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Warum sparsame Kompakte wichtiger sind als effizientere Sportwagen

Wenn es der Premiumhersteller mit dem Stern schafft, dass die Luxuslimousine in Form des Mercedes-Benz S 500 Plug-In Hybrid mit nur offiziell 2,8 Litern auf 100 Kilometer zzgl. Strom auskommt, dann ist dies natürlich eine tolle Leistung und für einen Käufer des rund 110.000 Euro teuren Modells das grüne Extra obendrauf. Große Auswirkungen auf den Gesamtverbrauch an Kraftstoffen in Deutschland wird die elektrifizierte S-Klasse damit aber ebensowenig haben, wie etwa der Bau von Sportwagen mit besonders effizienten Motoren.

KLeiner Verbrauch vor allem bei Kompakten und Kleinwagen sinnvollDabei gibt es auch bei den Supersportwagen längst die perfekte Kombination von überirdischer Leistung und gleichzeitig maximaler Effizienz dank Hybridantrieb: Etwa im Porsche 918 Spyder, der mit unglaublichen 652 kW (887 PS) sicher auch fliegen könnte, wenn er anstelle von nur Flügeltüren richtige Tragflächen hätte. Sein Normverbrauch liegt mit nur 3,1 Liter auf 100 Kilometer zzgl. Stromverbrauch ebenfalls im Bereich dessen, was man ansonsten eher bei einem extrem spartanischen Kleinstwagen vermuten würde. Beim Preis dürften die meisten Menschen aber eher an ein großes – oder gar zwei – Einfamilienhäuser denken, denn dieser liegt bei knapp 770.000 Euro (UVP).

Hier zeigt sich auch, warum selbst die enorme Einsparung bei diesen fahrzeugen kaum etwas bewirkt: Dank der hoehen Preise werden sie schließlich niemals in Masse verauft werden und daher auch nur ganz vereinzelt ein paar Liter Sprit sparen. Dies belegten auch die aktuellsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zu den Neuzulassungen in Deutschland im Jahr 2014 nach Segmenten:

  • Rund 800.000 neu zugelassene Pkw der Kompaktklasse (ca. 26%)
  • Rund 460.000 neu zugelassene Kleinwagen (ca. 15%)
  • Demgegenüber nur etwa 37.000 neu zugelassene Sportwagen (ca. 1,2%)

Wenn also selbst jeder neu zugelassene Sportwagen 5 Liter weniger als ein älteres Modell verbrauchen würde, würden pro gefahrener 100 Kilometer „nur“ 185.000 Liter Kraftstoff eingespart. Hochgerechnet auf theoretisch angenommene 10.000 Kilometer durchschnittlicher Fahrleistung im Jahr liegt die gesamte Einsparung bei 18,5 Millionen Litern Kraftstoff für die Sportwagen. Ist ein neuer Kompakter im Gegensatz zu seinem Vorgänger hingegen um gerade einmal 1,5 Liter auf 100 Kilometer effizienter, dann werden mit den neu zugelassenen Pkw in diesem Segment je gefahrener 100 Kilometer bereits stolze 1,2 Millionen Liter Benzin eingespart. Hochgerechnet auf die Gesamtmenge der neu zugelassenen Kompakten ergibt sich ein theoretisches Einsparpotential von 120 Millionen Litern Sprit (bei angenommener gleicher Jahresleistung).

Noch größer wäre das Einsparpotential an Kraftstoff und Emissionen, wenn die beiden wichtigsten Fahrzeugklassen, die Kleinwagen und Kompakten gemeinsam betrachtet werden, denn zusammen machen sie bereits knapp über 40% aller Neuzulassungen aus.

Wie sich zeigt, haben kleinere Optimierungen hinsichtlich Kraftstoffverbrauch und Emissionen bei den vielverkauften Modellen eine deutlich größere positive Auswirkung auf die Umwelt als größere Effizienzverbesserungen bei Fahrzeugen für einen kleineren Kundenkreis. Zudem dürfte der typische Fahrer eines VW Golf, Renault Klio oder Toyota Yaris die eingesparten Kraftstoffkosten deutlich stärker wertschätzen als der Fahrer eines Sportwagens oder einer Luxuslimousine.

Ein Kommentar

  1. Was für ein sinnloser Artikel. Neue Technologien kosten viel Geld in der Entwicklung und der typische Kleinwagenkäufer will das nunmal nicht bezahlen.

    In einer S-Klasse kann man einfacher 10k€ Technologien unterbringen und 110k€ statt 100k€ verlangen als in einem Polo und entsprechend 22k€ statt 12k€.

    Der Zyklus von Entwicklungen startet immer bei den teuren Modellen und wird nach und nach an die günstigeren weiter gereicht. Siehe ACC, dass man mittlerweile für 500€ im Polo bekommt, während es erstmals (im 7er BMW?) mehrere tausend Aufpreis kostete.

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