Mit dem Renault Twizy hat der französische Autohersteller bereits 2012 ein rein elektrisch angetriebenes Minimobil für den Stadtverkehr auf den Markt gebracht, das später auch als Renault Twizy Cargo für den Lieferverkehr kleinerer Transportmengen umgerüstet wurde. Mit dem Renault EZ-POD geht das Unternehmen nun noch einen Schritt weiter und zeigt, wie es selbstfahrende Minimobile ein Baustein zukünftiger Verkehrskonzepte in Ballungsräumen sein könnten.
Bild: RenaultEntwickelt wurde es für die Beförderung von Personen und Waren auf kurzen Distanzen, wobei dies ebenso auf geschlossenen Arealen wie Einkaufszentren, Flughäfen, Firmengeländen und großen Hotelanlagen oder auch in Innenstädten denkbar wäre. Zum Transport größerer Gruppen würden sich die langsam fahrenden Pods dann auch zu Konvois zusammenschließen lassen.
Bei dem Versuchsträger handelt es sich um ein batterieelektrisch und voll automatisiert fahrendes Fahrzeug, das auf dem bereits erwähnten Renault Twizy basiert. In seinem geschlossenen Innenraum bietet der EZ-POD zwei sich diagonal gegenüber sitzenden Personen Platz. Eine weit öffnende Seite erlaubt ihnen dabei ein sehr komfortables und schnelles Ein- und Aussteigen. Mit einer Grundfläche von gerade einmal drei Quadratmetern nimmt der Renault EZ-POD außerdem nicht einmal die Hälfte des Platzes ein, den ein moderner Kleinwagen wie der Renault Clio oder VW Polo benötigen.
Bild: RenaultNeben der Variante zum Personentransport gibt es auch eine Ausführung zum Gütertransport. Möglich wäre sein Einsatz dabei sowohl auf der „ersten Meile“, etwa in Logistikzentren, wie auch auf der „letzten Meile“, also den abschließenden Kilometern zum Kunden. Das Design ist inspiriert von der Renault Robo-Taxi-Studie EZ-GO, das modulare Konzept stammt vom vollautonomen Logistikkonzept EZ-PRO.
Da der Renault EZ-POD nicht für den ausserstädtischen Verkehr gedacht ist, reicht eine geringe Fahrgeschwindigkeit aus. Aus diesem Grund benötigt das Fahrzeug vergleichsweise wenige Sensoren. Eine Kamera und ein Lidar-Detektor scannen den Bereich vor dem Fahrzeug, ergänzt werden diese von Lang- und Kurzdistanz-Radarsensoren vorne und hinten. Komplettiert wird die Technik für autonomes Fahren von einem GPS-Empfänger und zwei Antennen auf dem Dach zum Ermitteln der Fahrzeugposition in Echtzeit und zur Vernetzung.
Bild: RenaultDie niedrige Betriebsgeschwindigkeit, die zwar nicht genau angegeben ist aber die wohl auch deutlich unter den im Stadtverkehr zumeist erlaubten 50 km/h liegt, ermöglicht den Einsatz auch in Zonen mit starkem Fußgängeraufkommen. Als Einsatzbeispiele werden daher etwa auch Flughäfen oder große Parkplätze von Einkaufszentren genannt.