Unter den Serienfahrzeugen der großen Autohersteller gilt aktuell der Mercedes-Benz CLA mit einem cw-Wert von 0,22 als Auto mit der besten Aerodynamik, gegen ein Konzept für Stromlinienfahrzeuge aus dem Jahr 1939 sieht allerdings selbst das moderne Sportcoupé alt aus. Der sogenannte „Schlörwagen“ des deutschen Ingenieurs Karl Schlör verfügte laut Nachmessungen durch Volkswagen über einen sensationellen cw-Wert von 0,15 (zur damaligen Zeit wurden mit der noch nicht so ausgefeilten Technik 0,186 gemessen). Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) widmete ihm zu Ehren seines 75. Geburtstags nun eine weitere Untersuchung im Windkanal.
Anhand eines Modells konnten Göttinger DLR-Forscher die bisherigen Ergebnisse noch einmal bestätigen, denn beim Schlörwagen schmiegt sich die Strömung eng an das Fahrzeug an, so dass es zu keinerlei Strömungsabrissen oder Verwirbelungen kommt. Die Wissenschaftler heben dabei besonders das lang hinuntergezogene Heck hervor, denn am Modell zeigten sich keinerlei Luftrückströmung, die ansonsten wie bei den meisten herkömmlichen Pkw für Luftwiderstand sorgen. Wäre der Schlörwagen gebaut worden, wäre er aufgrund der guten Aerodynamik also sicherlich ein besonders effizientes und sparsames Auto geworden.
Gebaut wurde er allerdings aus gutem Grund nicht, denn mit der damaligen Technologie wäre er laut Aussagen der Forscher nur sehr schwer fahrbar gewesen und stärkerer Wind von der Seite hätte das Fahrzeug sogar umkippen lassen können. Mit moderner Technik ausgestattet sind ähnliche Formen allerdings durchaus möglich, wie etwa der E-Tracer mit seinem extrem geringen Luftwiderstand oder andere Konzepte elektrischer Leichtfahrzeuge beweisen.