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In 2012 wurden überwiegend Pkw mit Effizienzklasse „C“ neu zugelassen

Mittlerweile gibt es die Energieverbrauchskennzeichnung für Autos (Effizienzklassen A bis G) bereits seit zwei Jahren und vor einigen Tagen hat das Kraftfahrt-Bundesamt eine Statistik für die Neuzulassungen im Jahr 2012 vorgelegt. Die meisten neu zugelassenen Pkw waren dabei in der mittleren Klasse „C“ eingestuft. Geht man nun von dem seit langer Zeit hilfreichen Energielabel für Haushaltsgeräte (Kühlschränke, Waschmaschinen, etc.) aus, könnte man meinen, dass sich die Autokäufer in Deutschland weiter für eher durstige Modelle entscheiden würden und das trotz der anhaltend hohen Spritpreise und dem Wissen um die stärkeren Umweltbelastungen durch Pkw mit höherem Verbrauch.

Pkw Neuzulassungen 2012 nach CO2-Effizienzklassen
Grafik: © Kraftfahrt-Bundesamt

Genau hier zeigt sich aber das Problem des Energielabels für Pkw, denn es gibt eigentlich keinen sinnvollen Hinweis auf den tatsächlichen Kraftstoffverbrauch und die tatsächlichen CO2-Emissionen des Fahrzeugs. Der Gesetzgeber hat nämlich vorgesehen, dass bei Verbrauch und Emissionen das Fahrzeuggewicht berücksichtigt werde müssen, so dass Kleinwagen mit einem deutlich geringen Verbrauch teilweise schlechter eingestuft werden als große Autos mit einem hohen Leergewicht und vergleichsweise hohen Verbrauch.

Beispiel:

  • Ein Opel Corsa 1.2 ecoFLEX mit 51 kW (70 PS), Start/Stop-Automatik und manuellem 5-Gang-Getriebe hat einen Normverbrauch von 5,1 Liter Superbenzin und verursacht CO2-Emission von 119 g/km. Gekennzeichnet wird er aufgrund des geringen Gewichts von etwa 1.200 kg mit der Effizienzklasse C.
  • Ein Audi Q7 3.0 TDI quattro tiptronic mit 180 kW (245 PS) verbraucht hingegen 7,4 Liter umweltschädlicheres Diesel auf 100 Kilometer und verursacht CO2-Emission von 195 g/km. Dank des sehr hohen Leergewichts von fast 2.350 kg darf das SUV allerdings das (vermeintlich) bessere Label der Effizienzklasse B tragen.

Wie das Beispiel zeigt, kann das Effizienzlabel für Autos seinen igentlichen Sinn also überhaupt nicht erfüllen, der darin bestand, dass Verbraucher die sparsamen Automodelle auf den ersten Blick erkennen können sollten. Dementsprechend sagt auch die Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamts für 2012 nur wenig aus. Die gemeldeten Daten sind:

  • Etwa ein Drittel (30,6%) aller in 2012 neu zugelassenen Pkw waren der Energieeffizienzklasse „C“ oder besser zugeordnet.
  • Die Top-Klasse „A+“ erreichten gerade einmal 1,5 Prozent aller in 2012 neu zugelassenen Autos.
  • Die schlechteste Energieeffizienzklasse „G“ wiesen allerdings sogar nur 0,9 Prozent der Neuzulassungen auf.
  • An den Neuzulassungen mit „G“ hatten Sportwagen einen überproportionalen Anteil von 24,5 Prozent.
  • Trotz des vergleichsweise niedrigen Verbrauchs fielen Kleinwagen wegen ihres geringen Gewichts vor allem in die Klassen „C“ und „D“ (27,4 % bzw. 43,2 %).
  • Unter den zwölf volumenstärksten Marken erzielte Audi mit 33,6 Prozent den höchsten Anteil in den Kategorien „A“ und „A+“.
  • Eenfalls viele neu zugelassene Pkw der Marken BMW (29,3 %) und Peugeot (25,2 %) trugen ein Energieeffizienzlabel dieser Klassen.

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