauweise aus Stahl zur Reduzierung des Gewichts. Dabei ist der 4,7 m lange und 1,6 m breite Viersitzer mit 1.650 kg eigentlich gar kein Leichtgewicht. Die besonders gute Aerodynamik, zur der u.a. auch die hintere Radabdeckung dient, sowie Reifen mit besonders geringem Rollwiderstand machen das Leergewicht von über 1,5 Tonnen aber anscheinend wett.
Foto: SIM-Drive Corporation
Der SIM-LEI beschleunigt wie ein Sportwagen – auch wenn er nicht danach aussieht
Das Elektroauto SIM-LEI bietet den Passagieren im Innenraum viel Platz und verfügt zudem über einen großen Stauraum. Auch vom Design her sieht es alles andere als sportlich aus, doch die Leistungsdaten bei der Beschleunigung entsprechen denen eines Sportwagens. Den Spurt von Null auf 100 km/h schafft der SIM-LEI von SIM-Drive in nur 4,8 Sekunden. Damit bietet er neben seiner besonderen Energieeffizienz auch Fahrspaß. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h.
Einstieg in den markt der Elektromobilität und Serienproduktion für 2013 geplant
Die 34 Unternehmen, die hinter dem Projekt stehen, und zu denen u.a. suzu Motors und Mitsubishi Motors sowie viele Unternehmen aus dem Bereich Energie und/oder Umwelttechnologien zählen, wollen mit der Entwicklung und den Forschungsergebnissen am Markt der Elektromobilität teilhaben. Eine Serienproduktion eines Autos auf Basis des SIM-LEI ist für 2013 geplant.
Radnabenmotoren sind nicht gerade das Gelbe vom Ei. Die erhöhte ungefederte Masse beeinträchtigt den Fahrkomfort und erhöht den Reifenverschleiß. Beides ist kontraproduktiv zu den jahrelangen Anstrengungen die ungefederte Radmasse zu reduzieren. Aber solche oxymoronische Entwicklungen betreffen ja nicht die Autohehersteller sondern den Endverbraucher der diese Nachteile billigend in Kauf nehmen muß.
Von den reinen Fahrleistungen her sicherlich beeindruckend. Über die Optik mag man streiten, aber wenn diese zu Lasten der Funktionalität im Alltag geht, wird das Fahrzeug für mich uninteressant: viel Spaß beim Rückwärtsfahren und Einfädelvorgängen im fahrenden Verkehr… Auch das hohe Gewicht ist m.M.n. für ein E-Auto der neuen Generation völlig unzeitgemäß.
Habe auch auf der Internet-Seite von SIM-Drive nachgeschaut. Details findet man da noch nicht. Ich finde das Konzept aber sehr interessant. Den 1. Komentar von yoatmon teile ich nicht so ungeprüft. Das Konzept der Radnabenmotoren finde ich gut und die Beurteilung über den Fahrkomfort kann erst nach Vorliegen aller Fahrzeugdaten erfolgen. Es wird hier sicher zwischen Vorteilen und Nachteilen abzuwägen sein. Die Vorteile sind hier sicher in der Effizienz des Antriebes zu sehen.
Zur Optik: Ich habe die 50 schon erreicht und erinnere mich an viele neue Designs bei Autos. Rückblickend muss ich sagen, dass ich oft neue Karossen zuerst abstoßend fand und nach 1 bis 2 Jahren feststellte, dass man sich doch daran gewöhnen kann. Das Heckdesign beim SIM-LEI ist in der Tat gewöhnungsbedürftig. Eine gute Rundumsicht und Aussicht nach hinten ist schon wegen der Verkehrssicherheit wichtig.
Anmerkung zum Schluss: Mich stört bei den meisten heutigen Autos die sichtstörende (meist sehr schräge) A-Säule. Hier sollte auch einmal neues Design ansetzen.
Komischerweise schreiben (fast) immer nur Nörgler.
Freunde, wenn es nach euch gehen würde dann wären wir noch im Mittelalter!
Geht mal besser nach den rheinischen Grundgesetzen, dann müßt ihr auch keine Angst haben!
Et es wie et es.
Et kütt wie et kütt.
Et hätt noch emmer joot jejange.
Wat fott es, es fott.
Et bliev nix wie et wor.
Ich denke mehr muss man über „alles Moderne macht angst“ nicht wissen.
Nehmt das auch ‚mal endlich hin!
Radnabenmotoren hatte schon das erste Elektroauto vor 120 jahren. Die Kräfte und Momente auf den Radaufhängungen sind gering ,da die Hebelsarme klein sind.Halbachsen bei den herkömmlichen Konstruktionen sind groß gegn Radnabenmotoren und drehen sich auchsoschnell wie das Rad. Außerdem hat man dadurch gleich Allrad und das ist im Bergland Österreich schon sehr hilfreich.