Atemberaubende Rekorde sind beim Shell Eco-marathon fast schon Standard, so wie in 2014, als ein Prototyp mit Verbrennungsmotor den Rekord von 3.315 Kilometern mit nur einem Liter Kraftstoff aufstellte. Auch der 33. Shell Eco-marathon war aus deutscher Sicht wieder besonders spannend: 15 Teams aus der Bundesrepublik nahmen teil, zwölf schafften es in die Wertung und vier Teams kamen sogar auf das Siegerpodest – jedoch erst mit dem allerletzten Versuch.
Foto: Shell Eco-marathon
Deutschland darf sich über gute Platzierungen freuen
Vom 25. bis 28. Mai 2017 fand das „Make the Future Live“-Festival statt. 171 Teams aus 24 europäischen und afrikanischen Ländern trafen sich im Queen Elizabeth Olympic Park (London) und präsentierten ihre sparsamen Fahrzeuge. Dabei mussten sich die Studenten der Hochschule Karlsruhe, der Uni Rostock und der Technischen Hochschule Mittelhessen mit Mittelfeldplatzierungen zufriedengeben. Die Dauerfavoriten „Microjoule-La Joliverie“ aus Nantes (Frankreich) haben wieder einmal gewonnen – das französische Erdgasfahrzeug schaffte 2.504 Kilometer. Das Vorjahresergebnis (2.606 Kilometer) konnte somit aber nicht übertroffen werden.
Bei den Prototypen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen war es deutlich spannender – die Studenten der Hochschule Stralsund landeten auf dem ersten Platz. Auch die Schüler des Kölner Nicolaus August Berufskolleg durften sich über eine gute Platzierung freuen – sie landeten auf dem dritten Platz. Die Teams der BTU Cottbus-Senftenberg, dem Oberstufenzentrum Ostprignitz und Offenburg blieben alle hinter den Vorjahresergebnissen und landeten auf den Plätzen 8, 15 und 20. Auch das Team Schluckspecht aus Offenburg schaffte es nicht auf das Podest – in der Kategorie UrbanConcept-Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren landeten die Deutschen auf dem vierten Platz.
In der Kategorie batterie-elektrische Fahrzeuge konnte sich das Team der Evangelischen Schule Neuruppin über Bronze freuen. Das Team der TU München erlebte hingegen eine Achterbahn der Gefühle – erst ein wichtiges Ersatzteil, das in der Nacht vor dem Wettbewerb eingebaut wurde, sorgte für den zweiten Platz.
Foto: Shell Eco-marathon
Der Hintergrund des viertägigen Festivals
25.000 Menschen besuchten das viertägige Festival und erlebten packende Wettkämpfe zwischen den Schüler- und Studententeams. Die Besucher lernten innovative Mobilitätskonzepte kennen und konnten sich auch über künftige Energieversorgungen informieren. Das Ziel des Festivals? Ein Fahrzeug zu bauen, das eine bestimmte Reichweite zurücklegt, wobei nur wenig Kraftstoff benötigt wird.
Im Rahmen des Shell Eco-marathons gibt es zwei Kategorien: In der Kategorie Prototypen gibt es kaum Grenzen und Vorgaben, in der Kategorie UrbanConcept muss jedoch ein Fahrzeug an den Start gehen, das auch straßenverkehrstauglich wäre. Zudem gibt es zwei Hauptarten von Motoren – den Elektro- und den Verbrennungsmotor. Beim Verbrennungsmotor können die Teams zwischen Diesel, Benzin, synthetischem Diesel aus Erdgas, Erdgas oder Ethanol wählen. Beim Elektromotor können sich die Teams für die Batterie oder die Wasserstoff-Brennstoffzelle entscheiden.
In die Wertung kommen nur jene Teams, die zehn Runden (1.659 Meter) des Parcours in maximal 39 Minuten fahren. Die durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt 25 km/h. Danach ermitteln die Verantwortlichen den Kraftstoffverbrauch und rechnen hoch, wie weit das Fahrzeug tatsächlich gekommen wäre.