Mit dem Toyota Mirai ist seit dem 15. Dezember 2014 das erste Brennstoffzellenfahrzeug der Marke in Japan erhältlich und im September 2015 folgt die Markteinführung in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Damit ist der japanische Automobilhersteller, der bereits seit mehr als 20 Jahren an dieser Technik forscht, ganz klar einer der Vorreiter auf diesem Gebiet. Um genügend Fahrzeuge auf die Strasse zu bringen, für die sich auch der Aufbau einer Infrastruktur in Form von Wasserstoff-Tankstellen lohnt, sind nach Ansich des Unternehmens aber Initiativen von vielen Seiten notwendig.
Foto: Toyota
Andere Fahrzeughersteller sollen so schneller in der Lage sein, ebenfalls Serienmodelle mit Brennstoffzellenantrieb zu entwickeln und Energieversorger sollen Unterstützung beim Aufbau eines Tankstellennetzes erhalten. Insgesamt gibt Toyota deshalb über 5.600 seiner weltweiten Patente frei, wobei sie sich auf folgende Bereiche aufgliedern:
- Schlüsseltechnologien wie Brennstoffzellen-Stacks (1.970 Patente)
- Hochdruck-Wasserstofftanks (290 Patente)
- Steuer-Software (3.350 Patente)
- Aufbau und Betrieb von Wasserstoff-Stationen (70 Patente)
Die kostenlose Nutzung erfordert dabei laut Aussage des Autoherstellers lediglich einen Vertrag mit Toyota, in dem unter anderem die beabsichtigte Verwendung und die üblichen Lizensierungsfragen geklärt werden.
Wem die Geschichte bekannt vorkommt: Im Sommer des Jahres 2014 sorgte Tesla Motors Gründer Elon Musk mit der Freigabe zahlreicher Patente rund um den Elektroantrieb für ein enormes Aufsehen in der Automobilbranche, denn bislang wurden Know-How und Technologien von den Unternehmen schließlich immer bestmöglich geschützt. Bei den neuen, alternativen Antrieben geht es allerdings auch nicht um minimale Verbesserungen gegenüber Konkurrenzprodukten, sondern um das Aufbrechen eines gesamten Marktes und der bisherigen Struktur. Im Alleingang kann dabei weder Tesla dem E-Auto zum Durchbruch verhelfen, wie auch Toyota nicht dem Brennstoffzellenfahrzeug.