Mitte Juni wurde im Beitrag „E-Tracer®: Das beste aus zwei Welten in einem Elektrofahrzeug“ die innovative Verschmelzung von Rennmotorrad und Sportwagen als zukunftsorientiertes Elektrofahrzeug vorgestellt. Mit zwei dieser Modelle nimmt das Team X-TRACER SWITZERLAND derzeit am 10-Millionen US-Dollar Progressive Automobile X-PRIZE in den USA teil. In dessen Rahmen werden über mehrere Selektionsphasen in den drei Fahrzeugkategorien – Mainstream, Alternative „Side-by-Side“ und Alternative „Tandem“ – die effizientesten und erfolgsversprechendsten Fahrzeuge ermittelt.
Von den insgesamt 28 zum „Knockout Stage“ zugelassenen Teams haben sich 15 für den „Finals Stage“ qualifiziert, der vom 18. bis 30. Juli 2010 ausgetragen wird. Für die finale Runde werden die Grenzwerte aber nochmals verschärft und die Fahrzeuge müssen mit einem Verbrauch von maximal 2,3 Liter auf 100 km (100 MPG) auskommen. Diese Anforderungen wurden bisher im „Knockout Stage“ nur von 9 der 15 zugelassenen Fahrzeuge erfüllt.
Foto: obs/PERAVES
Zur Wertung wird der Durchschnittsverbrauch aus drei ungewöhnlich harten Fahrzyklen mit häufigen Stop and Go berechnet. Darunter sind 16 Meilen Stadt-, 30 Meilen Überland- und 90 Meilen Autobahnverkehr. Angeführt wird die Top-Liste der Kategorien „Side-by-Side“ und „Tandem“ aktuell vom X-TRACER 79 mit umgerechnet 1,24 l Kraftstoff auf 100 km (188,8 Miles Per Gallon gasoline equivalent), gefolgt vom Fahrzeug „Li-ion“ mit 182,3 MPGe und dem X-TRACER 72 mit 180,0 MPGe.
Während beim Verbrauch nur ein weiteres allerdings langsames Modell an die Werte der beiden X-TRACER Fahrzeuge herankommt, führen die beiden gleichzeitig auch die Rangliste bei der Beschleunigung an. Für des Spurt von Null auf 96,5 km/h (60 MPH) benötigten sie nur 5,5 bzw. 6,3 Sekunden. Das ebenfalls sehr effiziente Fahrzeug „Li-ion“ brauchte zum Vergleich ganze 17,90 Sekunden, also deutlich mehr als die dreifache Zeit.
Aus diesem Grund wirbt der Schweizer Hersteller des E-Tracer® nun auch mit dem Begriff der Öko-Dynamik. Denn dass eine reine Verbrauchsbetrachtung jemals den alleinigen Ausschlag für die Attraktivität eines Fahrzeugs gibt, dürfte reines Wunschdenken sein. Auch in Zukunft wird es Menschen geben, die auf schnelles und dynamisches Fahren nicht verzichten wollen. Für diese könnte die Kennzahl VED (Vehicle-Eco-Dynamics) als Verhältnis von spezifischer Reichweite (MPG bzw. km pro Liter) und spezifischer Beschleunigungszeit (Null auf 60 MPH bzw. Null auf 100 km/h) von deutlich mehr Interesse sein. Wird diese für die verbleibenden Finalisten berechnet, führen die beiden X-TRACER die Rangliste an – mit rund doppelt so guten Werten im Vergleich zu Platz 3.
Der X-TRACER 79, der beim Langstrecken-Verbrauchstest auf dem Michigan International Speedway weit vor allen anderen Konkurrenten wie Edison2, ZAP, Aptera etc. lag bietet noch einen weiteren Vorteil: Im Gegensatz zu allen anderen Fahrzeugen im X-Prize-Wettbewerb kann der X-Tracer in der noch leistungsstärkeren Serienversion als Peraves E-Tracer bereits bestellt werden und die ersten Kundenfahrzeuge werden ab Frühjahr 2011 ausgeliefert. Einziger Wehrmutstropfen ist der Preis: Ein Basispreis von 79.350 Euro zzgl. MwSt. dürfte deutlich über dem Budget der meisten Autokäufer liegen. Der Aptera soll in den USA im Vergleich dazu nur zwischen maximal etwas über 40.000 US-Dollar kosten.
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