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Graforce erzeugt mittels Plasmalyse aus Abwasser und Ökostrom umweltfreundliches E-Gas

Mitte Oktober 2018 hat das in Berlin ansässige Technologie-Unternehmen Graforce sein neues, innovatives und einzigartiges Verfahren zur Herstellung eines sauberen Kraftstoffs erstmalig vorgestellt. Als Ausgangsbasis für das sogenannte E-Gas, das sowohl als Kraftstoff für Erdgasautos wie auch als Brennstoff für die Erzeugung von Wärme und Strom verwendet werden kann, dient Schmutzwasser, das beispielsweise bei Produktionsprozessen in Biogas-, Klär- oder Industrieanlagen anfällt. Außerdem wird in dem Prozess Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie Biogas als Beimischung benötigt.

Graforce Plasmalyse-Anlage
Foto: Graforce GmbH

Herzstück der Anlage zur Herstellung des umweltfreundlichen Kraftstoffs ist die sogenannte Plasmalyse. Mit Hilfe dieser Technologie wird aktuell in der Demonstrationsanlage im Technologiepark Berlin-Adlershof das Abwassser der Berliner Wasserbetriebe in verschiedne Bestandteile geteilt. Dies funktioniert, indem das Abwasser mit seinem hohen Anteil an Stickstoffverbindungen (Harnstoff, Aminosäuren, Nitrate und Ammonium) in einzelne N-, H- und O-Atome aufgespalten wird. Anschließend verbinden diese sich neu zu gereinigtem Wasser sowie Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Diese drei Stoffe werden dann in eine Gasmembran geleitet, wo Sauerstoff und Sickstoff in die Luft entweichen können, während der verbleibende Wasserstoff in einen Tank gefüllt wird. Im Anschluß wird der aus Abwasser und mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugte Wasserstoff in der Anlage dann mit Biogas gemischt, so dass ein kostengünstiger, umweltfreundlicher Kraftstoff für Fahrzeuge sowie Brennstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung entsteht.

Besonders erwähnenswert bei diesem Verfahren sind auch die deutlich niedrigeren Kosten pro Herstellung eines Kilogramms Wasserstoff, die bei herkömmlichen Verfahren bei sechs bis acht Euro liegen und mit dem Plasmalyzer lediglich drei Euro pro Kilogramm Wasserstoff betragen (Basis: 0,08 Euro Stromkosten pro kWh).

Graforce - Plasmalyse Funktionsweise
Bild: Graforce GmbH (Anklicken zur Vergrößerung)

Als großen Partner kann Graforce vielleicht schon bald Audi gewinnen, der bereits seit Jahren in die Herstellung alternativer, synthetischer Kraftstoffe (E-Fuels, E-Gas, E-Diesel) investiert. Eine der größten Herausforderungen ist auch hier das in Biogas-Anlagen anfallende Abwasser. Bisher konnte es zur Düngung von landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden, aufgrund einer neuen EU-Verordnung ist dieses aber zukünftig teuer zu reinigen oder zu entsorgen. Durch die Integration der Plasmalyse-Technologie von Graforce in Audis E-Gas-Anlagen wird das anfallende Schmutzwasser zur Herstellung von Wasserstoff genutzt und gleichzeitig gereinigt. Die Anlage würde damit noch wirtschaftlicher und ökologisch sinnvoller.

Auch die Berliner Wasserbetriebe sehen das große Potential in der Technologie von Graforce: Aufgrund der vielversprechenden Vorversuche ist eine Pilotanlage auf einem Berliner Klärwerk geplant. Dort soll der aus den Abwässern gewonnene Kraftstoff dann unter anderem zur Betankung der eigenen Fahrzeugflotte genutzt werden.

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