Eigentlich ist die Überschrift nicht ganz richtig, denn der Hybrid- und Brennstoffzellenantrieb stehen bei Toyota zwar auch – aber natürlich nicht nur – auf der IAA 2013 im Mittelpunkt. Gerade bei Hybridfahrzeugen dürfte dies für die meisten nichts Neues sein, denn der japanische Autohersteller ist mit dem Prius nicht nur ein echter Vorreiter, sondern das Angebot ist auch nirgends größer. Zusammen mit dem hauseigenen Premium-Label Lexus, werden von Toyota mittlerweile Europa ganze zehn verschiedene Hybridmodellen angeboten, die vom Kleinwagen über den Kompakten bis zur Luxuslimousine und SUV gehen (weltweit sind es sogar ganze 23 Fahrzeugmodelle mit Vollhybridantrieb). Die Spanne der Sytemleistung reicht dabei von 73 kW (100 PS) bis 327 kW (445 PS) mit Front-, Heck- oder Allradantrieb.
Bild: Toyota
Yaris Hybrid-R: Kompakter Hybrid mit Rennwagentechnik und 420 PS
Während Toyota bis Ende 2015 zudem die weltweite Einführung weiterer 15 neuer oder überarbeiteter Hybridfahrzeuge plant, wird auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) vom 12. bis 22. September 2013 in Frankfurt am Main in diesem Jahr allerdings kein neues Serienmodell mit kombiniertem Benzin- und Elektromotor zu sehen sein. Mit den bereits erwähnten 10 Hybridautos ist man der Konkurrenz ohnehin einige Schritte voraus und so wird die einizige Premiere in diesem Bereich der 420 PS starke Kompakte Yaris Hybrid-R sein, dessen Hochleistungs-Hybridsystem vom Rennwagen TS030 abgeleitet wurde.
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Das serienreife Brennstoffzellen-Hybridfahrzeug als nächster Schritt ab 2015
Die größten Vorteile von Autos mit Hybridantrieb gegenüber Pkw mit batteriebetriebenem Elektroantrieb liegen klar in den geringeren Kosten für kleinere Akkus, der höheren Reichweite und der schnellen Betankung im Gegensatz zu langen Ladezeiten. Die logische Weiterentwicklung des Hybridkonzeptes ist für Toyota daher das Brennstoffzellen-Hybridfahrzeug (Fuel Cell Hybrid Vehicle = FCHV), bei dem der Verbrennungsmotor quasi nur gegen ein Brennstoffzellen-Paket ausgetauscht wird. Dieses kann dann mit Wasserstoff betrieben werden, der idealerweise mittels erneuerbarer Energiequellen hergestellt wird. Aus dem Auspuff strömt dann nichts als reiner Wasserdampf.
Im Jahr 2015 soll es so weit sein, denn dann soll das erste in Serie produzierte Toyota FCHV in Japan, den USA und Europa eingeführt werden: Die Limousine wird mit mehr als 500 fahrbaren Kilometern eine Reichweite und Fahrleistungen aufweisen, die auf dem Niveau konventioneller Benzin- und Dieselmotoren liegt – im Gegensatz zu diesen jedoch keine Schadstoffe freisetzt. Auch der Innenraum soll ebenso groß wie der von heutigen Limousinen sein, denn dank großer Fortschritte bei der Entwicklung kommen jetzt nur noch zwei kompaktere Tanks zum Einsatz, die unter dem Fahrzeugboden verbaut werden. Damit ist sichergestellt, dass die Limousine als vollwertiges und praktisches Familienfahrzeug genutzt werden kann.
Zudem erreicht die neue Brennstoffzelle die aktuell weltweit höchste Leistungsabgabe von 3 kW pro Liter Bauvolumen– dies ist mehr als doppelt so viel wie beim Toyota FCHV-adv aus dem Jahr 2008. Entsprechend konnten Größe und Gewicht des Brennstoffzellen-Paketes um die Hälfte reduziert werden. Damit haben sich auch die Kosten für die Brennstoffzelle sowie die Wasserstofftanks im Laufe der Entwicklung erheblich verringert. Toyota strebt weitere Kosteneinsparungen an, um die erste Limousine mit Brennstoffzellen-Hybridantrieb bereits zu einem marktgerechten Preis anbieten zu können.
Das wird die deutschen Premium-Hersteller wohl ordentlich in Zugzwang bringen…