Alle Welt redet von Autos mit Elektroantrieb und überall auf der Welt setzt man auf die Elektromobilität als Hoffung im Kampf gegen die Klima- und Umweltverschmutzung sowie als Alternative im Hinblick auf das zur Neige gehende Erdöl. Der Umstieg wird allerdings nicht einfach und es gilt noch viele Probleme zu lösen. Angefangen bei der Frage wo der zusätzliche saubere Strom zum Betrieb der E-Autos herkommen soll, bis dahin, wie schnell und in welchem Ausmaß der Fortschritt in der Batterietechnik voran schreiten wird.
Laut Automotive News nahm Bernd Bohr, einer der Geschäftsführer der Robert-Bosch-GmbH, dem weltweit umsatzstärksten Automobilzulieferer, auf der 63. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover Stellung zu dieser bedeutenden Frage. Seinem Urteil nach sind signifikante Fortschritte in der Batterietechnik mit deutlich leistungsfähigeren und günstigeren Batterien vorstellbar – allerdings nicht in absehbarer Zukunft. Bisher ist das Verhältnis von gespeicherter Energie zu Gewicht ein Vielfaches geringer als bei Benzin und selbst bei deutlichen Verbesserungen der Lithium-Ionen Batterien würden sie nicht annähernd an das Verhältnis bei Benzin oder Diesel herankommen.
Neue Technologien wie Lithium-Sulfur Batterien könnten die Leistung zwar weiter verbessern, sie befinden sich aber noch im Stadium der Grundlagenforschung. Bis neue Batterietechnologien in Serienreife auf den Markt kommen werden noch mindestens 5 Jahre vergehen lautet daher die Einschätzung von Bohr.
Weitere Informationen:
Automotive News „Green Shoots: The magic battery is still years off„, 11. Oktober 2010
In diesen fünf Jahren sollte es primär darum gehen, den öffentlichen Verkehr auszubauen und den Straßenverkehr zu reduzieren. In der Reduktion des Verkehrs liegt ein großes Potential und würde uns der Lösung für die Stromherkunft für die Elektroautos ein großes Stück näher bringen. Wenn generell weniger Bedarf an individueller motorisierter Mobilität herrscht, reicht vielleicht auch der „grüne“ Strom für den Betrieb der verbleibenden Elektrofahrzeuge
Der grüne Strom wird in der nächsten Zeit leider auch bei einer Reduzierung des Individualverkehrs nicht für die Elektrofahrzeuge reichen. Das würde ja voraussetzen, dass man den gesamten Strombedarf (ohne E-Fahrzeuge) bereits in Kürze über Erneuerbare Energien decken könnte. So sieht es beim aktuellen Strommix aber nicht aus:
Bruttostromerzeugung in Deutschland in 2009: Braunkohle 24,7%, Kernenergie 22,7%, Steinkohle 18,0%, Erneuerbare Energien 15,9%, Erdgas 13,0%, Sonstige 3,9% und Mineralölprodukte 1,9% (Quelle: Statistisches Bundesamt, BMWi, BDEW, Statistik der Kohlenwirtschaft e.V., AG Energiebilanzen e.V., Stand: 13.09.2010)
Batterien kommen – allerdings noch nicht bald.
Ist doch ein schlechter Witz, leistungsfähige Batterie schon längst da.
z. B.:
http://www.portel.de/nc/nachricht/artikel/46503-lekker-mobil-faehrt-ohne-aufzuladen-von-muenchen-nach-berlin-e-mobility-21de/12/