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Schaeffler Mover: Flexibles Fahrzeugkonzept mit elektrischem Radnabenantrieb

Experten sagen voraus, dass bis zum Jahr 2050 voraussichtlich zwei Drittel der Menschen in Städten leben werden, weshalb neue Mobilitätskonzepte zwangsläufig notwendig sein werden. Wie rein elektrisch angetriebene und autonom fahrende Transportmittel ihren Teil dazu beitragen können, stellt Schaeffler, der weltweit tätige Automobil- und Industriezulieferer auf dem 11. Schaeffler-Kolloquium vor. Dort feiert das urbane Fahrzeugkonzept „Schaeffler Mover“ seine Premiere, dass flexibel als Robo-Taxi oder Transporter einsetzbar wäre.

Schaeffler Mover
Bild: Schaeffler Gruppe (Für eine größere Ansicht bitte anklicken)

Der Name „Schaeffler Mover“ bezieht sich auf die englische Bezeichnung „People und Goods Mover“ für autonom fahrende Gefährte zum Transport von Menschen und Gegenständen, die den öffentlichen Nahverkehr in den Städten ergänzen oder womöglich sogar ablösen könnten. Als technische Basis für solche Fahrzeugkonzepte hat Schaeffler ein kompaktes Radmodul mit rein elektrischen Radnabenantrieb entwickelt. Es vereint dabei Antriebs- und Fahrwerkskomponenten und ermöglicht dank 90-Grad-Lenkung eine besonders hohe Wendigkeit des Fahrzeugs bei gleichzeitig sehr hohem Komfort für die Insassen. Einparken selbst in kleinste Parklücken, Fahrten durch engste Gassen und sogar das Wenden direkt auf der Stelle sind damit ohne Probleme möglich.

Das Unternehmen arbeitet bereits seit dem Jahr 2013 an dieser Art der Antriebstechnik, die erstmals als Schaeffler Radnabenantrieb in einem Ford Fiesta vorgestellt wurde. In der aktuellen Auslegung für den „Schaeffler Mover“ liefert jeder der vier Elektromotoren bei 300 Volt Betriebsspannung eine Dauerleistung von 13 Kilowatt und eine zeitlich begrenzte Spitzenleistung von 25 Kilowatt. Das Nenndrehmoment von 250 Newtonmeter pro Motor kann kurzzeitig verdoppelt werden.

Die „Intelligent Corner Module“ getauften Radmodule sollen vor allem einen hohen Fahrkomfort gewährleisten, der sogar bei quer gedrehten Reifen und seitlichem Fahren beibehalten werden soll. Zugleich soll das komplett in Eigenregie entwickelte Antriebskonzept eine sehr hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit gewährleisten und es benötigt deutlich weniger Bauraum als beim konventionellen Aufbau von Pkw oder Transportern. Der geschaffene Raum für die Batterie sowie Nebenaggregate ermöglicht kompakte Fahrzeugabmessungen sowie mehr Raum für Passagie oder Transportgüter. Der modulare Fahrzeugaufbau des „Schaeffler Mover“ schafft zudem die Voraussetzung, mit einem weitgehend einheitlichen Chassis vielzählige Aufgaben des Personen- und Warentransports umzusetzen, ohne Veränderungen an Antrieb und Fahrwerk vornehmen zu müssen.

Die Vernetzung ist bei autonomen Stadtfahrzeugen eine entscheidende Voraussetzung für den reibungslosen Betrieb. Das erreichen die Experten von Schaeffler in der Studie durch einen digitalen Zwilling des Fahrzeugs, der ein Abbild des realen Fahrzeugs in der Cloud darstellt. Durch eine laufende Analyse der Betriebs- und Zustandsdaten lässt sich so zum Beispiel zukünftiger Wartungsbedarf mit zeitlichem Vorlauf erkennen. „Das konsequent auf vernetzten Betrieb ausgelegte Fahrzeug füllt eine wesentliche Lücke im aktuellen Portfolio der Automobilindustrie“, ist sich daher Schaeffler-Technologievorstand Prof. Peter Gutzmer sicher.

Die Machbarkeitsstudie, die auf dem 11. Schaeffler-Kolloquium zu erleben ist, wird Schaeffler in der nächsten Zeit sukzessive weiterentwickeln. Im Laufe des Jahres ist geplant, einen fahrbereiten Prototypen einschließlich Kabine und Klimatisierung zu realisieren.

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