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Migros startet M-Way: Elektroautos aus dem Schweizer Supermarkt

Dass die Elektromobilität die Märkte verändern wird, davon gehen heute viele aus: Neben neuen Autoherstellern wie Tesla Motors, Think oder Fisker Automotive dürften vor allem auch die Energieversorger versuchen, sich ein Stück vom großen Kuchen abzuschneiden. Aber auch in anderen Branchen will man dem Wandel der Mobilität nicht untätig zusehen und so gab gerade erst das größte Handelsunternehmen der Schweiz, die Migros-Genossenschaft, ihren Einstieg in das neue Geschäftsfeld bekannt. Dabei will man sich aber nicht auf das Verkaufen von Elektroautos im Supermarkt beschränken, sondern ein unabhängiges Kompetenz- und Dienstleistungszentrum für individuelle Elektromobilität etablieren.


Foto: Migros-Genossenschafts-Bund

Der Name der neuen Plattform für moderne Elektroenergie- und Mobilitäts-Lösungen innerhalb der Migros-Gruppe wird „M-Way“ heissen und soll noch im Herbst diesen Jahres in Zürich an den Start gehen. Das Angebot soll u.a. folgende Leistungen bieten:

  • Flexible und preiswerte Dienstleistungen für die individuelle Mobilität von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen (Flottengeschäft).
  • Allen Einkommensschichten den Zugang zur Elektromobilität mit Probefahrten, Miete und Verkauf von zwei- und vierrädrigen Elektromobilen. Der „Think City“ als echtes Elektroauto und der PGO „eWave“ als Roller sind die ersten Modelle der künftigen Produktepalette.
  • Dienstleistungen wie eine clevere Internetplattform oder Versicherungen, Finanzierung, Service, Wartung und Beratung rund um die Elektromobilität.


Foto: Migros-Genossenschafts-Bund

Im Flottengeschäft konnte man nach eigenen Angaben bereits den den ersten Kunden gewinnen: Alpmobil, ein Tourismus-Projekt in der Grimselregion (Haslital und Goms) wird von Migros mit 60 Elektrofahrzeugen für die Feriengäste ausgestattet.

Die Förderung der Elektromobilität passt für Herbert Bolliger, Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB), perfekt zur nachhaltigen Unternehmenskultur: Denn die Migros setzt sich seit Jahrzehnten aktiv für den Umwelt- und Klimaschutz ein. „Mit ‚M-way‘ fördern wir nun gezielt die Entwicklung hin zu einer flexibleren, ökologischeren Mobilität“, unterstreicht er den Stellenwert der neuen Initiative. „Dank dem geplanten Dienstleistungs-Angebot von ‚M-way‘ wollen wir die Elektromobilität für alle erschwinglich und auf unkomplizierte Weise nutzbar machen.“


Foto: Migros-Genossenschafts-Bund

Dass der Ansatz ganzheitlich gesehen wird, zeigen die Überlegungen hinsichtlich des Einsatzes von erneuerbaren Energien: So wird z.B. über die zukünftige Installation von Solaranlagen auf den Migrol-Tankstellendächern nachgedacht, mit denen umweltfreundlicher Strom produziert werden könnte. Das ist auch ganz im Sinne des WWF, wie Thomas Vellacott, Mitglied der Geschäftsleitung von WWF Schweiz, sagt: „Der WWF begrüsst den Einstieg der Migros in die Elektromobilität. Vorausgesetzt, Elektromobile werden mit nachhaltig produziertem Strom betrieben, können sie in Ergänzung zum öffentlichen Verkehr einen wichtigen Beitrag zu einem ökologischeren Mobilitätsverhalten leisten.“

Ein Kommentar

  1. Rudolf Emil Seiler

    Wenn die Schweiz von der Migros nun flächendeckend mit E-Autos und E-Roller versorgt wird, so muss die M-Frage erlaubt sein, wo denn der dafür benötigte M-Strom herkommen soll. Oder baut M-Way über die noch zu gründende Tochter M-Energy Wasser- und Solarkraftwerke? Wer baut die Ladeinfrastruktur für die M-Mobile? Wer entsorgt die verbrauchten Akkus? Überhaupt: wer soll dafür zahlen? Oder hat Bundesrat Leuenberger irgendwo einen versteckten Fond aus der frisch erhöhten LSVA, die auch von M-Kunden finanziert wird, die M-Frischwaren im Regal wollen? Hier stellt die Migros „Überlegungen“ an. Aber das reicht nicht, denn es muss etwas konkret getan werden, und zwar heute.

    Apropos: In westlichen Demokratien sind wir mit einer Verhinderungspolitik konfrontiert, die Europa zunehmend lähmt. Keine Stromleitung, kein Windrad, keine Solarpanel, keine Staumauer, die nicht mit Einsprachen überhäuft werden – leider meistens ausgerechnet von jenen Leuten, die sich lautstark für „ökologische Alternative“ wie hier die Elektromobilität einsetzen. Und das E-Auto kommt ganz sicher, obwohl es als einzigen ökologischen Vorteil lokale Emissionen vermeiden hilft.

    Im Kanton Bern gibt es gleich zwei sichtbare Beispiele für diesen Widerspruch. Der Ausbau der Grimselstaumauer wurde von der Politik auf Jahre hinaus blockiert, weil die bereits erteilte Genehmigung nicht rechtsgültig sei. Und die Neigung der Solarpanels auf dem Stade de Suisse musste „aus optischen Gründen“ auf Intervention des Berner Stadtrats auf wenig effiziente 6° reduziert werden. Wären es ca. 40-45°, flösse ganzjährig wesentlich mehr Strom aus dieser Anlage ins öffentliche Stromnetz.

    Fazit: Bei den Linksgrünen kommt der Strom nach wie vor aus der Steckdose. Und mir tun die Projektleiter bei den Energieversorgern, sofern sie nicht auch linksgrün sind, heute schon Leid. Die dürfen sich künftig mit einem instabilen Stromnetz herumschlagen, das auch tausenden Kleinkraftwerken (small grids) gespiesen wird. Small grids produzieren aber nicht ständig Strom, sondern nur dann, wenn Wind und Sonne da sind. Aber solche Fragen und Problemlösungen überlässt man stets den anderen, um sie dann wieder zu bekämpfen.

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