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Brennstoffzellentechnologie auf dem Vormarsch: Daimler und Renault-Nissan-Kooperation holt Ford ins Boot

Die Daimler AG und die Renault-Nissan-Group schlossen sich vor einiger Zeit in einer Kooperation zusammen, um den Ausbau der Brennstoffzellentechnologie für Automobile voranzutreiben. Ende Januar 2013 sicherten sich die beiden Autobauer die Unterstützung der Ford Motor Company und zu Dritt vereinen so eine noch größere Kraft, die für den Ausbau alternativer Antriebstechnologien steht. Die Investitionskosten werden dabei gleichmäßig auf alle drei Teilnehmer verteilt. Ein gemeinschaftliches Brennstoffzellensystem entwickeln, dessen Produktionskosten so gering wie möglich sind – das ist das erklärte Ziel der Kooperation. Eine Veröffentlichung des Systems wird dabei für das Jahr 2017 angestrebt.

Raj Nair, Group Vice President, Global Product Development, Ford Motor Company, Prof. Thomas Weber, Member of the Board of Management of Daimler AG, Group Research & Mercedes-Benz Cars Development and Mitsuhiko Yamashita, Member of the Board of Directors and Executive Vice President of Nissan Motor Co., Ltd., supervising Research and Development.
Foto: Daimler AG

Das sich ausgerechnet Daimler, Renault-Nissan und Ford zusammengeschlossen haben ist dabei kein Zufall: Gemeinsam besitzen sie rund 60 Jahre Brennstoffzellen-Erfahrung und legten bereits rund zehn Millionen Kilometer auf Teststrecken zurück. Gleichzeitig hat die Stärke der Kooperation einen weiteren positiven Effekt: Umliegende Geschäftsfelder sind nun angehalten, die eigenen Anstrengungen ebenfalls zu erhöhen, um den Brennstoffzellen-Autos die nötige Infrastruktur, beispielsweise Wasserstoff-Tankstellen, zu bieten, die nötig ist, um eine breite Markteinführung zu ermöglichen und zu unterstützen.

Umwelttechnisch gilt ein Brennstoffzellen-Fahrzeug als „Zero-Emission-Fahrzeug“: Bei der Reaktion von Wasser- und Sauerstoff entsteht Elektrizität die den Elektromotor antreibt – ausgestoßen wird dabei lediglich unschädlicher Wasserdampf. Damit ist das Wasserstoff-Auto laut Mitsuhiko Yamashita (Vize Präsident von Nissan) der „nächste logische Schritt nachhaltiger Mobilität“.

Der Zusammenschluss von Daimler, Renault-Nissan und Ford ermöglicht eine gemeinsame Forschung über drei Kontinente hinweg. Das bedeutet nicht nur, dass Brennstoffzellenstacks- und -systeme ermöglicht werden, die überall nutz- und auftankbar sind, sondern gleichzeitig sinkende Produktionskosten. Und das führt letztendlich zu niedrigeren Preisen für den Endverbraucher. Die gemeinsamen Anstrengungen ermöglichen eine schnellere Bereitstellung der neuen Antriebstechnologie. Brennstoffzellen-Fahrzeuge werden damit endlich greifbarer und ermöglichen im Jahr 2017 – wenn die Pläne der Initiative eingehalten werden können – komplett emissionsfreies Autofahren für die breite Öffentlichkeit.

2 Kommentare

  1. In drei bis fünf Jahren wird die Batterie Technologie so weit fortgeschritten sein, daß für PKWs keine Reichweitenprobleme mehr bestehen. Die Brennstoffzellen sind noch wesentlich teurer als Batterien. Die H2 Infrastruktur – vor allem Generierung und Speicherung – ist erheblich komplexer als Batterien laden/entladen)und anfälliger dazu. Für den Verbraucher ist die Batterie einfacher, günstiger und effizienter obendrein. Außerdem würde ich die höhere Freiheit / Unabhängigkeit die Batterien bieten, bevorzugen. Ich persönlich würde mich von Brennstoffzellen, für die private Mobilität (PKW), distanzieren.

  2. Komisch, das haben die „Batterieexperten“ vor ein paar Jahren auch schon gesagt. Bisher kann man aber keine wirkliche Steigerung der Reichweiten sehen. Außerdem bringen batteriebetriebene Elektroautos auch ganz andere Umweltprobleme mit sich. Schließlich sind Handys und Laptops aufgrund der darin enthaltenen Akkus heute eines der schlimmsten Müllprobleme. Davor verschließen die Befürworter der Elektromobilität aber immer gerne die Augen.

    Ich halte Brennstoffzellenfahrzeuge langfristig für eine gute Idee, obwohl ich die Umwandlung von Wasserstoff – der mittels erneuerbarer Energien erzeugt wird – in künstliches Methan für noch sinnvoller halte. Dieses kann über das bestehende Erdgasnetz verteilt, gut gelagert und CO2-neutral verbrannt werden. Nur an der Effizienz der Erzeugung muss noch gearbeitet werden.

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