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Elektrische Motorroller: Der ideale Einstieg in die Elektromobilität?

Trotz der vor mehr als einem Jahr von der Bundesregierung beschlossenen Kaufprämie von stolzen 4.000 Euro für Elektroautos will der Absatz rein elektrisch angetriebener Autos nicht wirklich in Schwung kommen. Dementsprechend musste selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel das offiziell angestrebte Ziel von einer Million E-Autos auf deutschen Strassen in 2020 wieder einkassieren. Es zu erreichen dürfte selbst bei steigenden Verkaufszahlen von elektrischen Pkw in den nächsten drei Jahren auch nicht mehr realistisch sein. Doch woran ist der Erfolg bisher gescheitert und könnten vielleicht elektrische Motorroller den alternativen Antrieb populärer machen?

NIU N1S Elektroroller
Bild: NIU

Vorteile von Elektrorollern im Vergleich zu Elektroautos

In Asien oder auch anderen wärmeren Gegenden in Europa gehören Scooter deutlich stärker zum Strassenbild wie in Deutschland, doch auch hierzulande erfreuen sie sich durchaus einer großen Beliebtheit. Laut einer Befragung in Deutschland zum Besitz eines Motorrollers konnten im Jahr 2016 immerhin mehr als 3,5 Millionen Personen ein solches Fahrzeug nutzen, da es in ihrem Haushalt verfügbar war. Mit dem klassischen Pkw lässt sich seine Verbreitung dementsprechend zwar nicht vergleichen und auch die Nutzungsmöglichkeiten sind dem Auto gegenüber sicherlich deutlich begrenzter, dennoch bietet er auch einige Vorteile wie das oft schnellere Vorankommen in der Stadt, die überall vorhandenen Parkmöglichkeiten und die deutlich geringeren Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Gerade in diesen Bereichen können auch Elektroroller bereits heute ihre Stärken ausspielen.

Anschaffungskosten von einem Bruchteil von denen eines E-Autos

Während ein Renault ZOE ab 22.100 Euro erhältlich ist, ein Nissan LEAF mindestens 23.365 Euro kostet und ein BMW i3 sogar schon mit einem Minimum von 34.950 Euro zu Buche schlägt, kostet die Anschaffung eines elektrischen Motorrollers nur einen Bruchteil davon. Der besonders stylische und rein als Elektroroller entwickelte NIU N1S ist beispielsweise bereits für einen Preis von knapp 2.600 Euro erhältlich. Gleiches gilt für den UNU Elektro-Scooter im Retro-Design, der in der Basic-Variante mit 1.000 Watt sogar bereits für knapp unter 1.800 Euro zu kaufen ist und in der Basis-Version mit 2.000 Watt etwas weniger als 2.300 Euro kostet. Mit Preisen zwischen 3.500 und 3.800 Euro etwas teurer aber gegenüber Elektroautos immer noch ein echtes Schnäppchen sind dagegen die Elektroroller der Retro- und Classic-Line von emco.

Mit Motorrollern werden ohnehin überschaubare Strecken gefahren

Bereits mit den Klassikern von Vespa oder Scootern von Peugeot, Aprilla oder Honda haben die Fahrer vor allem überschaubare Strecken in der Stadt zurückgelegt. Ob zur Arbeit, zum kleinen Einkaufen oder dem Stadtbummel – Geschäftsfahrten von Hunderten von Kilometern oder Urlaubsreisen in andere Länder gehören definitiv nicht zum Einsatzgebiet eines Rollers. Dementsprechend benötigen Rollerfahrer auch keine Batterien mit Reichweiten von mehreren Hundert Kilometern, was für Autokäufer aber nach wie vor eines der wesentlichen Argumente gegen den Kauf eines Elektroautos ist. Wer schließlich mit dem Auto in den Sommerurlaub fahren oder gar mehrfach im Jahr weitere Strecken zurücklegen will oder muss, dem bieten Autos mit Verbrennungsmotoren doch einen wesentlichen Vorteil.

Da man mit dem Elektroroller aber ohnehin vor allem in der Stadt unterwegs ist, dürften einfache Fahrten selten über 20 Kilometer hinausgehen, die meisten liegen wahrscheinlich sogar eher bei 10 Kilometern oder darunter. Dementsprechend reichen Batterien wie das 29 Ah-Akkupack des NIU N1S Elektrorollers mehr als aus, denn es ermöglicht eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern und muss daher nicht einmal jeden zweiten Tag aufgeladen werden.

Die kleinen Akkus können auch in der Wohnung geladen werden

Ein weiterer wesentlicher Nachteil von Elektroautos betrifft vor allem Mieter und Besitzer von Wohnungen. Während Hausbesitzer ihr E-Auto bequem in der Garage aufladen können, so haben alle anderen in den meisten Fällen überhaupt nicht die Möglichkeit zum „Stromtanken“. Ladestationen sind schließlich längst nicht so weit verbreitet, als dass sie sich in allen Städten und Strassen zuhauf finden lassen würden. Die Batterien der Elektroroller lassen sich hingegen schnell und einfach entnehmen und wiegen meist nur knapp 10 Kilogramm. Somit lassen sie sich auch einfach mit in die Wohnung nehmen und dann ganz bequem an der Steckdose aufladen. Die Ladezeit beträgt zumeist zwischen 5 und 6 überschaubaren Stunden.

Elektroroller-Sharing – eScooter zum Ausleihen

Was bei Elektroautos voll im Trend liegt und der Elektromobilität zumindest schrittweise auf die Sprünge helfen könnte, ist das erfolgreiche Carsharing mit Elektroautos. Warum sollte dies nicht auch mit elektrischen Scootern gehen, hat sich das Unternehmen Bosch gedacht und den eScooter-Sharingdienst COUP im August 2016 in Berlin ins Leben gerufen. In der deutschen Hauptstadt können seitdem Hunderte elektrische COUP Motorroller ganz einfach ausgeliehen werden. Der perfekte Test für elektrische Fahrzeuge und dank besonders einfachem Preissystem auch ganz übersichtlich zu mieten. Die ersten 30 Minuten Fahrt mit einem der bis zu 45 km/h schnellen Cityflitzer kostet 3 Euro, danach kommen alle 10 Minuten 1 Euro hinzu. Aufgrund des Erfolgs in Berlin startet COUP im Sommer 2017 jetzt auch mit 600 leihbaren eScooter in Paris.

COUP Elektroroller-Carsharing
Foto: COUP

Der NIU N1S als beispielhafter Elektroroller

Hinter dem chinesischen Hersteller NIU steht ein hochkarätiges Team rund um den früheren Technikchef von Baidu, der führenden chinesischen Suchmaschine und einem ehemaligen Mitarbeiter von frog design und Microsoft. Mit der Entwicklung des ersten Modells ist ihnen ein fulminanter Schlag gelungen, denn es überzeugt nicht nur von seinen technischen Leistungen sondern auch mit seinem einzigartigen Design mit ästhetischem Minimalismus, das zugleich elegant und sehr modern wirkt. Mit dem NIU N1S Civic startet das Unternehmen nun auch in Deutschland durch.

NIU N1S Elektrischer Motorroller
Bild: NIU

Herzstück des ansprechenden Elektrorollers ist ein von BOSCH entwickelter 2400 W-Elektromotor, der im NIU N1S 120 Nm maximales Drehmoment bereitstellt und damit für spritzige Anfahrten im Stadtverkehr sorgt und den elektrischen Motorroller auf bis zu 45 km/h beschleunigt. Dank des hocheffizienten Motors und einem elektronischen Bremssystem (EBS) mit Bremsenergierückgewinnung reicht die voll aufgeladene Batterie 29 Ah Kapazität für eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern. Muss sie geladen werden, dann geht dies sowhl direkt an einer Ladestation oder Steckdose in der Garage oder der nur 10 Kilogramm leichte Akkupack mit praktischem Tragegriff wird dazu mit in die Wohnung genommen.

NIU N1S Elektroroller
Bild: NIU

Ebenfalls großer Wert wird auf eine möglichst lange Lebensdauer der Akkus gelegt, so dass vom Hersteller hier problemlose 600 Ladezyklen angegeben werden und NIU eine Garantie von 2 Jahren auf die Lithium-Ionen-Batterie und die Komponenten gibt. Sollten doch einmal Probleme auftreten, so können NIU-Besitzer ihren Roller zu jeder registrierten Servicestation in der Nähe zu Reparatur und Service bringen.

NIU N1S Elektroroller - Akku-Pack
Bild: NIU

Rund 150 zertifizierten NIU-Händler und -Werkstätten stehen Mitte Mai 2017 in Deutschland bereits zur Verfügung, bei denen der N1S Elektroroller erhältlich ist. Der Preis liegt bei rund 2.600 Euro, wobei die Preise von Händler zu Händler abweichen können.

Weitere Informationen zum NIU N1S Roller unter www.niu.com/de

Fazit

Einen Pkw werden die Elektroroller sicherlich nicht ersetzen, in Ergänzung zu einem eigenen Auto oder den attraktiven Carsharing-Angeboten in vielen Städten sind sie gerade in Ballungsräumen aber ein wirtschaftliches und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel (vor allem, wenn die Batterie mit echtem Ökostrom aufgeladen wird). Zudem könnten Sie der Elektromobilität insgesamt einen Schub verleihen und mehr Menschen von den durchaus vorhandenen Vorteilen des geräuscharmen und lokal emissionsfreien Elektroantriebs überzeugen. Und dann ist vielleicht auch der nächste Neuwagen ein Elektroauto…


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