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Bosch investiert in die Festkörperzelle um Batterien mit doppelter Leistung für E-Autos zu bauen

Auch wenn die Elektrifizierung des Automobils bereits begonnen hat und einige Elektroautos sich weltweit gesehen sogar ganz gut behaupten, lässt der große Durchbruch doch leider noch auf sich warten. Einer der Gründe hierfür ist in der aktuellen Batterietechnik zu finden: Denn egal ob sie nun für die allermeisten alltäglichen Fahrten ausreichen mag oder nicht, eine Reichweite von 150 bis 200 Kilometern schreckt die meisten Autokäufer doch erst einmal ab und für Modelle mit sehr viel höherer Reichweite wie etwa das Tesla Model S muss entsprechend tief in die Tasche gegriffen werden. Zulieferer und Hersteller forschen daher seit Jahren an leistungsstärkeren Batterien und Bosch hat nun erstmals eine neue Batterietechnologie für Elektroautos vorgestellt, die dies möglich machen soll und bereits in fünf Jahren serienreif sein könnte.

Festkörperbatterien gegenüber einem Notebook-Akku
Foto: Bosch

Hintergrund ist der Kauf des US-amerikanischen Start-ups Seeo Inc. durch Bosch, denn im Zusammenspiel mit der Bosch-Eigenentwicklung im Bereich Batterie verfügt das Unternehmen nun über entscheidendes Know-how im Bereich neuartiger Festkörperzellen für Lithium-Batterien und exklusive Patente. „Bosch setzt sein Wissen und hohe Finanzmittel ein, um den Durchbruch der Elektromobilität zu schaffen“, erklärt hierzu Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. „Die Festkörperzelle könnte eine entscheidende Durchbruchstechnologie sein. Disruptive Start-up-Technik trifft auf das breite Systemwissen und die finanziellen Mittel eines Weltunternehmens.“ Bis zum Jahr 2020, so glaubt man bei Bosch, könnte diese Technologie die Reichweite eines vergleichbaren Elektroauto von heute 150 Kilometer auf mehr als 300 Kilometer steigern und zugleich weniger kosten.

Die Technik von Seeo Inc. ergänzt die bisherige Zusammenarbeit mit den japanischen Partnern GS Yuasa und der Mitsubishi Corporation sowie dem Joint Venture Lithium Energy and Power GmbH & Co. KG. So verbindet sich wegweisende Start-up-Technologie mit dem System- und Technologie-Know-how von Bosch, der Zell-Kompetenz von GS Yuasa und der breiten industriellen Basis der Mitsubishi Corporation.

Potential von Festkörperbatterien für-Elektroautos
Bild: Bosch (zum vergrößern anklicken)

Die zahlreichen Zellen einer Elektroauto-Batterie sind schließlich ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung und können demnach auch dazu beitragen, die Leistung eines Energiespeichers zu verbessern. Beispielsweise spielt in der Zellchemie das Material der Plus- und Minuspole (Kathode und Anode) eine große Rolle. Bei den heute verwendeten Lithium-Ionen-Batterien ist die Energiedichte unter anderem dadurch limitiert, dass die Anode zu großen Teilen aus Graphit besteht. Durch die Festkörper-Technologie kann Bosch die Anode aus reinem Lithium fertigen, was die Speicherfähigkeit deutlich erhöht. Die neuen Zellen kommen zudem ohne Flüssigelektrolyt aus und sind somit nicht brennbar. „Die reine Lithium-Anode ist ein großer Innovationssprung im Aufbau der Batteriezelle“, sagt Denner. Bosch verfügt durch den Zukauf von Seeo Inc. nun über erste Musterzellen, die das Potenzial besitzen, den hohen Anforderungen der Automobilindustrie an Dauerhaltbarkeit und Sicherheit gewachsen zu sein.

Ein Kommentar

  1. Da muß sich Bosch aber sputen. Da ist die Prieto-Batterie, 3-D Festkörper mit der fünffachen Leistungsdichte, schon jetzt bereit den Markt zu erobern.
    prietobattery.com

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