Fairerweise muss man sagen, dass auf dem riesigen Volkswagen Stand in Halle 3.0 auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt am Main gleich eine ganze Reihe Serienmodelle zu finden sind, die in die Rubrik „Sparsame Autos“ hier auf den Seiten des Grüne Autos Magazins gehören. Angefangen vom Polo über den Golf und den Passat bis zum Caddy sind vor allem besonders sparsame TDI Modelle darunter, ebenso wie aber auch die mit Erdgas-Turbomotor ausgerüsteten VW Golf TGI BlueMotion (3,4 kg CNG auf 100 km und CO2-Emissionen von 92 g/km) und VW Golf Variant TGI BlueMotion (3,5 kg CNG auf 100 km und CO2-Emissionen von 95 g/km) oder der besonders sparsame eco up!, der sogar mit 2,9 kg Erdgas auskommt und lediglich 79 g/km CO2 ausstößt.
Foto: Grüne Autos Magazin / TAN Media
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Kritischer muss hingegen die selbst angeküdigte Offensive von Volkswagen ins Elektro-Zeitalter betrachtet werden: Hier hätte man von Europas größtem Autohersteller, der es sich sogar zum Ziel gesetzt hat, der größte Autobauer der Welt zu werden, doch etwas mehr erwartet, als einfach zwei bestehende Modelle mit einem Elektroantrieb auszurüsten und dafür auch noch viel länger zu brauchen als viele andere. Außer an den Schriftzügen auf der Seite und dem Nummernschild waren der e-Golf und der e-up! von Volkswagen nicht von den anderen Modellen zu unterscheiden und auch wenn beide jetzt in Serie kommen, fehlt es doch an echter Innovation.
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Ein Beispiel hätte man sich an BMW nehmen können, die mit dem BMW i3 ein von Grund auf neu entwickeltes Serienmodell präsentieren, das zudem eine Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) besitzt. Längst auf dem Markt sind ebenfalls rein für den Elektroantrieb entwickelte Fahrzeuge wie der Nissan LEAF, der Mitsubishi iMiEV, der Peugeot iOn, der Citroen C-Zero oder der Renault ZOE. Allesamt von Autoherstellern mit deutlich kleinerem Budget als der Volkswagen Konzern. Zudem kosten sowohl der VW e-up! mit fast 27.000 Euro bzw. der e-Golf sogar mit fast 35.000 Euro deutlich mehr als ein gut ausgestatteter Golf BlueTDI. Und das mit nicht mal einem Drittel der Reichweite. Der umweltfreundliche eco-up! 1.0 EcoFuel BlueMotion Technology ist hingegen bereits ab 12.950 Euro erhältlich.
Foto: Grüne Autos Magazin / TAN Media
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Eine echte Sensation hätte hingegen eine wirkliche Markteinführung des 1-Liter-Autos, des XL1 von Volkswagen, sein können, denn dieses Fahrzeugkonzept ist tatsächlich revolutionär. Die Ankündigung, dass es wirklich gebaut wird, hätte daher eine echte Euphorie auslösen können, doch die Tatsache, dass es auf 250 Einheiten begrenzt ist, hat diese verhindert. Der unglaubliche Preis von rund 110.000 Euro für das 1-Liter Auto XL1 macht aus dem Sparwunder zudem genau das Gegenteil von einem Wagen fürs Volk.
Foto: Grüne Autos Magazin / TAN Media
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Der XL1 ist eine typische Aussage von Autoherstellern (in diesem Fall von VW), wir könnten wenn wir wollten aber wir wollen nicht. Deswegen die geringe Stückzahl und der „verbotene“ Preis; beides trägt zur schwindenden Nachfrage bei. Wie war das nochmal mit dem Huhn und dem Ei?