Mehrere hundert Kilometer Reichweite und ein minutenschnelles Auftanken sind nicht nur bei Benzinern und Diesel-Fahrzeugen möglich, sondern auch bei Autos mit Gasantrieb. Gerade Erdgasautos bieten dazu auch zahlreiche weitere Vorteile wie die Kostenersparnis dank des steuerbegünstigten Kraftstoffs wie auch die deutlich geringeren Emissionen und mit sogenanntem „Bio-Methan“ lässt sich sogar noch umweltfreundlicher Autofahren. Diese Vorteile überzeugen auch immer mehr Autokäufer in Deutschland, so dass die Zulassungen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen sind. „Bundesweit sind 2013 rund 50 Prozent mehr Erdgasautos im Vergleich zum Vorjahr zugelassen worden – auch in der Region Nordbayern erfreut sich die umweltfreundliche Technologie immer größerer Beliebtheit“, erklärt dazu auch Stephan Pröschold, Sprecher des Initiativkreises Stadtwerke Nordbayern.
Foto: Volkswagen
Viele Initiativkreis-Mitglieder setzen bei Neuanschaffungen für ihre Fahrzeugflotten natürlich ebenfalls auf diese Alternative, bei manchen ist sogar jedes neue Fahrzeug konsequent mit Erdgasantrieb ausgestattet, um so den gesamten Bestand Schritt für Schritt auf Erdgasbetrieb umzustellen. Beispiel hierfür ist etwa die SWN Stadtwerke Neustadt GmbH, deren kompletter Fuhrpark aus Erdgasfahrzeugen besteht. Stadtwerke, die auch für den Stadtbusverkehr zuständig sind, wie zum Beispiel die BEW Bayreuther Energie- und Wasserversorgungs-GmbH, setzen häufig auf Erdgasbusse und ersetzen sukzessive Diesel- durch Erdgasmodelle.
Erdgas spart gegenüber Diesel und Benzin sowohl Kosten als auch Emissionen ein
Dieselben Vorteile in Sachen Erdgas (CNG) gelten sowohl für Pkw wie für Busse: „Ein Argument ist der niedrige Kraftstoffpreis: Erdgasfahrer zahlen im Durchschnitt über 50 Prozent weniger an der Tanksäule als Besitzer von Fahrzeugen mit Benzinmotoren, im Vergleich zu Diesel ist das Tanken rund 30 Prozent günstiger“, so Stephan Pröschold. CNG ist nämlich effizienter als herkömmliche Kraftstoffe und die Motoren stoßen darüber hinaus bis zu 25 Prozent weniger Abgase aus als vergleichbare Benziner. Dies hat anscheinend auch die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD erkannt und sich im Koalitionsvertrag über folgende Vereinbarung geeinigt: Der ermäßigte Steuersatz für Erdgas als Kraftstoff soll auch über das Jahr 2018 hinaus beibehalten werden. „Das bringt allen Beteiligten die Sicherheit, dass der wirtschaftliche Vorteil der Erdgasmobilität auf lange Sicht Bestand hat, Erdgas und Bio-Erdgas bleiben als Treibstoffe dauerhaft merklich günstiger als Benzin und Diesel“, erklärt Pröschold.
Modelloffensive der Hersteller trägt ebenfalls zu den gestiegenen Neuzulassungen bei
Ein weiterer Grund für den Erfolg ist sicherlich auch, dass zahlreiche renommierte Hersteller ihre in der Bundesrepublik erhältliche Palette an Modellen mit Erdgasantrieb erweitert haben. Mittlerweile gibt es nahezu in jeder Fahrzeugklasse mindestens ein oder gar mehrere Modelle mit CNG-Antrieb, so dass fast jeder sein mit Erdgas betriebenes Wunschauto finden kann. Jüngste Neuheiten sind etwa der VW Golf Variant TGI BlueMotion, dessen besonders effizienter Antrieb 110 PS leistet und der im Erdgasbetrieb dennoch mit nur 3,4 kg auf 100 Kilometer und CO2-Emissionen von lediglich 92 g/km auskommt. Ähnliches gilt für den ebefalls ab diesem Jahr erhältlichen Audi A3 Sportback g-tron oder den in 2013 präsentierten neuen Fiat 500L Natural Power.
Viele Stadtwerke fördern den Umstieg auf ein Erdgasauto
Einen weiteren Bonus – neben den ohnehin geringeren Kraftstoffkosten – bieten zahlreiche Stadtwerke in Form eines Zuschuss oder Tankgutscheinen an. Kein Wunder also, dass laut Kraftfahrt-Bundesamt im Jahr 2013 rund 7.800 Erdgas-Pkw neu zugelassen wurden, 2012 waren es nur noch gerade einmal 5.200. Mittelfristig wird sich dieser Trend laut Experten weiterhin fortsetzen, denn Erdgasmotoren könnten wie Benziner ebenfalls in Kombination mit einem Elektroantrieb eingesetzt werden. Als Erdgas-Hybridautos würden sie die beiden Vorteile dieser Antriebstechnologien miteinander vereinen.
Für die Zukunft ist man daher auch bei den Stadtwerken positiv eingestellt, was sich auch am Ausbau des Netzes an Erdgas-Tankstellen ablesen lässt. Mittlerweile ist es deutschlandweit auf mehr als 900 Zapfsäulen angewachsen und auch im Gebiet der Initiativkreis-Mitglieder ist die Versorgung mit rund 20 Tankstellen flächendeckend vorhanden.
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