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Große Verkehrsumfrage 2011: Deutsche Autofahrer zeigen sich wenig umweltfreundlich

Kurz vor dem Start einer der bedeutendsten Automessen der Welt, der IAA 2011 in Frankfurt am Main, hat Mobil in Deutschland e.V. die Autofahrer sowie Reisenden befragt und die Ergebnisse im Rahmen der „Großen Verkehrsumfrage 2011“ veröffentlicht. Insgesamt haben 2.238 Personen und Verkehrsteilnehmer an der Online-Umfrage teilgenommen und die wichtigsten Ergebnisse zeigen eines deutlich: Beim Autofahren scheint für die meisten deutschen Autofahrern die Umwelt höchstens an zweiter Stelle zu kommen.

Überwiegende Mehrheit lehnt ein Tempolimit auf Autobahnen ab

Während Ökostrom und Bio-Lebensmittel in Deutschland boomen scheint Nachhaltigkeit hierzulande spätestens dann aufzuhören, wenn man auf dem Fahrersitz seines Autos Platz genommen hat. Denn während mit 88 Prozent der befragten Teilnehmer die absolute Mehrheit der Meinung ist, dass man den Güterverkehr effizienter und umweltfreundlicher gestalten sollte, lehnen mit 82 Prozent fast ebenso viele ein Tempolimit auf Autobahnen ab. Dabei wird gerade durch besonders schnelles Fahren überdurchschnittlich viel Kraftstoff verbraucht und das Umweltbundesamt ging in einer Beispielrechnung davon aus, dass bei einem Tempolimit von 120 km/h die vom Autoverkehr verursachten CO2-Emissionen um 3 Prozent gesenkt werden könnten. Im Bereich Pkw würde dies zudem einer Einsaprung von 1,35 Milliarden Litern Kraftstoff entsprechen. Würde die Begrenzung höher angesetzt werden, wären immer noch Einsaprungen bei Kraftsstoffverbrauch und Emissionen möglich.

Mehr als 80 Prozent der Befragten sprechen sich gegen Umweltzonen aus

Auch beim Thema Umweltzonen in Deutschland sind sich die Befragten einig. Mit ganzen 81 Prozent glaubt der überwiegende Teil, dass die Umweltzonen nicht ihren Zweck erfüllen. Mobil in Deutschland geht sogar noch einen Schritt weiter: Nachdem weder der ökologische Nutzen bis heute nachgewiesen ist, noch eine bundeseinheitlich überschaubare Regelung vorhanden ist, ist man dort der Meinung, dass das Projekt auf unbestimmte Zeit einfach ausgesetzt werden sollte.

Teilnehmer an der Umfrage waren vorrangig Fahrer die das Auto besonders oft nutzen

Ob die Ergebnisse der Umfrage allerdings für alle Einwohner Deutschlands repräsentativ sind darf sicher angezweiffelt werden. Schließlich verzichten gerade in den großen Metropolen (mit und ohne Umweltzonen) mit guten öffentlichen Verkehrsverbindungen immer mehr Menschen auf ein eignes Auto. Bei den Befragten gaben aber mit 77 Prozent mehr als Dreiviertel an, dass das Auto für sie das Fortbewegungsmittel Nr. 1 sei. Ebenso konservativ ist die Einstellung der Befragten zu den Grünen, die ganze 71 Prozent als autofeindlich einstufen. Eine Vereinbarung von individueller Mobilität bei möglichst geringem Ressourcenverbrauch und niedrigen Emissionen scheint hier nicht in Auge gefasst zu werden. Beste Voraussetzung hierfür wäre die Konzentration der Autohersteller auf besonders effiziente Modelle bei gleichzeitiger Optimierung des Mobilitätsverhaltens durch die Autofahrer (Öfter mal zu Fuß, per Fahrrad oder mit der Bahn).

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