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DUH fordert Kontrollen von Angaben zum Spritverbrauch

Leider sind als sparsame Autos angepriesene Modelle nicht wirklich immer auch Fahrzeuge mit geringem Kraftstoffverbrauch. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) engagiert sich deshalb für vermehrte Kontrollen von Autoherstellern bezüglich ihrer Angaben zum Spritverbrauch der Fahrzeuge. In den USA führten solche Kontrollen bereits zum Erfolg, während in Deutschland teilweise starke Abweichungen zwischen Normverbrauch und Realverbrauch gemessen wurden. Die Angaben von unrealistischen Werten gefährden nach der DUH nicht nur den Umweltschutz, sondern führen auch zu Mehrkosten bei den Pkw-Besitzern.

Nachkontrollen über den tatsächlichen Pritverbrauch bei Fahrzeugen sind in den USA seit 2012 bereits die Regel. Der ehemalige Umweltminister von Kalifornien, James Strock, arbeitet mit der DUH zusammen, um von seinen Erfahrungen mit der Umsetzung der Kontrollregel zu berichten. Zum einen sollen Umweltstandards dadurch erfüllt werden. So werden bei einem Verstoß auch Strafen gegen die Hersteller verhängt. Dies traf in den letzten drei Jahren beispielsweise Kia, Ford, Hyundai, Mercedes und BMW, bei denen die Verbrauchswerte um 18 Prozent angepasst werden mussten. Letzlich sorgt die Umweltbehörde aus Washington auch für unterstützende Maßnahmen für die betroffenen Autobesitzer, um deren Schadensansprüche durchzusetzen.

Die DUH sieht in den Kontrollen eine längst fällige Notwendigkeit für den deutschen Raum. Während in den USA die Unterschiede zwischen Normverbrauch und Realverbrauch bei den nachkontrollierten Pkw in 2014 nur zwei Prozent betrugen, waren es nach DUH Angaben vom Februar 2015 etwa 38 Prozent unter den meistverkauften deutschen Pkw. Dabei ist gesetzlich schon längst festgelegt, dass Abweichungen von mehr als 10 Prozent nicht geduldet werden und mit Sanktionen bestraft werden können. Das zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat bisher jedoch keine Gegenmaßnahmen ergriffen, sodass den Autofahrer nur teuere Einzelklagen übrig blieben.

Die Falschangaben über den CO2-Ausstoß haben letztlich Auswirkungen auf die Umwelt. So suggerieren die neuen Fahrzeuge geringere Werte, welche teils jedoch nicht den Tatsachen entsprechen. Die DUH hat sogar einen Anstieg des Ausstoßes errechnet, welcher auf die leistungsstarken Motoren und die Sport Utility Vehicles von heute zurückzuführen ist. So wurde eine Erhöhung von 184 g CO2/km in 2009 auf 188 g CO2/km in 2013 ermittelt. Um weitere Falschangaben sowie Tricks bei den Verbrauchstest effektiv zu vermeiden, fordert die DUH eine offizielle staatliche Stelle, welche unabhängige Nachkontrollen durchführt.

Verbrauchsabweichungen in Deutschland: Vergleich anhand ausgewählter Modelle der Top Ten der Pkw-Zulassungen 2014

Abweichungen beim Spritverbrauch - Deutschland

Anmerkungen:
1) Herstellerangabe: kombinierter Verbrauchswert nach Vo. (EG) Nr. 715/2007 bzw. Vo. (EG) Nr. 692/2008.
2) Durchschnittswert aller Nutzereinträge für entsprechende Motorisierung, eingesehen am 22.02.2015.
3) Bei unterschiedlichen Normverbrauchsangaben für die Beispielmotorisierung, bedingt durch verschiedene
Modell-/Karosserievarianten, wurde der mittlere Normverbrauchswert zu Vergleichszwecken herangezogen.
4/5) Inzwischen neue Modellgeneration mit anderer Motorisierung verfügbar.

Verbrauchsabweichungen in den USA: Vergleich anhand ausgewählter Modelle der Top Ten der Pkw-Zulassungen 2014

Abweichungen beim Spritverbrauch - USA

Anmerkungen:
1) Verbrauchsangabe laut EPA: „adjusted“ and „combined“ MPG (Miles-per-Gallon);
MPG: höhere Werte bedeuten weniger Verbrauch; 30 MPG entsprechen ca. 7,84 Litern Kraftstoff.
2) Durchschnittswert aller Nutzereinträge auf fueleconomy.gov („Spritmonitor USA“) für entsprechende
Motorisierung, eingesehen am 18.02.2015.
3) Noch keine Nutzereinträge vorhanden.

Tabellen: Deutsche Umwelthilfe (DUH)

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