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Durchschnittliche Reichweite von Elektroautos steigt: Inzwischen fast 250 Kilometer

Als 2009 der erste Mitsubishi i-MiEV, der Peugeot i0n und der Citroen C-Zero auf den Markt kamen, besaßen diese eine Reichweite von 150 Kilometern. Mit 160 Kilometern kam der im Jahr darauf auf den Markt gekommene Nissan LEAF auch nur etwas weiter und auch die Modelle der meisten kleineren Hersteller wie etwa der Think City aus Norwegen oder der Tazzari Zero schafften es nicht deutlich über die Marke von 200 Kilometern. Große Ausnahme waren und sind die Modelle von Tesla Motors, die dank besonders großer Akkus voll aufgeladen zum Teil rund 500 Kilometer weit kommen. Inzwischen liegt die durchschnittliche Reichweite von E-Autos laut einer Studie der renommierten Managementberatung Horváth & Partners aber bereits bei 240 Kilometern und bis zum Jahr 2020 sie sogar auf über 400 Kilometer ansteigen.

Tesla Model S in Ocean Blue

Um den Wert zu ermitteln, wurden die Herstellerangaben zur Reichweite mit den jährlichen Verkaufszahlen der entsprechenden Fahrzeuge gewichtet. Daraus ergab sich, dass die durchschnittliche Reichweite aller im Jahr 2015 in Deutschland verkauften rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge bei rund 240 Kilometern lag. Damit dürften bereits die täglich zu fahrenden Strecken der meisten Autofahrer hierzulande abgedeckt sein. Gegenüber Autos mit Verbrennungsmotor ergibt sich aber nach wie vor ein großer Nachteil, denn deren reichweiten liegen meist doppelt oder gar um ein Vielfaches so hoch.

Nicht nur für die Stadt: Reichweite beim Elektrauto-Kauf wichtig

Gerade die als zu gering eingeschätzte Reichweite ist dabei nach wie vor eines der größten Hindernisse für einen stärkeren Erfolg von E-Autos, der nach Aussage der Managementberatung auch auf eine falsche Strategie der großen Hersteller zurückgeht. „Die Automobilhersteller sahen die Keimzelle der Elektromobilität lange eher im urbanen Umfeld und gestalteten die Fahrzeuge entsprechend. Dies war eine strategische Fehleinschätzung, nicht nur in Bezug auf Design, Fahrzeuggröße und Fahrspaß, sondern auch in Bezug auf die Reichweite“, stellt Studienautor Dr. Oliver Greiner, Partner bei Horváth & Partners, fest.

Wie wichtig auch eine möglichst hohe Reichweite für Käufer von Elektroautos ist, beweist ganz besonders das Tesla Model S mit seinen bis zu 528 Kilometern Fahrt mit voll geladenen Akkus. Obwohl es sehr viel teurer als deutlich günstigere Modelle wie der BMW i3, Nissan Leaf, Mercedes B 250e oder VW e-Golf ist, war es in 2015 mit 1.500 Fahrzeugen der am dritthäufigsten zugelassene rein batteriebetriebene Pkw in Deutschland. Ebenfalls unter den Top-Verkäufen waren der Renault ZOE, seines Zeichens Bestseller unter den E-Autos, mit 210 Kilometer Reichweite sowie der Kia Soul EV mit 212 Kilometer.

Nissan LEAF
Foto: Nissan

Verbesserte Batterietechnik und sinkende Preise = mehr Reichweite

„Mit sinkenden Batteriepreisen und verbesserter Batterietechnik werden Automobilhersteller in den kommenden Jahren deutlich höhere Reichweiten in Elektrofahrzeuge verbauen“, ist sich Heiko Fink, Automobilexperte bei Horváth & Partners und Co-Autor der Studie, sicher. „Wir gehen davon aus, dass bis 2020 ein neu zugelassenes reines Elektroauto im Durchschnitt deutlich über 400 Kilometer mit einer Batterieladung zurücklegen kann.“

Optimistisch stimmen die Studienautoren aktuelle Ankündigungen der Automobilindustrie. Tesla bringt dieses Jahr den Model X mit einer Reichweite von bis zu 470 Kilometern auf den deutschen Markt, während der BMW i3 Facelift über 285 Kilometer Reichweite verfügen soll. GM hat angekündigt, dass der neue Opel Ampera-e mit einer Reichweite von 320 Kilometern nach Europa kommen soll. Hersteller wie Porsche, Audi, VW, Daimler und Ford haben bis 2020 E-Autos angekündigt, die deutlich über 300 Kilometer Reichweite haben werden.

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