Auch wenn die meisten Automobilkonzerne noch zwanghaft an den Verbrennungsmotoren als ihre Cash-Cow festhalten, so steht doch fest, dass die Ressource Erdöl endlich ist und die extrem steigende Nachfrage aus Schwellenländern wie Brasilien, China oder Indien den Preis langfristig noch deutlich weiter nach oben treiben wird. Darüber hinaus tragen die Milliarden Benziner und Dieselfahrzeuge ihren Teil zur Umwelt- und Klimaproblematik bei und um für die nächsten Generationen eine nachhaltige Mobilität zu sichern, bedarf es neuer Konzepte. Batteriebetriebene Elektroautos konnten sich bisher aufgrund der hohen Kosten und geringen Reichweiten nicht durchsetzen, obwohl Industrie und Politik weiter ihre Hoffungen auf sie setzen.
Foto: Mercedes-Benz
Der „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ sieht sogar vor, bis zum Jahr 2020 eine Million Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb auf deutsche Straßen zu bringen. Ein Ziel, von dem man heute noch genauso weit entfernt ist wie vor ein paar Jahren. Bisher favorisiern auch die Autokäufer weiter Fahrzeuge, bei denen sie ihre Gewohnheiten und Ansprüche nicht reduzieren müssen, wie etwa auch Autos mit Hybridantrieb. Diese benötigen aber ebenfalls Benzin oder Diesel, ganz im Gegensatz zu einer etwas ins Abseits gedrängten Antriebstechnologie, die nach einem Beschluß des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und mehreren Industrieunternehmen nun wieder stärker in den Fokus gerückt werden soll: Der Brennstoffzellenantrieb. Bis 2015 soll das Versorgungsnetz in Deutschland zu diesem Zweck von derzeit 15 auf mindestens 50 öffentliche Wasserstofftankstellen ausgebaut werden.
Das Gesamtvolumen für dieses bauvorhaben wird von Bund und Industrie auf über 40 Millionen Euro beziffert und der Ausbau wird von der bundeseigenen NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie koordiniert. Diese Menge an Tankstellen wird benötigt um das Ziel von 5.000 Brennstoffzellenfahrzeugen in Deutschland bis zum Jahr 2015 zu erreichen. Im Fokus des Aufbauplans stehen Metropolregionen und die Schaffung von Korridoren zur Verbindung der Metropolregionen.
Die großen Vorteile von Autos mit Brennstoffzellen und Elektromotor liegen in der vergleichbaren Reichweite zu heutigen Benzinern, der ebenso schnellen Tankzeit sowie dem Vorteil, dass aus dem Auspuff nur reiner Wasserdampf kommt. Wird der Wasserstoff dann auch noch mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt, fahren die Autos tatsächlich CO2-neutral und könnten zudem als Speicher für saubere Energie aus Zeiten der Spitzenproduktion dienen (Weitere Info: Artikel zum Thema „Künstliches Methan„)
Die Absichtserklärung zur Errichtung der Wasserstofftankstellen wurde von Bundesminister Dr. Peter Ramsauer sowie von Vertretern der Unternehmen Air Liquide, Air Products, Daimler, Linde und Total Deutschland unterzeichnet.