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Schweizer entwickeln kleines und preiswertes Elektro-Stadtauto für asiatische Metropolen

Wenn es um Elektroautos geht, stellen viele der großen Autohersteller bevorzugt Modelle vor, die bereits mit Verbrennungsmotor verkauft werden und bei denen nur die Antriebstechnologie ausgetauscht wurde. Dabei müsste der Begriff der Mobilität eigentlich komplett neu definiert werden um sie in Zukunft trotz weltweit immer mehr Autos möglichst nachhaltig zu gestalten. Ein 1,5 Tonnen SUV ist weder mit Verbrennungsmotor, Hybridantrieb noch Elektroantrieb wirklich umweltfreundlich oder sinnvoll für den Verkehr in Großstädten und Ballungsräumen.

Gerade für den boomenden asiatischen Markt mit einem städtischen Verkehr, der oft kurz vor dem Kollaps steht, sollten die Fahrzeuge aber nicht nur lokal emissionsfrei sondern zudem auch klein, leicht und preiswert sein. Studenten des Nachdiplomstudiengangs DAS Designingenieur an der Hochschule Luzern erhielten hierzu von ihrem Professor einen Entwicklungsauftrag mit den folgenden Vorgaben: Das Fahrzeug sollte nicht mehr Platz beanspruchen als zwei nebeneinander fahrende Fahrräder, weniger als 150 kg wiegen und nicht mehr als 10.000,- Chinesische Renmimbi (CNY) kosten, was etwa 1.500,- Schweizer Franken oder 1.140,- Euro, entspricht.

Elektro-Stadtauto Shán
Bild: Unique City Vehicle, Design: Domig; Gürpinar; Greter, Wildner

In Zusammenarbeit mit dem Leichtbauspezialisten Professor Walter Janach entwickelten sie das visionäre Elektro-Stadtauto „Shán“, das sich perfekt für den Einsatz in asiatischen Metropolen wie Peking und Shanghai eignen würde. Bei der Konstruktion wurden aufgrund der Vorgaben völlig neue Wege beschritten. Eine ultraleichte Sandwichplattform aus Polystyrol und Sperrholz trägt die Karosserie, welche ohne Türen auskommt. Zum Einsteigen kann das transparente Verdeck vollständig geöffnet werden. Fahrer und Beifahrer des 1,7 m langen, 1 m breiten und 1,2 m hohen Fahrzeugs sitzen auf zwei faserverstärkten Sitzen, die nach dem Freischwinger-Prinzip konstruiert sind und für ausreichenden Komfort sorgen. Auf eine Federung wurde aus Gewichtsgründen vollständig verzichtet.

Gelenkt wird das Gefährt „Shán“ über einen mittig platzierten Joystick, der darüber hinaus auch alle weiteren Bedienfunktionen wie Gas geben, bremsen, usw. übernimmt. Ein 1,25 kW starker Elektromotor kann das Fahrzeug auf maximal 30km/h beschleunigen, was laut Janach für den innerstädtischen Verkehr von Großstädten völlig ausreicht. Gleiches gilt für die reichweite von 30 km bei voll aufgeladener Batterie. Denn tatsächlich entspricht das etwa der durchschnittlich gefahrenen Geschwindigkeit in Großstädten. Darüber hinaus würde eine höhere Geschwindigkeit die Effizienz von Shán beeinträchtigen. Der Name des Fahrzeug bedeutet übersetzt „Fächer“, was wohl auf die Funktion des Verdecks zurück zu führen ist.


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